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Ab Punkt 16 Uhr war es dann jedoch vorbei mit der Besinnlichkeit, denn beide Mannschaften schenkten sich von der ersten Minute an überhaupt nichts. Der auffälligste Spieler in den ersten zehn Minuten war zweifelsfrei Philipp Weber. Der Nationalspieler erzielte drei der ersten vier DHfK-Tore. Die Außenspieler Lukas Binder und Patrick Wiesmach waren es dann, die für die erste Leipziger Führung im Spiel sorgten und mit zwei Kontertoren das 5:4 bzw. 6:4 besorgten.
Der SC DHfK konnte diesen Vorsprung anschließend weiter ausbauen (12:9), doch dann zeigte sich erstmals der Ex-Leipziger Viggó Kristjánsson. Nach seinem ersten Tor zum 12:10 markierte der Isländer auch den 14:14-Ausgleichstreffer. Die Seiten wurden schließlich bei einen völlig ausgeglichenem 15:15 gewechselt.
Als beide Mannschaften wieder aus der Kabine kamen, übernahmen plötzlich die Hessen das Kommando. Schnell führten die Gäste mit 16:19 und verteidigten ihren Vorsprung durch zwei weitere Treffer von Viggó Kristjánsson (20:22 und 21:24). In der vergangenen Saison hatte der SC DHfK sein Heimspiel gegen Wetzlar mit 21:25 verloren. Auch diesmal leuchtete ein 21:25 auf der Anzeigetafel, als André Haber seine Mannschaft zur Auszeit zusammenrief. Allerdings blieb Leipzig diesmal noch eine Viertelstunde Zeit, um dieses Ergebnis zu korrigieren.
Und tatsächlich kämpften sich die körperkulturellen Handballer wieder heran. Getragen von den 4850 Fans verkürzte Lukas Binder auf 23:25 und Maximilian Janke schaffte zweimal den Anschlusstreffer zum 25:26 bzw. 26:27. Ein riesiger Jubelschrei hallte durch die ARENA, als Patrick Wiesmach schließlich den vermeidlichen Ausgleichstreffer erzielte, doch der Ball hatte nicht den Weg ins Tor gefunden, sondern sich nur im Außennetz verheddert.
Dennoch hatten die Leipziger in den finalen 60 Sekunden weiterhin die Gelegenheit, die Partie wieder auf Unentschieden zu stellen. Allerdings gingen die letzten beiden DHfK-Angriffe durch zwei Fehlpässe sehr unrühmlich zu Ende, und so konnte Wetzlar – durch wen sonst als Viggó Kristjánsson – zum 26:29-Endstand einnetzen. Neben dem Isländer wurde auch der andere ehemalige Leipziger Alexander Feld, der drei Tore zum Auswärtserfolg beisteuerte, nach dem Match ausdrücklich von Gäste-Trainer Kai Wandschneider gelobt.
„Ohne Viggo hätte Wetzlar das Spiel heut wahrscheinlich nicht gedreht. Daher nehme ich diese Niederlage auf meine Kappe. Es war im Wesentlichen meine Entscheidung, ihn gehen zu lassen und ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass unser Weg, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen, der Richtige ist, auch wenn wir die Früchte erst später ernten werden“, sagte Geschäftsführer Karsten Günther unmittelbar nach dem Spiel.
SC DHfK Leipzig gegen HSG Wetzlar 26:29 (15:15)
SC DHfK: Vortmann, Birlehm; Semper 3, Wiesmach 4, Witzke 2, Krzikalla 1/1, Binder 3, Janke 3, Müller, Roscheck, Weber 9, Mamic, Remke, Gebala, Milosevic 1
HSG Wetzlar: Klimpke, Ivanisevic; Feld 3, Björnsen 3, Weber, Mirkulovski, Torbrügge 1, Weissgerber, Frend Öfers, Holst 4/3, Schefvert 5, Rubin 2, Lindskog 4, Kristjansson 5, Cavor 2
Siebenmeter: Leipzig 1/1, Wetzlar 4/3
Strafminuten: Leipzig 6 Min, Wetzlar 4 Min
Zuschauer: 4850 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA