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Der SC DHfK Handball ist in der 2. Runde des DHB-Pokals ausgeschieden. Nach einer guten ersten Halbzeit konnten die DHfK-Männer, wie schon mehrfach in dieser Saison, in den zweiten 30 Minuten nicht mehr mit dem Gegner mithalten. Auch nach der Freistellung von Trainer André Haber offenbarte die Leipziger Mannschaft gegen die Rhein-Neckar Löwen die bekannten Schwachstellen und der erhoffte Hallo-Wach-Effekt blieb trotz der fantastischen Unterstützung von 3.853 Handballfans aus. Mit 27:36 (15:16) verabschiedete sich der SC DHfK aus dem DHB-Pokal 2022/23.
Der Favorit aus Mannheim führte nach drei Minuten mit 1:2, doch der SC DHfK spielte nach den turbulenten letzten Tagen mit einem Messer zwischen den Zähnen und wollte in eigener Halle den Ton angeben. Immer wieder war es Viggó Kristjánsson, der den SC DHfK in der Anfangsviertelstunde mit zwei Toren in Führung brachte. 4:2, 6:4, 7:5 – die Grün-Weißen wirkten äußerst entschlossen. Auch nach 18 Minuten – diesmal war Lucas Krzikalla erfolgreich – behielt Leipzig diesen kleinen Vorsprung (12:10).
In der 24. Spielminute holten sich die Löwen dann nach langer Zeit mal wieder eine Führung. Patrick Groetzki erhöhte anschließend auf 13:15, aber Leipzig hatte die passende Antwort. Zwei Treffer von Mamic und Krzikalla sorgten 15 Sekunden vor dem Seitenwechsel für den 15:15-Ausgleich. Löwen-Trainer Sebastian Hinze nahm rasch noch eine Auszeit – und seine Männer schafften es tatsächlich, im letzten Augenblick durch einen Wurf von Halil Jaganjac noch die 15:16-Halbzeitführung zu erobern. Dennoch: Diese erste Hälfte des SC DHfK Leipzig konnte sich mehr als sehen lassen.
Doch anstatt auf der dargebotenen Leistung aufzubauen, verfielen die Sachsen unmittelbar nach Wiederanpfiff in alte Muster. Kaum waren fünf Minuten im zweiten Abschnitt gespielt, stand es plötzlich 16:23. Durch den miserablen Start in die zweite Hälfte schwanden schnell alle Hoffnungen, die Pokal-Überraschung schaffen zu können. Leipzig bäumte sich zwar noch einmal kurz auf und verkürzte durch Luca Witzke auf 20:24, mehr sollte aber nicht mehr drin sein.
Besonders Joel Birlehm, der erst im vergangenen Winter von Leipzig nach Mannheim gewechselt war, vermieste den Sachsen den Handballabend. 13 Paraden hatte der 25-Jährige am Ende vorzuweisen. Die derzeit so formstarken Rhein-Neckar Löwen vergrößerten ihren Vorsprung kontinuierlich und lagen fünf Minuten vor der Schlusssirene mit zehn Toren in Front. Durch die 27:36-Heimniederlage endete die Leipziger Pokalreise wie in der vergangenen Saison erneut im Auftaktmatch gegen die Rhein-Neckar Löwen. Der Pokal ist somit für dieses Jahr zwar Geschichte, doch am Sonntag steht in der QUARTERBACK Immobilien ARENA schon das nächste Handballspiel an – und zwar ein immens wichtiges Bundesliga-Heimspiel gegen FRISCH AUF! Göppingen.
Sebastian Hinze (Trainer Rhein-Neckar Löwen):
„Ich denke, das war aufgrund der zweiten Halbzeit ein verdienter Sieg. Die erste Halbzeit war sehr eng. Ich glaube, dass sich beide Mannschaften heute teilweise geärgert haben, Schwächephasen des Gegners nicht genutzt zu haben. So hatte Leipzig die Chance auf drei, vier Tore Abstand davonzuziehen. Genauso hatten wir Phasen, wo wir gute Bälle wegwerfen und grobe Fehler machen. Wir sind sehr gut in die zweite Halbzeit gestartet und hatten schnell einen Puffer von vier Toren. Wir waren konsequent und haben gut auf die schnellen Angriffe von Leipzig reagiert sowie in den entscheidenden Momenten mit starken Torwartparaden dagegengehalten.“
Milos Putera (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Glückwunsch zum Sieg und den Rhein-Neckar Löwen viel Glück in der nächsten Runde. Ich muss die Niederlage heute auf meine Kappe nehmen, weil die Jungs heute echt gekämpft haben. Vor allem in den ersten 30 Minuten hat die Leipziger ARENA gesehen, was die Jungs draufhaben. Dagegen haben wir mit einer schwachen Phase die zweite Halbzeit eröffnet. Leider konnte ich dort den Jungs mit meinen Anweisungen nicht helfen. Das tut mir leid, da muss ich die Jungs in Schutz nehmen. Mir hat es gefallen, dass sie sich dennoch reingehängt und zwischenzeitlich nochmal auf 20:24 herangekämpft haben.“
SC DHfK Leipzig gegen Rhein-Neckar Löwen 27:36 (15:16)
Tore SC DHfK: Leipzig: Kristjánsson (8), Witzke (7), Sunnefeldt (4), Krzikalla (3), Binder (3), Maric (1), Ivic (1)
Tore Rhein-Neckar Löwen: Groetzki (8), Jaganjac (6), Kohlbacher (4), Knorr (4), Helander (3), Lagergren (3), Forsell Schefvert (3), Kirkelokke (2), Gensheimer (1), Birlehm (1), Michalski (1)
Schiedsrichter: Suresh Thiyagarajah, Ramesh Thiyagarajah
Zeitstrafe: Leipzig 4 Min, Löwen 4 Min
Siebenmeter: Leipzig 1/2, Löwen 2/3
Zuschauer: 3.853 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA