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Disqualifikation löst Bremse zum 36:30-Heimsieg! Leipzig holt gegen Wetzlar die ersten 2 Punkt

Mit 7 Treffern aus 7 Versuchen hatte Moritz Preuss einen tadellosen Abend. Foto: Karsten Mann
Mit 7 Treffern aus 7 Versuchen hatte Moritz Preuss einen tadellosen Abend. Foto: Karsten Mann
10. Sep 2023
Disqualifikation löst Bremse zum 36:30-Heimsieg! Leipzig holt gegen Wetzlar die ersten 2 Punkt

Die Handballfans wissen, dass die Tabelle nach wenigen Spielen noch keine große Aussagekraft hat. Ansonsten wäre das Bundesligaspiel SC DHfK Leipzig gegen HSG Wetzlar ein Kellerduell gewesen, denn weder die Gastgeber noch Gäste hatten in der neuen Saison schon einen Punkt geholt. Am Sonntag konnten schlussendlich die DHfK-Männer, die mit Franz Semper und Maciej Gebala zwei frisch gebackene Papas in ihren Reihen hatten, mit 36:30 (18:13) Toren gewinnen und ihren ersten Saisonsieg feiern.

Die körperkulturellen Handballer begannen ihr zweites Heimspiel der Saison mit einem Höllentempo, die Zuschauer spürten, dass die Gastgeber die vergangenen Niederlagen gegen die Spitzenteams Füchse Berlin und MT Melsungen kompensieren wollten. Allerdings unterliefen den Grün-Weißen bei diesem enormen Tempo einige technische Fehler und Fehlwürfe aus dem Rückraum, sodass die Gäste aus Mittelhessen nach zehn Minuten mit 4:6 Treffern vorn lagen. Lenny Rubin, Nemanja Zelenovic und Magnus Fredriksen hatten aus dem Rückraum getroffen sowie Domen Novak zwei Siebenmeter sicher verwandelt.

Dann passierte es. Torwart Domenico Ebner, der erstmals in dieser Saison in der Startaufstellung der Leipziger stand, wollte einen schnellen Gegenzug des Gegners verhindern, prallte mit dem gegnerischen Angreifer zusammen und wurde folglich disqualifiziert. „Er sollte im Tor bleiben“, kommentierte Coach Rúnar Sigtryggsson die Situation. Kristian Sæverås, dessen Einsatz aufgrund einer leichten Gehirnerschütterung bis zwei Tage vor dem Spiel ungewiss war, kam in den einheimischen Kasten und parierte sofort drei Siebenmeter der Mittelhessen. Außerdem rückte Simon Ernst ins Abwehrzentrum, er stabilisierte die Defensive der Leipziger und erzielte selbst zwei Treffer. So drehten die Gastgeber das Geschehen in der ARENA, lagen in der zwanzigsten Minute mit 11:8 Toren in Führung und bauten diesen Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 18:13 Treffer aus.

Doch sowohl die deutliche Pausenführung als auch Moritz Preuss erster Treffer zum zwischenzeitlichen 21:15 brachten keine Sicherheit. In der Folgezeit drehten vor allem Lenny Rubin und Emil Mellegard auf. Der Schweizer erzielte sechs Treffer aus dem Rückraum, der Schwede vier Treffer von Linksaußen. Wetzlar profitierte vor allem vom siebten Feldspieler, den Trainer Frank Carstens einsetzte. So kamen die Mittelhessen wieder heran. Erst verhinderte Kristian Sæverås den Anschluss – er konnte einen schnellen Gegenstoß parieren – doch dann musste der norwegische Nationalspieler mehrmals das Anschlusstor hinnehmen. 26:25, 27:26, 28:27. Die Wirkungstreffer versprachen eine sehr, sehr heiße Schlussphase.

In den letzten zehn Minuten der Begegnung drehten bei den grün-weißen Gastgebern vor allem Franz Semper und Moritz Preuss auf. Sie warfen jeweils sieben Tore und Leipzig auf die Siegerstraße. Schließlich konnten die einheimischen Zuschauer, die die Gastgeber von der ersten bis letzten Minute lautstark unterstützten, den ersten Bundesligasieg der Saison feiern. Der SC DHfK Leipzig siegte mit 36:30. „Hoch verdient!“ Da waren sich die beiden Cheftrainer Rúnar Sigtryggsson und Frank Carstens einig.

Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich bin mit unseren ersten zwei Punkten in der Saison sehr zufrieden. Wir haben in der ersten Halbzeit auch eine gute Leistung unserer Mannschaft gesehen. Ich muss speziell Kristian Sæverås loben, er musste in der letzten Woche auf Grund eines Kopftreffers im Training pausieren, er stand auf der Kippe, doch war dann super drauf. In der zweiten Halbzeit haben wir aber auch nachgelassen. Lenny Rubin konnte fünf Tore ohne Gegenwehr werfen. Das müssen wir besser machen.“

Frank Carstens (Trainer HSG Wetzlar):

„Es gibt Sachen wie die Stärke eines Gegners oder die Atmosphäre in einer Halle, da haben wir keinen Einfluss drauf, es gibt aber auch Aspekte in einem Handballspiel, die können wir beeinflussen. Ich habe richtig gute Gastgeber gesehen, mit einer starken Abwehr und einem starken Gegenstoß in der ersten Halbzeit und eine enorme Power aus dem Rückraum in der zweiten Halbzeit. Darum herzlichen Glückwunsch an Leipzig zu dem verdienten Sieg. Respekt an meine Spieler, wir haben dagegengehalten, haben den siebten Feldspieler gebracht, haben Druck erzeugt. Ich kann allerdings mit der Abwehrleistung meiner Mannschaft weniger zufrieden sein. Das müssen wir künftig viel besser machen.“

SC DHfK Leipzig gegen HSG Wetzlar 36:30 (18:13)

Torfolge: 1:0, 2:3, 4:6, 10:7, 14:9, 15:12, 18:13, 21:15, 23:19, 25:23, 26:25, 28:27, 33:28, 36:30

SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (1 Paraden), Kristian Sæverås (11 Paraden); Andri Runarsson 1, Simon Ernst 2, Luca Witzke 3, Lukas Binder 3, Matej Klima 4, Moritz Preuss 7, Maciej Gebala 4, Moritz Strosack 4, Franz Semper 7, Mika Sajenev, Viggó Kristjánsson 1

HSG Wetzlar: Till Klimpke (3 Paraden), Anadin Suljakovic (4 Paraden); Rasmus Meyer Ejlersen 3, Ole Klimpke, Filip Kuzmanovski 2, Vladimir Vranjes 1, Lukas Becher 2/2, Magnus Fredriksen 2, Hendrik Wagner 1, Emil Mellegard 4, Nemanja Zelenovic 5, Lenny Rubin 6, Julian Fuchs 2, Domen Novak 2/2, Stefan Cavor

Siebenmeter Leipzig keiner; Wetzlar 7/4

Disqualifikation: Ebner/Leipzig (12. Min)

Strafzeiten Leipzig 4 Min; Wetzler 12 Min

Paraden Leipzig 12; Wetzlar 7

Technische Fehler Leipzig 9; Wetzlar 7

Pfostentreffer Leipzig keiner; Wetzlar 1

Schiedsrichter: Thomas Kern (Bellheim), Thorsten Kuschel (Kandel)

Entscheidungen mittels Videobeweis: 1

Zuschauer: 3.674 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

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