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Noch vor zwei Wochen schien die Leipziger Handballwelt vollkommen in Ordnung, denn der SC DHfK hatte vier Heimsiege in Folge eingefahren und sich in der Tabelle auf Rang sieben nach vorn gekämpft. Doch dieser Flow ist den Sachsen vollkommen abhandengekommen. Nach der Auswärtsniederlage in Eisenach und dem Pokal-Aus gegen Melsungen verloren die DHfK-Männer am dritten Advent zum dritten Mal in Folge. Das Weihnachts-Heimspiel gegen den VfL Gummersbach endete 32:35.
Schon im März dieses Jahres hatten die Grün-Weißen im Heimspiel gegen Gummersbach mit einem sehr ähnlichen Ergebnis (30:34) den Kürzeren gezogen. Obwohl die QUARTERBACK Immobilien ARENA mit 4.328 Zuschauern knackevoll war und der SC DHfK im Angriff endlich mal wieder richtig viel Torgefahr ausstrahlte, lagen die Leipziger quasi das ganze Match über in Rückstand. Das 1:0 durch Franz Semper war tatsächlich die einzige Führung der Hausherren in der gesamten Auseinandersetzung. Zwar konnte die Rückraumreihe mit Semper, Kristjánsson und Klíma in den ersten zehn Minuten immer wieder ausgleichen, doch nach dem 6:6 durch Matej Klíma legten die Gäste aus Gummersbach einen 4:0-Lauf hin. So mussten die DHfK-Handballer ab der 15. Minute bereits einem gehörigen Rückstand hinterherlaufen.
In der Schlussphase der ersten Hälfte gab es dann viel Applaus in der ARENA, denn Nationalspieler Luca Witzke durfte nach langer Verletzungspause sein Comeback feiern. Prompt setzte er Tim Matthes auf Linksaußen in Szene, Leipzig verkürzte Tor um Tor und war zum Seitenwechsel wieder dran. Mit einem knappen 18:19 ging es in die Katakomben.
Eigentlich war nun alles angerichtet, um die Partie nun zu drehen und den Fans im letzten heimischen Handballfest des Jahres zwei Punkte zu bescheren. Doch wie schon in der ersten Hälfte verloren die Leipziger wieder den Faden und ließen die Gäste auf vier Treffer enteilen (20:24). Die Gummersbacher hatten nach jedem Leipziger Erfolgserlebnis eine blitzschnelle Antwort parat, denn die Torhüter des SC DHfK erwischten diesmal leider überhaupt keinen guten Tag. Zudem hatte Leipzig auch mehrfach Pech mit dem Aluminium. So war der Rückstand eine Viertelstunde vor Schluss sogar auf 22:28 angewachsen.
In der Endphase dieser Begegnung versuchten die DHfK-Männer nochmal mit allen Mitteln, schnelle Ballgewinne zu erzwingen und irgendwie wieder in Lauerstellung zu kommen. Oskar Sunnefeldt hatte zehn Minuten vor Schluss die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen, was sicherlich noch einmal für Spannung gesorgt hätte. Tibor Ivanisevic im Gästegehäuse blieb jedoch Sieger – und der VfL Gummersbach ließ in den letzten Spielminuten nichts mehr anbrennen.
Das Duell der Tabellennachbarn endet 32:35 für die Gäste aus Nordrhein-Westfalen. Für den SC DHfK Leipzig bleiben bis zum Weihnachtsfest noch zwei Auswärtsspiele in Wetzlar und Berlin, um ihren Flow wiederzufinden und nicht mit einer Niederlagenserie in die EM-Pause gehen zu müssen.
Guðjón Valur Sigurðsson (Trainer VfL Gummersbach):
„Ich bin froh und glücklich, dass wir das Spiel gewinnen konnten. Es hat Spaß gemacht. Wir waren am Anfang aus dem Rückraum sehr treffsicher und hatten dann Probleme, Franz Semper und Viggó Kristjánsson in den Griff zu kriegen. Das ist in der zweiten Halbzeit besser geworden, deswegen sind wir wieder davongezogen. Die beiden Abwehrreihen waren nicht wirklich schlecht, wie dieses hohe Ergebnis vermuten lässt, es waren viele, sehr sehenswerte Tore aus dem Rückraum dabei. Es war wirklich ein tolles Spiel.“
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Das war heute ein gutes Spiel mit dem falschen Ergebnis. Ich war froh, meine Mannschaft mal wieder im Tempo zu sehen. Wir hatten heute ein gutes Umschaltspiel, sowohl vorwärts als auch rückwärts. Trotz 35 Gegentoren lag es heute nicht an unserer Abwehr. Im Angriff haben uns einige Kleinigkeiten gefehlt und auch die Torhüter hatten keinen guten Tag. Es war allerdings eine deutliche Steigerung gegenüber den letzten zwei Spielen. Darauf müssen wir aufbauen.“
SC DHfK Leipzig gegen VfL Gummersbach 32:35 (18:19)
Torfolge: 1:0, 4:5, 7:11, 12:14, 15:16, 18:19, 19:23, 21:27, 26:29, 28:34, 32:35
SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (5 Paraden), Kristian Sæverås (2 Paraden); Simon Ernst 3, Luca Witzke, Lucas Krzikalla, Lukas Binder 2, Matej Klíma 2, Marko Mamic, Staffan Peter 4, Oskar Sunnefeldt 2, Maciej Gebala 2, Tim Matthes 3, Franz Semper 7, Mika Sajenev, Viggó Kristjánsson 7/1
VfL Gummersbach: Daniel Rebmann (5 Paraden), Tibor Ivanisevic (6 Paraden), Ellidi Snaer Vidarsson 2, Tilen Kodrin 2, Milos Vujovic 3/1, Julian Köster 1, Lukas Blohme 5, Mathis Häseler, Miro Schluroff 6, Giorgi Tskhovrebadze 5, Dominik Mappes 8, Ole Pregler, Kristjan Horzen 3, Tom Kiesler, Stepan Zeman
Siebenmeter: Leipzig 2/1; Gummersbach 2/1
Strafzeiten: Leipzig 4 min; Gummersbach 2 min
Paraden: Leipzig 7; Gummersbach 11
Technische Fehler: Leipzig 5; Gummersbach 5
Schiedsrichter: Marcus Hurst, Mirko Krag
Entscheidungen per Videobeweis: 2
Zuschauer: 4.328 in der QUARTERBACK Immobilien ARENA