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Die Bundesliga-Handballer aus Leipzig und Stuttgart haben vieles gemeinsam. Beide Mannschaften stiegen im Jahr 2015 in die 1. Bundesliga auf, etablierten sich rasch im Oberhaus und verfolgen ambitionierte Ziele. Mittlerweile treten die beiden Teams seit 13 Spielzeiten in der gleichen Spielklasse gegeneinander an. Es gab zwölf sächsische Siege, zwei Unentschieden sowie zehn schwäbische Erfolge. Doch dieses Mal schlugen die Handballer des SC DHfK Leipzig den TVB Stuttgart mit 36:30 (15:15) Toren relativ klar.
Die Leipziger begannen die Begegnung gegen den alten Rivalen vom Stuttgarter Stadtrand hoch konzentriert. Sie spielten sowohl sehr variabel als auch temporeich. Franz Semper traf mehrmals aus dem Rückraum ins gegnerische, am Anfang von Silvio Heinevetter gehütete Stuttgarter Tor. Auch Staffan Peter traf einmal von Rechtsaußen und einmal per Konter. So lagen die Einheimischen ruckzuck mit drei Treffern vorn. 6:3, 10:7, 13:10. Das freute Chefcoach Rúnar Sigtryggsson: „Wir haben in der Abwehr kompakt gestanden und speziell in der Breite gut gespielt.“
Michael Schweikardt, der Trainer der Gäste, nahm eine Auszeit, um damit den Spielfluss der Gastgeber zu unterbinden, und stellte Miljan Vujovic ins Tor. Der slowenische Torhüter parierte gleich mehrere Würfe von Peter und Semper und hatte einen enormen Anteil daran, dass die Stuttgarter in der zweiten Viertelstunde der ersten Spielhälfte wieder aufschlossen. Erst erzielte Adam Lönn drei Treffer, dann markierte Kai Häfner das 15:15, was obendrein der Halbzeitstand war. Das ärgerte Rúnar Sigtryggsson: „Wir dürfen unseren Vorsprung nicht leichtfertig verschenken.“
So startete das Bundesligaspiel nach dem Seitenwechsel neu. Matej Klíma, Tim Matthes, Andri Rúnarsson und nochmals Matej Klíma warfen die Leipziger erneut mit mehreren Toren in Führung. Doch dieses Mal konnten die Stuttgarter nicht mehr ausgleichen. Denn die Gastgeber hatten mit Domenico Ebner einen – an diesem Donnerstag – überragenden Schlussmann im Kasten stehen. Der italienische Nationaltorhüter hielt zahllose freie Würfe und brachte die Gegenspieler zur Verzweiflung. Nach seiner Einwechslung in der 18. Spielminute brachte er es auf unglaubliche 20 Paraden – wobei seine Fangquote sensationelle 53 Prozent betrug. Die 4.202 Zuschauer in der QUARTERBACK Immobilien ARENA skandierten seinen Namen.
Dank seiner Leistung bauten die Leipziger die eigene Führung kontinuierlich aus. 19:17, 24:21, 28:23, 33:26. Im Trubel markierte Abwehrchef Marko Mamic seinen zweiten Saisontreffer – er versenkte die Lederkugel nach einer erfolgreichen Abwehraktion über das ganze Spielfeld ins leere Tor – ohne in den Vorwärtsgang zu müssen. Außerdem konnten sich Lukas Binder und Lukas Krzikalla in die Torschützenliste eintragen. Die grün-weißen Handballfans feierten schließlich das souveräne 36:30. Sie haben schließlich nicht vergessen, dass die Stuttgarter in der letzten Saison in Leipzig mit 30:25 Toren gewonnen hatten.
Michael Schweikardt (Trainer TVB Stuttgart):
„Es ist zweifellos ein verdienter Sieg für die Leipziger. Wir hatten am Anfang einige Probleme mit dem Rückzug, es dauerte eine Weile, bis wir tatsächlich im Spiel waren. Dann konnte ich eigentlich zufrieden sein. Wir hatten auch wenige technische Fehler und viele freie Würfe, richtig gute Chancen, doch konnten das Ganze nicht nutzen. Unsere Wurfquote gegen Ebner war wirklich schlecht. Wir hatten in der Folge keinen Zugriff mehr. Mit 36 Gegentoren kann keine Mannschaft ein Bundesligaspiel gewinnen. Das müssen wir besser machen.“
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Wir sind heute gut ins Spiel gekommen und lagen schnell mehrere Tore vorn. Doch dann waren wir weniger diszipliniert, haben weniger in die Breite gespielt. So ist alles wieder offen und außerdem ein Spiel der Torhüter geworden, mit Vujovic auf der einen und Ebner auf der anderen Seite. Domenico hat uns schließlich am Leben gehalten. Dann klappte es mit unserer Abwehr wieder besser. Ich denke, wir haben am Ende verdient gewonnen.“
SC DHfK Leipzig gegen TVB Stuttgart 36:30 (15:15)
Torfolge: 5:2, 8:7, 13:10, 15:15, 19:17, 24:21, 28:23, 29:26, 33:26, 36:30
SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (20 Paraden), Kristian Sæverås (3 Paraden); Andri Rúnarsson 3, Lucas Krzikalla 2, Lukas Binder 2, Matej Klíma 5, Marko Mamic 1, Staffan Peter 2, Oskar Sunnefeldt, Maciej Gebala 2, Moritz Strosack, Tim Matthes 3, Franz Semper 8, Mika Sajenev, Viggó Kristjánsson 8/2
TVB Stuttgart: Silvio Heinevetter (5 Paraden), Miljan Vujovic (8 Paraden); Max Häfner 6, Jorge Serrano Villalobos 1, Daniel Fernandez Jimenez 2/1, Egon Hanusz 1, Nico Schöttle, Adam Lönn 4, Samuel Röthlisberger, Fynn-Luca Nicolaus 3, Jan Forstbauer, Lukas Laube 4, Patrick Zieker, Sascha Pfattheicher 1, Marino Maric, Kai Häfner 8
Siebenmeter: Leipzig 2/2; Stuttgart 1/1
Strafzeiten: Leipzig 6 Min; Stuttgart 6 Min
Paraden: Leipzig 23; Stuttgart 13
Technische Fehler: Leipzig 9; Stuttgart 7
Zuschauer: 4.202 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA