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Bloß nicht nochmal! Die Handballer des SC DHfK Leipzig waren gewarnt zum Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen gefahren. Schließlich hatte Leipzig in der vergangenen Saison an der holländischen Grenze eine Bruchlandung erlebt und dem Liga-Neuling am 8. Spieltag den ersten Sieg nach seinem Aufstieg ermöglicht. Das sollte sich diesmal auf keinen Fall wiederholen. Dementsprechend gut hatte Trainer André Haber seine Männer auf dieses Spiel eingestellt. Trotz einiger Probleme im Angriffsspiel setzte seine Mannschaft die Vorgaben auch gut um und durfte sich am Ende über einen 24:28-Auswärtssieg freuen.
Zu Beginn der Auseinandersetzung taten sich die Leipziger allerdings richtig schwer. Gegen eine sehr bissige Abwehr der Heim-Mannschaft fanden Philipp Weber & Co kaum Lücken und verwandelten lediglich einen ihrer ersten sechs Wurfversuche. Infolge dieser Startschwierigkeiten gerieten die Sachsen mit 3:1 ins Hintertreffen.
In der Verteidigung stimmte es aber bei den Gästen. Allen voran Torhüter Joel Birlehm war von der ersten Sekunde an richtig gut im Spiel. Der Keeper brachte es schon nach elf Minuten auf sechs Paraden, die es seinen Vorderleuten ermöglichten, immer wieder ins Tempospiel zu kommen und mit 3:5 in Führung zu gehen. Nach 20 Spielminuten hatte der 23-Jährige dann sogar schon zehn Paraden auf dem Konto. Leipzig konnte das aber nicht nutzen, um den Vorsprung etwas auszubauen (8:9). Das änderte sich auch bis zur Pause nicht. Die Seiten wurden bei einer knappen 12:13-Führung für den SC DHfK Leipzig gewechselt.
Die zweite Halbzeit begann dann aus DHfK-Sicht wieder suboptimal. Lucas Krzikalla knallte einen Siebenmeter an den Innenpfosten, und auch der eigentlich sehr treffsichere Patrick Wiesmach (sieben Tore im Spiel) setzte den Ball trotz gutem Winkel am Tor vorbei. Prompt war die Führung dahin, denn Robert Weber traf für den Aufsteiger der Saison 2018/19 zum 15:14.
Der SC DHfK ließ sich davon jedoch nicht beirren und drückte weiter aufs Tempo. Binder, Pieczkowski und Wiesmach suchten schnelle Torabschlüsse und auf Joel Birlehm war weiterhin großer Verlass. Nach 42 Spielminuten lagen die körperkulturellen Handballer erstmals mit drei Treffern in Front (17:20). HSG-Trainer Daniel Kubes versuchte mit einer Auszeit, seinem Team neue Impulse zu geben, um Leipzig nicht enteilen zu lassen. Mit dem Vorsprung im Rücken wirkten die Grün-Weißen jetzt aber deutlich leichtfüßiger. Die Sachsen ließen ihren Gegner bis in die Schlussphase nicht mehr in Schlagdistanz kommen.
Als sich Alen Milosevic sehenswert am Kreis durchwühlte und das 21:25 erzielte, war sieben Minuten vor dem Ende eine Vorentscheidung gefallen. Mit einem bilderbuchreifen Dreher machte Patrick Wiesmach drei Minuten vor Schluss endgültig den Sack zu (22:27). Der letzte Treffer des Abends gehörte schlussendlich Rückraumspieler Martin Larsen. Mit dem Auswärtserfolg im Rücken ist der SC DHfK nun bestens gewappnet für das nächste Heimspiel in zwei Tagen gegen die TSV Hannover Burgdorf.
André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Ich bin sehr froh, dass wir hier in Nordhorn gewonnen haben. Nordhorn ist eine sehr eingespielte Mannschaft mit starken Kreisläufern, die immer wieder gut in Szene gesetzt werden und sich gut durchsetzen. Damit hatten wir unsere Probleme und müssen uns heute wieder bei Joel Birlehm bedanken, der viele Bälle gehalten und unserer Deckung viel Sicherheit gegeben hat. Dadurch kommen wir in unser Tempospiel und es wird leichter im Positionsangriff. Mir hat heute gefallen, dass wir über die komplette Spielzeit eine konstante Leistung gezeigt haben.“
Daniel Kubes (Trainer HSG Nordhorn-Lingen):
„Ich denke, wir haben heute einen großen Schritt nach vorn gemacht. Wir hatten über 60 Minuten unsere Probleme mit Joel Birlehm und das war für mich der entscheidende Faktor. Ich war begeistert, mit wie viel Energie wir gespielt haben. Das war der Grundstein, dass wir heute ein gutes Bundesligaspiel gesehen haben.“
HSG Nordhorn-Lingen gegen SC DHfK Leipzig 24:28 (12:13)
Tore Nordhorn: Weber 5/4, Mickal 5, Miedema 5, Pöhle 3, Stegefelt 2, de Boer 2, Possehl 1, Ravensbergen 1
Tore Leipzig: Wiesmach 7, Krzikalla 5/5, Binder 3, Larsen 3, Remke 3, Pieczkowski 2, Mamic 2, Weber 1, Milosevic 1, Gebala 1
Zeitstrafen: Nordhorn 6 Min, Leipzig 8 Min
Siebenmeter: Nordhorn 4/5, Leipzig 5/6
Zuschauer: keine
Schiedsrichter: Fedtke, Julian / Wienrich, Niels