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Die Handballer des SC DHfK Leipzig waren nach drei Wochen endlich mal wieder in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga im Einsatz. Gegen das hoch ambitionierte Team der MT Melsungen machten die Grün-Weißen bis zur 45. Minute ein richtig gutes Spiel und lagen mit 24:23 in Führung. Ein Torwartwechsel bei den Gästen brachte dann den entscheidenden Wendepunkt in der Begegnung. Nebojša Simic vereitelte in der Schlussviertelstunde mehrere hochkarätige Chancen der Leipziger und brachte seine Mannschaft auf die Siegerstraße. Am Ende feierte die MT Melsungen einen 29:33-Erfolg über den SC DHfK Leipzig.
Schon das Hinspiel hatten die Melsunger mit einem ähnlichen Ergebnis (31:28) für sich entschieden. Auch damals lagen die Leipziger bis 15 Minuten vor dem Ende knapp in Führung. Und auch damals war Nebojša Simic mit 38,5 Prozent gehaltener Bälle der Matchwinner der Partie. Diesmal parierte der montenegrinische Torhüter sogar 40 Prozent der Würfe auf seinen Kasten und war vor allem in der spielentscheidenden Phase immer wieder zur Stelle.
Zu Beginn der Partie hatte aber zunächst Nationalspieler Silvio Heinevetter das Tor der Gäste verteidigt. Die ersten Minuten der Auseinandersetzung verliefen äußerst ausgeglichen (4:4). Danach gingen die Gäste zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung und hielten diesen knappen Vorsprung bis kurz vor der Pause (11:13). Die Leipziger setzten aber die letzten beiden Wirkungstreffer im ersten Durchgang und stellten durch Luca Witzke und Lucas Krzikalla in der letzten Spielminute vor dem Seitenwechsel den 13:13-Ausgleich her. Psychologisch ein klarer Vorteil für die DHfK-Männer, die obendrein nach der Pause Anwurf hatten.
Diesen Vorteil nutzten die körperkulturellen Handballer und gingen zu Beginn des zweiten Abschnittes immer wieder in Führung. 14:13, 16:15, 17:16 – jetzt war unglaublich viel Tempo im Spiel. Binnen vier Minuten gelangen den DHfK-Handballer vier Treffer, doch die Gäste aus der Nähe von Kassel konnten dieses Tempo mitgehen und blieben dran. 18;18 und 19:19 lauteten die weiteren Zwischenstände, bevor sich Leipzig durch das bereits siebente Tor von Philipp Weber nach 40 Minuten ein kleines Zwei-Tore-Polster herausspielen konnte. Mit einem Heimsieg hätten die Leipziger in der Tabelle an der MT Melsungen vorbeiziehen können.
Allerdings hatte MT-Trainer Gudmundur Gudmundsson noch ein Ass im Ärmel und brachte jetzt Nebojša Simic. Der Torwart brauchte zwar ein paar Minuten, um warm zu werden – Julius Meyer-Siebert und Maciej Gebala erzielten das 23:22 bzw. 24:23 für den SC DHfK – doch dann vernagelte er den Melsunger Kasten.
Zunächst entschärfte er einen Siebenmeter von Lucas Krzikalla. Unmittelbar danach parierte er auch noch beste Einschussgelegenheiten von Lukas Binder und Maciej Gebala. Insgesamt sechs Angriffe in Folge konnten die Leipziger Simic nicht überwinden, was für die Vorentscheidung in dieser Partie sorgte. Weniger als zehn Minuten vor Schluss lagen die Gäste plötzlich mit vier Treffern in Front (24:28).
Diesem Rückstand liefen die Hausherren bis zum Abpfiff hinterher. 20 Gegentore in der zweiten Hälfte waren bei der Summe der ausgelassenen Großchancen einfach zu viel, obwohl der SC DHfK Handball bis auf die besagten sechs Angriffe eine wirklich solide Partie zeigte. „In der Phase, wo das Spiel entschieden wird, sind wir noch Kaffee holen und Melsungen ist voll da“, fasste Cheftrainer André Haber den Grund der heutigen Niederlage treffend zusammen.
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Sechs Minuten kosten uns heute das Spiel, wo es von 24:23 für uns auf 24:28 gegen uns geht. Das ist teuer in der Bundesliga und auch gegen so einen Gegner. Dazu ist es schade, dass wir 20 Gegentore in der zweiten Halbzeit kriegen. Das darf uns so auch nicht passieren. Zudem haben wir auch viel zu viele Bälle liegen gelassen und dann auch irgendwann nicht mehr stark genug verteidigt, um Melsungen hier bei weniger Toren zu halten. Trotzdem sage ich ehrlich, kann ich mit 50 Minuten des Spiels sehr gut leben. In der ersten Halbzeit haben wir toll gedeckt und offensiv gute Lösung gefunden. Lange Zeit haben wir unseren Job sehr vernünftig gemacht, sodass wir überhaupt mit 24:23 führen konnten. Das ist alles andere als selbstverständlich gegen so eine Mannschaft. Den Vorsprung haben wir leider nicht bis zum Ende gebracht und uns selbst im Weg gestanden. Das ist ärgerlich und wollen wir in Zukunft verbessern. Jetzt haben wir wenig Zeit, um uns zu regenerieren, weil wir morgen schon wieder in den Bus steigen und nach Essen fahren.
Gudmundur Gudmundsson (Trainer MT Melsungen):
„Das war kein einfaches Spiel für uns. Hier in Leipzig zu gewinnen ist ziemlich schwierig. Man muss sehr fokussiert sein und sich extrem gut präsentieren, um zwei Punkte mitzunehmen. Das haben wir heute in die Tat umgesetzt, sodass ich mit vielen Dingen zufrieden sein kann. Zum Beispiel unsere Abwehr war wirklich gut, auch wenn sie hier und da ein paar Fehler gemacht hat. Wie ich erwartet hatte, war es zur Halbzeit mit 13:13 sehr knapp. Danach haben wir vor allem im Angriff besser gespielt und viele Tore gemacht. Die schnellen Gegenstöße des Gegners waren sehr gefährlich und brachten uns einige Probleme. Diese konnten wir aber letzten Endes gut meistern. Nach einer schwierigen Zeit gegen einige Topmannschaften konnten wir nun wieder zwei Punkte einfahren und das ist wichtig für uns.“
SC DHfK Leipzig gegen MT Melsungen 29:33 (13:13)
Torschützen SC DHfK Leipzig: Weber 7, Binder 5, Gebala 4, Krzikalla 4, Meyer-Siebert 2, Remke 2, Witzke 2, Pieczkowski 1, Milosevic 1, Wiesmach 1
Torschützen MT Melsungen: Häfner 7, Kastening 6, Kühn 5, Pavlovic 4, Allendorf 3, Danner 3, Reichmann 3, Lemke 1, Arnarsson 1,
Zeitstrafen: Leipzig 4 Min, Melsungen 4 Min
Siebenmeter: Leipzig 4/5, Melsungen 3/5