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Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben sich für die hohe Niederlage in Erlangen rehabilitiert und einen verdienten Heimsieg gegen die HSG Wetzlar eingefahren. In den ersten 20 Minuten verlief die Begegnung noch komplett ausgeglichen. Dann zogen die DHfK-Männer aber zielstrebig davon und verbuchten am Ende einen 32:28-Erfolg, wodurch Leipzig in der Tabelle an Wetzlar vorbeizog. Der Heimsieg war zugleich der Startschuss in eine Charity-Woche, in der die Grün-Weißen mit ihrer Adventslichter-Aktion möglichst viele Spendengelder für Bedürftige generieren wollen.
Das Heimspiel begann gleich mit zwei gelungen Aktionen von dem Mann, der sich auch schon bei der Niederlage in Erlangen mit 15 Paraden glänzend präsentiert hatte. Joel Birlehm entschärfte die ersten beiden Wetzlarer Würfe und anschließend konnte Niclas Pieczkowski die Sachsen mit 1:0 in Führung bringen. Beide Offensivreihen legten in der Anfangsphase ein hohes Tempo hin und über die Stationen 3:3, 5:4 und 7:7 erspielten sich die Gäste bis zur 18. Minute eine knappe 8:9-Führung.
Dann war es soweit: Sechs Wochen nach seinem letzten Bundesligaspiel durfte Kapitän Alen Milosevic endlich wieder mitwirken. Und der Kapitäns-Effekt war auch rasch spürbar, denn binnen weniger Minuten verwandelten die Leipziger ihren Rückstand in eine klare Führung. Milosevic traf zum 12:9, Philipp Weber erhöhte auf 14:9 und Gregor Remke schraubte den Vorsprung auf 17:10 nach oben. Die Seiten wurden bei einer noch immer komfortablen 17:12-Führung gewechselt.
In die zweite Halbzeit musste der SC DHfK Leipzig in doppelter Unterzahl starten. Trotzdem hielten die Grün-Weißen ihre Führung in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs stets bei mindestens vier Treffern. Aus dem Rückraum zeigte sich Nationalspieler Philipp Weber sehr treffsicher (7 Tore) und auch Rechtsaußen Patrick Wiesmach hatte immer wieder eine neue Wurfvariation auf Lager. Der Däne netzte zum 23:17, 24:17 und zum 25:18. In der 47. Spielminute war beim Spielstand von 28:20 der höchste Abstand in dieser Partie erreicht.
In der Schlussphase dieses Spiels waren die Leipziger dann nicht mehr so bissig, streuten einige Fehler ein und waren auch im Rückzugsverhalten nicht mehr so flink unterwegs. Das nutzte Wetzlar, um das Ergebnis tatsächlich noch einmal richtig knapp aussehen zu lassen. Durch einen 0:5-Lauf stand es eine Minute vor Abpfiff tatsächlich nur noch 30:28. Zittern musste in der QUARTERBACK Immobilien ARENA aber keiner mehr. Lukas Binder setzte wenige Sekunden vor Ende den Schlusspunkt zum verdienten 32:28-Erfolg.
Der Heimsieg war für die Leipziger zugleich der Startschuss in eine grün-weiße Charity-Woche unter dem Namen „SC DHfK Adventslichter“. Bis zum nächsten Heimspiel in genau einer Woche (17. Dezember) gegen die TSV Hannover-Burgdorf wollen die Leipziger Handballer kurz vor dem Weihnachtsfest möglichst hohe Erlöse zu Gunsten der Leipziger Kinderstiftung und des Kinderhospiz Bärenherz sammeln. Mitmachen können alle Spender unter: www.scdhfk-handball.de/adventslichter
Kai Wandschneider (Trainer HSG Wetzlar): „Wir kommen heute nicht gut in das Spiel. Das Zusammenspiel der Deckung mit dem Torhüter waren nicht so, wie wir uns das vorgenommen hatten. Man muss Joel Birlehm ein großes Kompliment machen. Wir haben von außen nicht gut getroffen und unser Rückraum ist heute bis auf Stefan Cavor wirkungslos geblieben. Magnus Fredriksen hat mich heute wieder beeindruckt, denn der marschiert in 7-Meilen-Stiefeln als Bundesliga-Neuling durch die Liga, wird dabei unterstützt von unserem alten Haudegen Filip Mirkulovski. Kompliment an Leipzig, denn sie gehen ein hohes Tempo, davor hatte ich meine Mannschaft gewarnt. Sie haben immer geantwortet über schnelle Anwürfe und zweite Wellen. Wir wollten die Pässe an den Kreis verhindern, das ist uns auch gelungen. Was wir nicht verhindern konnten waren die Schlagwürfe von Pieczkowski oder Weber. Wenn wir heute Tore kassiert haben, dann haben wir ein bisschen die Köpfe hängen lassen. Ich denke niemand zweifelt an dem absolut verdienten Sieg der Leipziger Mannschaft.“
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Am Anfang war Wetzlar stärker, das kann man schon so sagen. Und Joel hält uns in dieser Phase sehr stark im Spiel. Er hatte schon nach einer Viertelstunde sechs oder sieben Paraden, das ist schon außergewöhnlich und gibt uns natürlich viel Kraft. Dann haben wir auch ein bisschen besser verteidigt und man hat uns im Angriff angemerkt, dass diese Erlangen-Niederlage nachgeglüht hat. Ich war über 60 Minuten sehr zufrieden mit unserem Tempospiel und damit, dass wir uns im Angriffsspiel gesteigert haben. Wir haben bessere Lösungen gefunden und sind mutiger geworden, gerade was den Wurf anbelangt. Es war schade, dass wir den Abstand mit 17:10 nicht mit in die Halbzeit bringen und dass wir aus dieser Phase mit Zeitstrafen rausgehen. Die zweite Halbzeit starten wir in doppelter Unterzahl, damit haben wir Wetzlar die Tür wieder ein wenig geöffnet. Ich bin aber damit unzufrieden, dass wir bei acht Toren plus mental aus dem Spiel gekommen sind. Sonst passiert es nicht, dass wir in Überzahl dreimal den Ball abgeben. Ich glaub, das Spiel heute hat wieder gezeigt, wieviel Power in unserer Mannschaft steckt. Wir haben es leider noch nicht über 60 Minuten gezeigt, aber ich bin sehr froh, dass wir heute gewonnen haben.“
SC DHfK Leipzig gegen HSG Wetzlar 32:28 (17:12)
Tore SC DHfK Leipzig: Weber 7, Wiesmach 6, Binder 5, Gebala 4, Remke 4, Pieczkowski 3, Milosevic 2, Mamic 1
Tore HSG Wetzlar: Rubin 5, Fredriksen 4, Weissgerber 4, Cavor 3, Lindskog 3, Björnsen 3, Feld 2, Gempp 1, Hennigsson 1, Srsen 1, Forsell 1
Siebenmeter: Leipzig 0/0, Wetzlar 4/6
Zeitstrafen: Leipzig 8 Min, Wetzlar 4 Min
Schiedsrichter: Blümel, Nils/ Loppaschweski, Jörg