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Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben das Traditionsduell der beiden ehemaligen Europapokalsieger der Landesmeister verloren. Gegen den VfL Gummersbach lagen die Sachsen zur Halbzeit noch mit 17:15 in Führung. Wie schon im Hinspiel drückten beide Mannschaften enorm auf das Tempo, doch beim SC DHfK Leipzig war in der zweiten Halbzeit – auch aufgrund fehlender Wechselmöglichkeiten – einfach die Kraft alle. Vor 4.277 Handballfans stemmten sich die DHfK-Handballer bis zum Schluss gegen die Niederlage und kamen in der 55. Spielminute nochmal zum 27:28-Anschluss. Am Ende hatten die Gummersbacher jedoch den längeren Atem.
Die Leipziger handelten sich gleich in der ersten Minute der Auseinandersetzung zwei Zeitstrafen gegen Ivić und Klíma ein. In doppelter Unterzahl gelang Patrick Wiesmach das erste Leipziger Tor zum 1:1. Die Gummersbacher hatten es eilig und stürmten immer wieder nach vorn, sodass die Gäste nach sechs Spielminuten schon sechs Treffer erzielt hatten und mit 3:6 in Führung lagen.
Trotz einer weiteren Zeitstrafe gegen den SC DHfK fanden die Grün-Weißen nun deutlich besser ins Spiel. Simon Ernst erzielte zunächst den 7:7-Ausgleich, Sime Ivić und Oskar Sunnefeldt besorgten mit einem Doppelschlag innerhalb von 16 Sekunden die 9:7-Führung. Leipzigs Torhüter Kristian Saeveras bekam allerdings heute nicht viele Hände an den Ball. Nach gut 20 Minuten kam Gummersbach wieder zum Ausgleich, Torwartrainer Milos Putera reagierte mit einem Torhüterwechsel. Der junge Schlussmann Pascal Bochmann packte wenige Augenblicke nach seiner Einwechslung die erste Parade aus, bis zum Seitenwechsel sollten noch mehrere folgen. Und dann gab es noch ein erfreuliches Comeback. Lovro Jotić kam nach über einem halben Jahr Verletzungspause zurück auf die Platte – und beförderte den Ball zum 16:15 in den Kasten. Sime Ivić setzte noch einen drauf und netzte zum Halbzeitstand von 17:15 für die Körperkulturellen.
Der zweite Abschnitt begann gleich wieder mit einer Parade von Pascal Bochmann und einem Treffer von Sime Ivić zur 3-Tore-Führung. Es war der größte Vorsprung der Leipziger in dieser Auseinandersetzung, denn der SC DHfK verpasste es in der Folgezeit, kontinuierlich zu treffen. Gummersbach kam zum 20:20-Ausgleich, Leipzig ging nach 40 Minuten durch Moritz Preuss wieder mit zwei Treffern in Führung – doch dann kippte die Partie.
Binnen 90 Sekunden gelangen den Gästen drei Treffer zum 23:24. In dieser kritischen Phase hatte Tim Matthes auch noch Pech mit der Unterkante der Torlatte, Sime Ivić passte in eigener Überzahl den Ball in die Arme des Gegners und ein verdeckter Wurf der Gummersbacher rutschte unglücklich durch die Beine von Kristian Saeveras. Diese Misere führte zu einem 4:0-Lauf für die Gummersbacher, die somit die vorentscheidende Phase zwischen der 40. und 52. Minute mit 7:1 für sich entschieden hatten.
Beim Spielstand von 24:28 war die Partie für den SC DHfK so gut wie gelaufen. Doch Leipzig wehrte sich, legt durch zwei schnelle Treffer von Sunnefeldt und einem Tor von Ivić ebenfalls einen 3:0-Lauf hin und war in der 55. Minute wieder bis auf ein Tor dran. Doch beim SC DHfK war nicht nur der Akku leer, zusätzlich fehlte in der Schlussphase auch das Wurfglück. Mit dem 7. Treffer von Julian Köster zum 28:31 schwanden die Leipziger Hoffnungen endgültig. Schlussendlich musste sich der SC DHfK mit 30:34 geschlagen geben.
Gudjon Valur Sigurdsson (Trainer VfL Gummersbach):
„Ich bin sehr glücklich, hier in Leipzig gewonnen zu haben, besonders nach unseren Auftritten in den vergangenen Spielen. Ich wollte heute von meinen Jungs eine Reaktion sehen. Leipzig kann sehr gut werfen aus dem Rückraum. Außerdem ist Leipzig extrem stark im eins-gegen-eins und wir haben es geschafft, diese Duelle größtenteils zu gewinnen. Auch diese Kreisläuferanspiele haben wir unterbinden können. Hinten raus konnten wir gut spielen und es hat natürlich geholfen, dass unser Torwart die letzten 15-20 Minuten extrem gut gehalten hat. Da merkt man wieder, dass es leichter ist, ein Handballspiel zu gewinnen, wenn die Torhüter gut halten. Wir sind einfach sehr glücklich, dass wir es geschafft haben, hier zu gewinnen.“
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Sieg. Wir haben zur ersten Halbzeit geführt. Da können wir uns auch bei Pascal Bochmann bedanken, welcher starke Paraden geliefert hat. Leider konnte er in der zweiten Halbzeit diese Leistung nicht fortführen. Aber das erwarten wir auch nicht, da er als Aushilfe bei uns ist und seine Sache sehr gut macht. Wir hatten heute Riesenprobleme im Konterbereich. Probleme hatten wir auch im eins-gegen-eins, da fehlte uns die Schnelligkeit. Spielerisch haben wir in der zweiten Halbzeit ebenfalls nachgelassen. Gummersbach war heute einfach besser. Wir müssen es deutlich besser machen, wenn wir in der Bundesliga Punkte holen wollen.“
SC DHfK Leipzig gegen VfL Gummersbach 30:34 (17:15)
Tore Leipzig: Ivić (8/4), Sunnefeldt (5), Wiesmach (4), Ernst (4), Klíma (4), Jotić (2), Preuss (1), Gebala (1), Binder (1)
Tore Gummersbach: Köster (7), Blohme (7), Pregler (5), Kodrin (4), Jansen (4), Vidarsson (3), Stüber (2), Schroven (2)
Strafminuten: Leipzig 8 Min, Gummersbach 8 Min
Siebenmeter: Leipzig (4/5), Gummersbach keinen
Zuschauer: 4.277 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA