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An verlorene Spiele möchte sich für gewöhnlich niemand lange zurückerinnern. Diese These wird jedoch auf das heutige Heimspiel des SC DHfK Handball trotz 26:31-Peite gegen die Füchse Berlin überhaupt nicht zutreffen. Denn die Grün-Weißen boten dem neuen Tabellenführer der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga bis in die Schlussphase Paroli und hätten mit ein bisschen mehr Matchglück durchaus als Sieger von der Platte gehen können. Das Besondere an diesem Nachmittag spielte sich aber auf den Tribünen und in der Fanzone der QUARTERBACK Immobilien ARENA ab. Knapp 4.600 Handballfans bereiteten den DHfK-Handballern ein würdevolles Jubiläum und feierten ausgelassen den 15. Geburtstag des SC DHfK Handball.
Schon vor Beginn waren die Fans „on fire“. Eine imposante Geburtstagschoreografie über die gesamte Halle sorgte dafür, dass die Stimmung bereits zum Anwurf den Siedepunkt erreicht hatte. Der SC DHfK startete euphorisiert in die Auseinandersetzung und ging durch Viggó Kristjánsson mit 1:0 in Führung. Anschließend eroberten die Leipziger gleich wieder den Ball. Allerdings konnten Lucas Krzikalla und Maciej Gebala beste Chancen nicht verwerten, leistete sich der Ex-Berliner Simon Ernst einen Abspielfehler und auch der andere ehemalige Fuchs Tim Matthes scheiterte im Abschluss. Obwohl Leipzig in der Anfangsphase wie die klar bessere Mannschaft wirkte, bekamen die Füchse somit drei einfache Tore geschenkt und lagen plötzlich 1:3 vorn. Womöglich waren die Sachsen nach dem Gänsehautempfang sogar eine Spur zu motiviert in die Partie gegangen.
In der achten Minute war der SC DHfK dann aber wieder fokussiert und kam über Lucas Krzikalla zum 8:8-Ausgleich. Mitte der ersten Halbzeit erspielte sich Leipzig mehrere Führungen (10:8 bzw. 11:10). Dann passierte es aber leider erneut, dass die Leipziger viel zu schludrig mit ihren gut herausgespielten Möglichkeiten umgingen. In den letzten achteinhalb Minuten der ersten Hälfte gelang dem SC DHfK kein einziger Treffer mehr. Die Füchse gingen schließlich mit einer schmeichelhaften 11:12-Führung in die Pause.
Leider starteten die Grün-Weißen dann auch durchwachsen in den zweiten Abschnitt. In der 37. Spielminute sorgte Jacob Holm erstmals für einen größeren Vorsprung der Gäste (13:17). Die DHfK-Mannschaft ließ sich aber nicht verunsichern und versuchte weiter, ihr eigenes Spiel durchzuziehen. Viggó Kristjánsson traf zum 16:17, Lucas Krzikalla zum 17:18-Anschluss.
Genauso knapp blieb es bis in die Schlussphase der Begegnung. 23:25 durch Lukas Binder, 24:26 durch Viggó Kristjánsson und 25:27 durch Marko Mamic. Der SC DHfK lag nur zwei Tore zurück und drängte mehrfach auf das Anschlusstor. Drei Minuten waren nur noch auf der Uhr. Folgerichtig musste Leipzig nochmals das Risiko erhöhen, was die Füchse gnadenlos zu nutzen wussten. Das Endresultat von 26:31 hört sich am Ende deutlicher an, als der Spielverlauf tatsächlich widerspiegelt. Der Tabellenführer der Handball-Bundesliga musste sich in Leipzig mächtig strecken, um beide Punkte mit in die Hauptstadt zu nehmen. „Ich möchte mich für diese unglaubliche Kulisse und die wunderschön gefüllte Halle bedanken. Unsere Fans hätten heute einen Sieg verdient gehabt“, bedankte sich Cheftrainer André Haber nach der Partie.
Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin):
„In erster Linie bin ich glücklich, die Punkte hier mitzunehmen. Mit den Ausfällen, die wir hatten, war es schwer. Es war auch mit Sicherheit nicht unser ansehnlichstes Angriffsspiel. Wir haben uns vorgenommen, gut in der Abwehr zu stehen. In der ersten Halbzeit ist uns das gut gelungen. In der zweiten Halbzeit sind wir zwar auch gut gestartet. Nichtsdestotrotz war es eine knappe Angelegenheit. Ich bin mega stolz auf meine Mannschaft, das waren zwei sehr wichtige Punkte. Alles Gute an Leipzig für die Zukunft.“
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Glückwunsch zum verdienten Sieg an die Füchse. Ich denke, dass wir sehr gut ins Spiel gestartet sind. Wir haben viele Bälle verschossen, weshalb ein besseres Ergebnis zur Halbzeit möglich gewesen wäre. Die zweite Halbzeit ging leider so weiter, wodurch Berlin zum ersten Mal in eine komfortable Position gerückt ist und mit einem gewissen Polster spielen konnte. Mit der Taktikänderung zum 7 gegen 6 hatten wir zwar unsere Erfolgserlebnisse, jedoch auch 4 Bälle ins leere Tor bekommen. Ich möchte mich bedanken für die unglaubliche Kulisse. Die wunderschön gefüllte Halle hat uns getragen. Es tut mir leid, dass wir auf dieser Welle nicht ganz bis zum Schluss mitsurfen konnten, denn das hätte jeder Zuschauer heute verdient gehabt. Den Füchsen Berlin wünsche ich alles Gute für die Zukunft.“
SC DHfK Leipzig gegen Füchse Berlin 26:31 (11:12)
Tore SC DHfK: Kristjánsson (8), Krzikalla (6), Sunnefeldt (4), Mamic (3), Maric (1), Gebala (1), Ernst (1), Witzke (1), Binder (1)
Tore Füchse Berlin: Lindberg (7) Holm (7), Marsenic (7), Andersson (3), Kopljar (3), Freihöfer (2), Drux (2)
Schiedsrichterinnen: Tanja Kuttler und Maike Merz
Strafminuten: Leipzig 4 Min, Füchse 8 Min
Siebenmeter: Leipzig 4/5, Füchse 3/4
Zuschauer: 4.587 Zuschauer in der QUARTERBACK Immobilien ARENA