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Die DHfK-Handballer haben nach einem halben Jahr mal wieder ein Spiel in der heimischen QUARTERBACK Immobilien ARENA verloren. Am 26. April hatte der SC DHfK zuletzt in Leipzig verloren (32:35 gegen Flensburg), seitdem bauten die Körperkulturellen eine beeindruckende Heimstärke auf und gewannen sechs Spiele nacheinander. Am Donnerstagabend endete diese tolle Serie im buchstäblich letzten Moment. Erik Balenciaga warf die MT Melsungen drei Sekunden vor Schluss zum 28:27-Auswärtssieg und vermieste 4.246 Fans die Handballparty.
Das Topspiel begann aus Leipziger Sicht mit einem frühen Wertmutstropfen. Rückraumspieler Matej Klíma brachte den SC DHfK in der 6. Spielminute mit 3:1 per Sprungwurf in Führung, knickte aber bei der Landung um und musste behandelt werden. Für den 25-Jährigen war die Partie anschließend beendet. Mit Klíma und dem verletzten Semper fehlten nun die beiden besten Leipziger Torschützen aus dem Rückraum.
Die Grün-Weißen ließen sich den Schock aber nicht anmerken und vergrößerten ihren Vorsprung nach etwas mehr als zehn Minuten auf 6:3. Es dauerte eine Weile, bis der amtierende Tabellenführer Zugriff auf die Partie erlangen konnte. In der 20. Minute meldete sich die MT dann aber zurück. Timo Kastening hatte zum 8:8 getroffen. Je zwei Treffer von Luca Witzke und Viggó Kristjánsson sorgten dafür, dass sich der SC DHfK wieder zwei Tore Vorsprung erspielte, doch Melsungen ließ sich nicht abschütteln. In der letzten Sekunde der ersten Hälfte netzte Aaron Mensing zum 14:13-Anschluss. Somit ging es aus Leipziger Sicht mit plus eins in die Halbzeit.
Das intensive und hart geführte Match blieb auch im zweiten Abschnitt hochspannend. Zunächst marschierte Leipzig immer mit eins zwei Toren vorneweg. Die Gäste aus Melsungen handelten sich deutlich mehr Zeitstrafen ein (Melsungen 12 Min, Leipzig nur 2 Min), doch der SC DHfK konnte diesen Vorteil nicht so recht ummünzen. Leipzig spielte eine doppelte Überzahlsituation überhaupt nicht clever aus. Anstatt die 20:19-Führung weiter auszubauen, kassierten die Hausherren in den Folgeminuten einen 0:4-Lauf. Somit gingen die Gäste erstmals in dieser Partie in Führung und lagen auf einmal 20:23 vorn. Obendrein hatte Andri Rúnarsson Pech mit der Latte und Viggó Kristjánsson vergab einen freien Konter sowie einen Siebenmeter gegen Nebojsa Simic. Es war der erste Strafwurf überhaupt, den Leipzig in der gesamten Saison verworfen hatte.
Nun war Charakter gefragt - und ein gewisser Überraschungsfaktor. Youngster Friedrich Schmitt kam auf die Platte und sorgte mit seinem ersten Bundesligator zum 23:24-Anschluss dafür, dass der Lautstärkepegel in der Halle in den Grenzbereich anstieg. Noch lauter wurde es als Domenico Ebner beim Zwischenstand von 25:26 eine Monsterparade gegen den völlig freien Jónsson auspackte und Moritz Preuss 25 Sekunden vor Schluss zum verdienten 27:27-Ausgleich traf! Die Leipzig wollten ihre unbezwungene Heimserie unbedingt verteidigen und standen so kurz davor. Leider machte das Tor von Erik Balenciaga das Happy End drei Sekunden vor Schluss zunichte.