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Am Dienstagabend hat die deutsche Mannschaft gemeinsam Gegneranalyse betreiben, denn mit dem Trainerstab schauten sich die 19 Nationalspieler das EM-Qualifikationsspiel Schweden gegen Montenegro über EHFTV an. Die Schweden sind am Freitag (15.15 Uhr, live in der ARD) erster deutscher Gegner beim Olympiaqualifikationsturnier in der Berliner Max-Schmeling-Halle. Auch der zweite Gegner Slowenien bestreitet heute Abend gegen Polen noch ein EM-Qualifikationsspiel, ehe sie über Wien nach Berlin aufbrechen.
Gegen Slowenien spielt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason am Samstag (15.35 Uhr, ZDF), zum Abschluss geht es am Sonntag (15.45 Uhr) gegen Algerien. Die ersten beiden Mannschaften des Turniers qualifizieren sich für die Olympischen Spiele von Tokio.
Im virtuellen DHB-Medientermin am Dienstag sprach Co-Trainer Erik Wudtke unter anderen von der besonderen Strahlkraft des Olympiaturniers: „Eine Olympiateilnahme ist keine schlechte Motivation für Spieler und Trainer, das ist für jeden das Highlight in der Karriere. Aber die Motivation ist generell da, die Mohrrübe der Olympiateilnahme hätten wir nicht gebraucht, die Spieler sind heiß auf Erfolg und wollen zeigen, dass sie sich weiterentwickelt haben.“ Diese Einschätzung teilt auch der Leipziger Spielmacher Philipp Weber: „Wir freuen uns alle riesig auf das Turnier. Olympia ist ein Event, bei dem jeder mitmachen möchte, das ist eine Riesenmotivation für uns.“
Nachdem die ersten Trainingseinheiten in Berlin über die Bühne sind, freut sich Co-Trainer Wudtke, dass „die Puzzleteile immer besser zusammenpassen. In den letzten Einheiten müssen wir dafür sorgen, dass sie sich noch besser ineinanderfügen“. Im Dienstagstraining gab es zum Abschluss ein Spiel unter Wettkampfbedingungen - und für Wudtke die Erkenntnis: „Mit zunehmender Woche ist eine Leistungssteigerung erkennbar, das war ein richtig gutes Training heute. Wir haben die Zeit genutzt um die Belastung hochzufahren. Das waren alles sehr gute Eindrücke, die Spieler sind sehr motiviert.“ Allerdings sieht Wudtke auch die hohe - vor allem psychologische - Belastung bei drei Spielen in drei Tagen: „Man muss alle Spiele und Ergebnisse sehr schnell abhaken, nicht wie im Ligabetrieb. Da haben wir mit den Spielern intensiv drüber gesprochen.“
Bei der gemeinsamen Analyse der Schweden erwartet Wudtke keine großen Überraschungen, was Spielweise und Spielphilosophie des Vize-Weltmeisters betrifft. „Aber eine solche gemeinsame Spielbeobachtung ist wie eine kleine Trainingseinheit, dieser Austausch ist eine wertvolle Sache für den Zusammenhalt im Team. Und der sei durch die Rückkehr von Spielern wie Pekeler, Wiede, Weinhold, und Heymann nochmals gestärkt worden: „Mit ihnen sind wir viel schwerer auszurechnen im Vergleich zur WM. Wir wollen die guten Ansätze, die wir in Ägypten gezeigt haben, nun in längeren Phasen aufs Feld bringen. Gerade die Rückkehr des Innenblocks ist ein wichtiger Aspekt, denn mit diesen Spielern haben wir mehr Stabilität und ein gutes Gefühl, nicht nur in der Defensive.“
Der Mann, der am Wochenende den deutschen Angriff leiten soll, ist Philipp Weber. Der Leipziger, der bei der WM schon starke Leistungen zeigte, ist für Wudtke eminent wichtig: „Philipp verbindet Torgefahr und Spielsteuerung. Er kann das Tempo variieren, reagiert gut auf seine Nebenleute und macht seine Mitspieler besser, die wichtigste Eigenschaft eines Spielmachers.“
Weber selbst hat sich mit viel Videostudium sehr intensiv auf das Turnier vorbereitet - auch er freut sich, dass die Rückkehrer wieder mit an Bord sind: „Das ist ein Riesensprung, wenn man mehr Stabilität in der Abwehr hat, was auch den Torhütern hilft. Das ist der beste Innenblock der Welt und für jede Mannschaft angenehm, die in der Truppe zu haben“, sagt er über Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek.
Auch Weber glaubt, dass mit Fabian Wiede und Sebastian Heymann der Angriff variabler ist - dennoch meint der Leipziger: „Wir sind nicht der klare Favorit, das wären wir vielleicht vor 10.000 Zuschauern. Schweden hat eine fantastische WM gespielt und ist zumindest Mitfavorit. Definitiv müssen wir das Tempospiel der Schweden unterbinden, das haben sie bei der WM sehr gut gemacht. Wir müssen einfach unsere Chancen nutzen und dürfen nicht so viele Bälle wegwerfen. Dann haben wir gute Chancen.“
Der Spielplan des Olympia-Qualifikationsturniers:
Freitag, 12. März:
15.15 Uhr: Deutschland – Schweden (ARD)
17.45 Uhr: Slowenien – Algerien
Samstag, 13. März:
15.35 Uhr: Deutschland – Slowenien (ZDF)
18.00 Uhr: Schweden – Algerien
Sonntag, 14. März:
15.45 Uhr: Algerien – Deutschland (ZDF)
18.15 Uhr: Schweden – Slowenien