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Die Gäste aus Leipzig lagen bereits in der Anfangsphase kontinuierlich vorn. Luca Witzke traf nach gut sieben Minuten zum 3:5 für die Sachsen. Nach exakt zehn Minuten rissen dann die Hausherren die Begegnung an sich. Christoph Steinert brachte den HCE mit 6:5 in Führung. Franz Semper antworte wiederum mit dem 6:7-Führungstreffer für den SC DHfK, doch dann schlichen sich bei den Leipzigern ein paar Fehler ein. Der HC Erlangen nutzte das Momentum, um auf 13:10 davonzuziehen.
Der in den letzten Wochen so überragende Domenico Ebner hatte diesmal nicht seinen besten Tag erwischt. Der italienische Nationaltorhüter konnte lediglich einen Ball abwehren, sodass das Leipziger Trainergespann Kristian Sæverås in den Kasten stellte. Der Torhüterwechsel sollte sich schnell auszahlen. Der Norweger entschärfte zwei Würfe der Erlanger, was Preuss, Binder und Ernst befähigte, innerhalb von 80 Sekunden drei Treffer zum 13:13-Ausgleich zu markieren. Steffan Peter und Franz Semper sorgten schließlich für eine knappe Leipziger Halbzeitführung.
Im zweiten Abschnitt übernahmen die Gastgeber zunächst wieder das Kommando und lagen bis zur 45. Minute stets mit einem oder zwei Treffern vorn. Doch eine Viertelstunde vor Schluss erzielte Lukas Binder zunächst das Ausgleichstor, dann brachte der wiedergenesene Viggó Kristjánsson den SC DHfK in Führung. Unter den 7.248 Zuschauern waren nun die mitgereisten Fans aus Leipzig immer lauter und lauter zu vernehmen. Denn Luca Witzke erhöhte auf 21:23. Jetzt waren noch zehn Minuten zu gehen.
Zwar hatte Viggó Kristjánsson zunächst etwas Pech mit der Latte und ließ die Drei-Tore-Führung liegen. Erlangen schnupperte wieder am Unentschieden, doch dann folgte zwischen der 54. und 57. Minute ein Vierfachschlag durch Kristjánsson, Krzikalla und zweimal Witzke. Plötzlich war der SC DHfK auf 23:28 enteilt und es waren nur noch drei Minuten zu absolvieren. Die Körperkulturellen ließen sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und waren sichtlich erleichtert, den acht Jahre anhaltenden Auswärtsfluch zwischen Leipzig und Erlangen zu pulverisieren.
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Ich bin glücklich, dass wir das erste Mal in der Vereinsgeschichte in Nürnberg gewinnen konnten. Es war das erwartet schwere Spiel. Wir hatten zunächst Probleme, in die Begegnung zu kommen. Doch dann haben wir die erste Halbzeit ausgeglichen gestaltet und spielten konzentriert weiter. Der Einsatz von Kristian Sæverås hatte sich ebenfalls gelohnt, seine Paraden haben uns geholfen, insbesondere nach seiner langen Wartezeit, da Domenico Ebner in den letzten Monaten so super gehalten hatte. Das war schön zu sehen, dass Kristian seine Leistungen aus dem Training bestätigen konnte. Es gab darüber hinaus keinen Bruch in unserem Spiel, wir waren immer mit der gleichen Intensität unterwegs. So konnten wir schließlich einen wichtigen Auswärtssieg feiern. Die Punkte tun gut, speziell nach der letzten Niederlage zu Hause.“
Hartmut Mayerhoffer (Trainer HC Erlangen):
„Wir hatten am Anfang einige Probleme mit dem Tempospiel der Leipziger, das haben wir einigermaßen in den Griff bekommen und schließlich gegen die gegnerische 5:1-Abwehr gute Lösungen gefunden. Wir schafften es außerdem gut, aus der Halbzeitpause zu kommen, dank einiger Paraden von Bertie, doch lassen in der Mitte der zweiten Halbzeit gute Chancen liegen und verlieren den Faden. Dann hatten wir tatsächlich im Angriff keine Struktur mehr und darum das Spiel verloren. Das war heute eine bittere Niederlage für uns. Glückwunsch an Leipzig zum Sieg.“
HC Erlangen gegen SC DHfK Leipzig 26:29 (14:15)
Torfolge: 1:0, 3:5, 9:8, 13:10, 19:17, 21:23, 23:27, 26:29
HC Erlangen: Bertram Obling (8 Paraden), Klemen Ferlin (2 Paraden); Lutz Heiny 6, Stephan Seitz 3, Yannik Bialowas, Nico Büdel 1, Christopher Bissel 3, Antonio Metzner, Jonathan Svensson 2, Nikolai Link, Simon Jeppsson, Christoph Steinert 5/5, Tim Gommel 4, Tim Zechel 2, Stefan Bauer
SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (1 Parade), Kristian Sæverås (4 Paraden); Andri Rúnarsson, Simon Ernst 1, Luca Witzke 5, Lucas Krzikalla 2, Lukas Binder 3, Matej Klíma 6, Marko Mamic, Staffan Peter 3, Moritz Preuss 2, Oskar Sunnefeldt, Maciej Gebala, Franz Semper 3, Viggó Kristjánsson 4/3
Strafzeiten: Erlangen 6 Min; Leipzig 6 Min
Siebenmeter: Erlangen 5/5; Leipzig 4/3
Paraden: Erlangen 10; Leipzig 5
Technische Fehler: Erlangen 7; Leipzig 6
Zuschauer: 7.248 in der ARENA NÜRNBERGER Versicherung