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Es ist passiert. Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben nach sechs erfolgreichen Bundesligaspielen ihre erste Niederlage unter Trainer Rúnar Sigtryggsson kassiert. In der heimischen QUARTERBACK Immobilien ARENA endete am Sonntagabend gegen den Bergischen HC die tolle Siegesserie der grün-weißen Handballer. Nach einer gleichwertigen, kampfbetonten und torreichen ersten Hälfte mussten die Leipziger in den zweiten 30 Minuten abreißen lassen und erzielten nur noch zehn Treffer. Am Ende mussten sich die DHfK-Männer vor 3.701 Handballfans mit 27:32 (17:17) geschlagen geben.
Die Partie startete äußerst ausgeglichen, mit leichten Vorteilen für die Gäste. Nach drei Minuten führte der BHC mit 1:3, in der siebten Spielminute gelang Simon Ernst der 4:4-Ausgleich. Die erste Leipziger Führung ließ eine Weile auf sich warten. Als eine Viertelstunde absolviert war, stand es immer noch unentschieden (8:8), dann übernahm der SC DHfK endlich die Kontrolle. Erneut Simon Ernst sowie Patrick Wiesmach überwanden die BHC-Deckung zum 9:8 und 10:8. Dennoch ließen die Sachsen auch einige gute Gelegenheiten liegen, sodass sich bis in die Schlussphase der ersten Hälfte keine Mannschaft absetzen konnte.
Zwei Treffer nacheinander von Sime Ivic sorgten für das 14:12, zwei Tore von Lucas Krzikalla für das 15:13 bzw. 16:14 und eine Minute vor der Pause stellte Matěj Klíma auf 17:15. Der SC DHfK hätte eigentlich eine Zwei-Tore-Führung mit in die Halbzeit nehmen müssen, doch die Grün-Weißen stellten sich einfach nicht clever genug an. Die Leipziger spielten den letzten Angriff nicht gut aus und fabrizierten einen äußerst unnötigen Ballverlust, den der BHC in allerletzter Sekunde eiskalt mit dem 17:17-Ausgleich bestrafte. So ging es mit einem Negativerlebnis in die Halbzeitpause.
Nach Wiederanpfiff agierten beide Teams zunächst weiter auf Augenhöhe (20:20), doch da die DHfK-Abwehr nicht so entschlossen zupackte, schlichen sich die Gäste auf 21:24 davon. Noch war kein Grund zur Panik geboten, erst recht nicht, da der SC DHfK nun zwei Minuten in Überzahl agierte und beste Voraussetzungen hatte, den Anschluss wieder herzustellen. Simon Ernst verkürzte auf 22:24, dann klaute Patrick Wiesmach den Ball, während das Tor der Bergischen Löwen leer war. Der Rechtsaußen wurde allerdings rechtzeitig fest gemacht, sodass seine freie Wurfmöglichkeit zunichte war. Anschließend ließ Simon Ernst den Anschlusstreffer liegen und dann leistete sich auch noch Viggó Kristjánsson einen technischen Fehler. Bei einem 22:26-Rückstand und 13 Restminuten auf der Uhr versuchte Trainer Rúnar Sigtryggsson, seine Mannschaft auf den Schlussspurt vorzubereiten.
Diesmal konnten es die DHfK-Männer jedoch nicht mehr richten. Neun Minuten vor Schluss war der Rückstand bereits auf fünf Treffer angewachsen, sieben Minuten vor Ende sogar auf sechs (24:30). Den Leipzigern lief gnadenlos die Zeit davon. Auch wenn die 3.701 großartigen Fans in der ARENA inzwischen erkannt hatten, dass es heute leider nichts mehr wird mit der großen „Sieben-auf-einen-Streich-Party“, unterstützten sie ihre Jungs bis zum Abpfiff lautstark. Mit einer letztlich verdienten 27:32-Niederlage verabschiedet sich der SC DHfK Leipzig in das Weihnachtsfest, bevor am 27.12. bei den Füchsen Berlin der letzte Tanz eines verrückten Kalenderjahres stattfindet.
Jamal Naji (Trainer Bergischer HC):
„Wir hatten heute in der Schlussphase ein extrem großes Selbstvertrauen in uns und unsere Fähigkeiten. Natürlich hat es da auch geholfen, dass wir einige freie Chancen des SC DHfK vereiteln konnten. Selbst wenn es im Angriff heute manchmal nicht funktioniert hat, hatten wir immer noch den Glauben an unsere Abwehrqualität. Wir haben außerdem gemerkt, dass Leipzig heute viel investieren muss, um Tore zu machen. Letztendlich ausschlaggebend für unseren Sieg waren unsere Abwehrqualitäten in der zweiten Halbzeit.“
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Diese Niederlage war verdient, Glückwunsch an den BHC. Unsere Abwehr ist heute leider nicht auf die Beine gekommen, da können wir uns heute selbst den Vorwurf machen. Wir haben zu viele Zweikämpfe verloren und in der zweiten Hälfte ging kaum ein Wurf von außerhalb der 9-Meter-Linie in unser Tor, sondern nur Durchbrüche. Das zeigt, dass wir viel zu passiv gespielt haben. Auch auf Seiten der Torhüter war der BHC uns heute überlegen. Alles in allem haben wir heute kein gutes Spiel gemacht. Ich habe den Biss der Abwehr vermisst, wir waren zu brav, jeder hat sich mit sich selbst beschäftigt und das hat mir nicht gefallen. Das kommt vor, es geht weiter und beim nächsten Spiel müssen wir uns definitiv besser präsentieren als heute.“
SC DHfK Leipzig gegen Bergischer HC 27:32 (17:17)
Tore SC DHfK Leipzig: Wiesmach (5), Kristjánsson (4/2), Ernst (3), Klima (3), Ivic (3), Sunnefeldt (2), Krzikalla (2), Binder (1), Gebala (1)
Tore BHC: Babak (6), Gutbrod (5), Beyer (5), Stutzke (4), Ladefoged (3), Nikolaisen (3), Persson (2/2), M´Bengue (2), Exner (1/1), Begner (1)
Strafminuten: Leipzig 4 Min, BHC 8 Min
Siebenmeter: Leipzig 2/3, BHC 3/3
Zuschauer: 3.701 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA