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Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben einen Auswärtspunkt bei der TSV Hannover-Burgdorf geholt. Bei aller Freude darüber, nach dem 25:25 mit etwas Zählbarem zurück nach Leipzig zu fahren, wäre mit etwas mehr Cleverness der Sieg absolut möglich gewesen. Denn nach der 1:0-Führung von Hannover in der ersten Minute lagen die Hausherren nämlich die gesamte Partie nie mehr vorn.
Leipzig antwortete auf den ersten und einzigen Rückstand mit einem 3:0-Lauf. Lucas Krzikalla erzielte sein erstes Saisontor – und Matej Klíma, zuletzt Matchwinner gegen Kiel, war sofort wieder brandgefährlich. Vier Treffer erzielte der tschechische Nationalspieler in den ersten zehn Minuten der Begegnung. Leipzig führte verdient mit 3:7. Recken-Trainer Christian Prokop nahm die erste Auszeit.
An ehemaliger Wirkungsstätte kratzte Domenico Ebner Mitte der ersten Hälfte auch noch einen Siebenmeter gegen Marius Steinhauser raus. Dennoch kam Hannover wieder ran, auch weil Leipzig ziemlich oft in Unterzahl agieren musste. In der 23. Minute konnten die beiden Isländer Andri Rúnarsson und Viggó Kristjánsson wieder den alten 4-Tore-Abstand herstellen (10:14). Doch leider verspielte der SC DHfK diese Führung aufgrund zu vieler technischer Fehler. Immerhin vereitelte Kristian Sæverås unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleichstreffer durch Marian Michalczik. Mit einer knappen 14:15-Führung für Leipzig ging es in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff gehörte Viggó Kristjánsson der erste Treffer und die Leipziger schaffte es, ihren zarten Vorsprung zunächst zu behaupten. Nachdem Lucas Krzikalla nach 37 Spielminuten eine Riesenchance zum 16:18 liegen ließ, fing sich der SC DHfK dann aber doch den Ausgleich ein. Zudem kassierten die Grün-Weißen eine doppelte Zeitstrafe, denn Preuss und Klíma wurden auf die Bank geschickt. Ein enorm wichtiges Tor kam in dieser Phase abermals von Viggó Kristjánsson, der den Ball in doppelter Unterzahl ins Reckengehäuse kegelte. Leipzig hatte noch das eine oder andere Mal die Möglichkeit, wieder auf drei Treffer zu enteilen, doch die Sachsen fanden im Positionsangriff keine Lücken, spielten ihre Konter nicht konsequent genug zu Ende und vergaben durch Kristjánsson einen Siebenmeter. So stand es sieben Minuten vor Schluss wieder Unentschieden (23:23) und der Spielausgang war völlig offen.
Der entscheidende Faktor, dass die Partie nicht komplett zu Gunsten der Hausherren kippte, war Kristian Sæverås. Der Keeper machte ein Weltklassespiel und wehrte in 32 Minuten 14 Würfe ab, was einer herausragenden Quote von 54 Prozent gehaltener Bälle entsprach. Ein bitterer technischer Fehler des ebenfalls bärenstarken Matej Klíma (7 Feldtore) sorgte 80 Sekunden vor Ende dafür, dass Leipzig den Deckel nicht drauf machen konnte. Zudem handelte sich der Tscheche in dieser Aktion noch eine Zeitstrafe ein, da er den Ball nicht umgehend ablegte. So kassierte der SC DHfK 30 Sekunden vor der Schlusssirene den 25:25-Ausgleichstreffer. Leipzig hatte nochmal den Ball, aber Rúnar Sigtryggsson und seine Mannschaft entschieden sich dafür, kein unnötiges Risiko mehr einzugehen und den wichtigen Auswärtspunkt unter Dach und Fach zu bringen.
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Es ist gut, dass wir einen Punkt geholt haben. Beim letzten Angriff hätte so viel passieren können. Zeitspiel, ein technischer Fehler, da wollten wir einen Pfiff der Schiedsrichter umgehen. Ansonsten haben Viggó Kristjánsson und Marko Mamic gut gespielt. Doch von der Bank kam heute leider weniger Unterstützung, außer von Kristian Sæverås, er war heute der Garant für den verdienten Punkt.“
Christian Prokop (Trainer TSV Hannover-Burgdorf):
„Wir können mit dem Punkt zufrieden sein. Wir sind die ganze Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen, wir hatten zu viele Fehlwürfe, es gingen auch einige Pässe über drei, vier Meter ins Nirgendwo, da müssen wir unsere Leistung hinterfragen. Wir brauchen mehr Sicherheit im Zusammenspiel und müssen mehr miteinander arbeiten. Vlado Kulesh und Branko Vujovic sowie die beiden Torhüter haben uns diesen Punkt gerettet.“
TSV Hannover-Burgdorf gegen SC DHfK Leipzig 25:25 (14:15)
Torfolge: 1:3, 5:9, 9:11, 10:14, 14:15, 15:17, 19:19, 20:22, 23:23, 24:25, 25:25
TSV Hannover-Burgdorf: Simon Gade (8 Paraden), Dario Quenstedt (5 Paraden); Branko Vujovic 6, Renars Uscins 1, Marius Steinhauser 7/4, Marian Michalczik, Vlado Kulesh 7, Tilen Strmljan, Jonathan Edvardsson, Ilija Brozovic 2, Justus Fischer 1, Hannes Feise, Vincent Büchner 1
SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (2 Paraden), Kristian Sæverås (14 Paraden); Andri Rúnarsson 2, Lucas Krzikalla 2, Lukas Binder 3, Matej Klíma 7, Marko Mamic, Moritz Preuss 2, Oskar Sunnefeldt 2, Maciej Gebala, Franz Semper, Viggó Kristjánsson 7/3
Strafzeiten: Hannover 2 Min; Leipzig 14 min
Siebenmeter: Hannover 5/4; Leipzig 4/3
Technische Fehler: Hannover 8; Leipzig 12
Paraden: Hannover 13; Leipzig 16
Zuschauer: 4.943 in der ZAG Arena in Hannover