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Nur 35 Minuten Handballparty in Leipzig

12. Sep 2021
Nur 35 Minuten Handballparty in Leipzig

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben auch das erste Heimspiel der Saison verloren. Dabei sah es lange Zeit danach aus, als könnten die DHfK-Männer den Vorjahresvierten Füchse Berlin in die Knie zwingen. Nach einer deutlichen Leistungssteigerung im Vergleich zum Auftaktspiel beim HC Erlangen lagen die Leipziger zur Halbzeit mit 13:10 vorn. Kurz nach der Pause führten die Sachsen sogar mit 16:12. Mehr als 3.000 Fans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA waren bester Dinge, mit ihrer Mannschaft den ersten Saisonsieg feiern zu können. Dann wendete sich das Blatt allerdings komplett. Schlussendlich gewannen die Füchse klar und deutlich mit 25:30.

Dabei hätte es aus Leipziger Sicht ein wahrlich furioser Handballnachmittag werden können. 3.042 Handballfans waren zum Heimspielauftakt in die QUARTERBACK Immobilien ARENA gekommen und sorgten bereits bei der Einlaufshow für totale Gänsehautatmosphäre. Die DHfK-Handballer waren direkt angesteckt von der Stimmung und kamen super in die Partie. Chefcoach André Haber schickte die gleiche Anfangsformation ins Rennen, wie vier Tage zuvor bei der enttäuschenden Niederlage gegen Erlangen. Zwar schlich sich gleich im ersten Angriff wieder ein Abspielfehler ein, doch fortan griffen die Rädchen ineinander. Lucas Krzikalla, gegen Erlangen noch wacklig von der Siebenmeterlinie, verwandelte sicher zum 1:0. Ivic und Gebala erhöhten auf 3:1. Zudem spielte es dem SC DHfK in die Karten, dass Berlins Valter Chrintz nach einer Notbremse bereits nach zweieinhalb Minuten die rote Karte gesehen hatte.

Die Füchse stabilisierten sich dennoch schnell und stellten den 3:3-Ausgleich her. Leipzig blieb allerdings weiter sehr gallig und zog in der Anfangsviertelstunde auf 7:4 bzw. 8:5 davon. Diesen Vorsprung verteidigten die Grün-Weißen, auch dank einiger großartiger Paraden von Joel Birlehm, bis zur 23. Spielminute (11:8). Kurz vor dem Seitenwechsel kamen die Füchse zwar nochmal gefährlich nah auf 11:10 heran, aber durch einen Steal von Alen Milosevic und zwei weiteren Siebenmetertoren von Lucas Krzikalla nahmen die Hausherren eine 13:10-Führung mit in die Pause.

Nach Wiederanpfiff knüpften die Leipziger nahtlos an die starke erste Hälfte an. Bei einem Vorsprung von 16:12 und eigenem Ballbesitz planten einige treue Leipzig-Anhänger gedanklich bereits die große Siegesparty in der gut gefüllten ARENA.

Dazu kam es allerdings nicht. Binnen 240 Sekunden machten die Füchse aus dem 16:12-Rückstand einen 17:17-Ausgleich. Und es ging genauso weiter. Zwischen der 35. und 45. Minute ebneten die Füchse durch einen 10:3-Lauf den Weg für einen Auswärtssieg in Leipzig. In den letzten 15 Minuten der Begegnung versuchten Mannschaft und Fans nochmal alles, um den 19:22-Rückstand doch noch einmal umzubiegen. Jedoch war gegen die Füchse kein Kraut mehr gewachsen. Der Europapokalfinalist von 2021 spielte den Vorsprung souverän runter und gewann erstmals seit vier Jahren wieder in Leipzig. Für die DHfK-Männer wird es nicht einfacher. Schon am Donnerstag steht mit dem Auswärtsspiel beim amtierenden Pokalsieger TBV Lemgo Lippe das nächste richtig schwere Spiel auf dem Programm.

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Meinen herzlichen Glückwunsch an Jaron und die Füchse Berlin zum verdienten Sieg. Am Ende des Tages haben wir in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir haben über das Tempo Erfolg gehabt, wir haben gut verteidigt und Joel hat uns im Tor sehr geholfen. Wir hatten so eine Halbzeit, wie wir sie uns vorgestellt haben mit vielen Sachen, die wir im Vergleich zum ersten Saisonspiel verbessern konnten. In der zweiten Halbzeit sind wir 16:12 in der Front gewesen und dann hat uns die Sicherheit und Stabilität gefehlt. Es ist uns nicht gelungen, nach zwei Fehlern den Schalter wieder umzulegen und uns zu beruhigen. In nicht mal sieben Minuten lagen wir wieder hinten und hatten nicht die Stabilität, die man dann braucht, um nochmal richtig zurückzukommen. Das hat man heute deutlich gesehen, aber ich habe auch immer gesagt, dass das bei Neuzusammenstellungen im Rückraum Thema sein kann. Das zeigt auch, dass wir einen weiteren Entwicklungsschritt brauchen und werden jeden Tag daran arbeiten, dass aus 35 guten Minuten 60 werden.“

Jaron Siewert (Trainer Füchse Berlin):

„Erstmal habe ich einen riesigen Respekt vor Leipzig. In der ersten Halbzeit haben sie uns mit ihren offensiven Halbverteidigern und einer guten Torhüterleistung komplett aufgezeigt, was wir nicht können oder wo wir die größten Probleme haben. Da waren viele Sachen dabei, wo wir uns echt schwergetan haben. Auch der Druck durch die Zuschauer hat es uns zusätzlich schwer gemacht. In die zweite Halbzeit sind wir auch eher schwer reingekommen. Da fehlte uns die nötige Konstanz und der ein oder andere Ballgewinn, um es ins Tempospiel zu schaffen. Dennoch haben wir 20 Tore gemacht und nur zwölf zugelassen. Das ist meiner Meinung dann schon eine starke zweite Halbzeit von uns gewesen und wir sind sehr glücklich, dieses sehr schwere Spiel hier gewonnen zu haben.“

SC DHfK Leipzig gegen Füchse Berlin 25:30 (13:10)

Tore SC DHfK Leipzig: Binder 5, Krzikalla 5, Witzke 3, Gebala 3, Wiesmach 2, Ivic 2, Milosevic 1, Remke 1, Sunnefeldt 1, Jotic 1, Meyer-Siebert 1

Tore Füchse Berlin: Holm 7, Marsenic 6, Matthes 4, Lindberg 4, Michalczik 3, Andersson 3, Wiede 1, Drux 1, Vujovic 1

Siebenmeter: Leipzig 4/6, Berlin 3/3

Zeitstrafen: Leipzig 8 Min, Berlin 4 Min

Rote Karten: Chrintz (Berlin / 3. Min)

Schiedsrichter: Otto, Jannik / Piper, Raphael

Zuschauer: 3.042

 

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