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Kämpfende Leipziger gehen leer aus! SC DHfK verliert Anschluss auf Platz 6

02. Apr 2023
Kämpfende Leipziger gehen leer aus! SC DHfK verliert Anschluss auf Platz 6

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben gegen die TSV Hannover-Burgdorf die dritte Niederlage in Folge kassiert und somit den Anschluss an den sechsten Tabellenplatz verloren. Am Sonntagnachmittag mussten sich die Leipziger gegen die Recken in einem „Vier-Punkte-Spiel“ knapp mit 29:31 geschlagen geben. Nach sehr guter Anfangsphase mit einer 8:4-Führung ging dem SC DHfK der Flow verloren und die Sachsen mussten mit vier Toren Rückstand in die Pause gehen. Mit einem Kraftakt kämpften sich die DHfK-Männer in den zweiten 30 Minuten zurück in die Begegnung und waren drauf und dran, die Partie nochmal zu kippen. Schlussendlich fehlten an der einen oder anderen Stelle jedoch ein paar Zentimeter zum Glück.

An den Fans hat es jedenfalls nicht gelegen. Das Heimspiel, was präsentiert wurde von der B.A.S. Verkehrstechnik AG., bot einen perfekten Rahmen für einen packenden Handballnachmittag, denn mehr als 4.700 Zuschauer waren in die QUARTERBACK Immobilien ARENA geströmt. Vor den Augen von Junioren-Nationaltrainer Martin Heuberger ging es von Beginn an ordentlich zur Sache. Hannover war mit seinen ersten drei Angriffen erfolgreich, Leipzig hatte aber jedes Mal eine Antwort parat. Nach sieben Minuten konnte der SC DHfK durch Patrick Wiesmach erstmals mit 4:3 in Führung gehen, Matěj Klíma erhöhte zum 6:4 und Kapitän Simon Ernst traf an seinem 29. Geburtstag zum 7:4. Dann parierte Kristian Saeveras auch noch einen Siebenmeter und Lukas Binder vollstreckte zum 8:4. Die Leipziger waren richtig gut drin in diesem Match und die Halle kochte bereits nach zwölf Minuten. Logisch, dass Gäste-Trainer Christian Prokop mit einer Auszeit einschreiten musste.

Nach dem Timeout hatte Hannovers Renars Uscins Glück mit der Unterkante der Torlatte, denn sein Wurf landete ein paar Zentimeter hinter der Torlinie. 15 Sekunden später gelang Uscins gleich der nächste Treffer. Auf der anderen Seite vergaben Binder und Ivić, sodass Hannover durch zwei Treffer von Justus Fischer zum 8:8 ausgleichen konnte. Innerhalb von vier Minuten hatte der SC DHfK seine bis dato verdiente Vier-Tore-Führung eingebüßt. Einen großen Anteil daran hatte auch der baldige Leipziger Torhüter Domenico Ebner, der an künftiger Wirkungsstätte einen äußerst motivierten Eindruck machte und immer wieder zur Stelle war. Obendrein hatte sich Hannover in den ersten 30 Minuten auf Doppelpacks spezialisiert. Uladzislau Kulesh traf zum 10:11 und 10:12, dann netzte Branko Vujovic innerhalb von 13 Sekunden zum 11:14 und 11:15. Mit diesem Abstand ging es schließlich auch in die Halbzeitpause (13:17). Angesichts dieses Zwischenresultats standen die Handballer des SC DHfK Leipzig in den zweiten 30 Minuten vor einer brutal schweren Aufgabe.

Und der SC DHfK nahm diese Herausforderung an und kam mit viel Feuer aus der Kabine. Die ersten beiden Tore nach Wiederanpfiff gehörten den Grün-Weißen – Ivić und Binder trafen zum 15:17 – und in der 36. Spielminute stellte Šime Ivić den 17:18-Anschluss her. In der 45. Minute hatten die Hannoveraner die Chance, den alten Abstand von plus vier wiederherzustellen, aber Torwart Kristian Saeveras war mit einer spektakulären Doppelparade zur Stelle. Wenige Minuten später klingelte es dennoch zum Zwischenstand von 21:25, doch die Körperkulturellen kämpften weiter verbissen.

Zehn Minuten vor Ende stellte Oskar Sunnefeldt wieder den 24:25-Anschluss her. Fünf Minuten vor Schlusspfiff das gleiche Bild, als Lucas Krzikalla zum 26:27 und Oskar Sunnefeldt zum 27:28 trafen. Aber trotz aufopferungsvoller Bemühungen der Leipziger schafften es die Recken aus Hannover jedes Mal, wieder zwei Treffer wegzuziehen.

So rannte den Leipzigern die Zeit davon. Zudem hatte der SC DHfK auch das Glück nicht auf seiner Seite. Zum vierten Mal in diesem Match knallte der Ball an die Torlatte der Recken, zudem hatte Kristian Saeveras unfassbares Pech, als ein abgewehrter Ball von seinem Fuß zurück ins Tor sprang. Matthes und Sunnefeldt brachten den SC DHfK in den Schlussminuten zwar noch zwei weitere Male auf ein Tor heran, aber der so wichtige Ausgleichstreffer sollte einfach nicht fallen. Mit 29:31 musste der SC DHfK Leipzig schließlich die zweite Heimniederlage binnen vier Tagen hinnehmen.

Christian Prokop (Trainer TSV Hannover-Burgdorf):

„Wir sind sehr glücklich, dass wir diese Probe hier bestanden haben. Leipzig hat eine extrem starke Mannschaft. Wir wussten, dass wir da extrem viel entgegenbringen müssen und sind auch zunächst gut in das Spiel gekommen. Leider sind wir dann zu schnell in Situationen gegangen und haben überhastete Pässe gespielt. Dadurch konnte Leipzig ihr bekanntes Tempospiel starten und wir lagen 4:8 hinten. Die Mannschaft hat sich aber gut zurückgekämpft und wir sind verdient vorn liegend in die Pause gegangen. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht clever genug und haben wieder zu schnell die Bälle verschenkt. Dadurch war das Spiel die letzten 25 Minuten total hitzig. Ich finde den Sieg dennoch nicht unverdient, weil wir in der Abwehr um jeden Zentimeter gefightet haben. Und klar, mit etwas Spielglück nehmen wir hier heute die zwei sehr wichtigen Punkte aus Leipzig mit.“

Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Glückwunsch zum Auswärtssieg. Aus meiner Sicht war es erst in der zweiten Halbzeit ein Fight. Wir haben in der ersten Halbzeit extrem viel liegenlassen. Ich bin außerdem mit der Passqualität meiner Mannschaft unzufrieden. Wir müssen es einfach in unserer jetzigen Formation besser hinkriegen. Wäre die zweite Halbzeit nicht besser gewesen, hätten wir vermutlich mit 10 Toren Rückstand verloren. Aber meine Jungs haben den Kampf angenommen und sich zurückgekämpft. Es gab viele Situationen, in denen wir das Spiel hätten ausgleichen können. Dadurch, dass dies dann nicht geglückt ist, kippte das Vertrauen wohl etwas. Insgesamt geht die Niederlage in Ordnung. Ich hätte mir gewünscht, dass wir uns für den Fight in der zweiten Halbzeit belohnt hätten. 30 Minuten Kampf sind in einem 60-minütigen Spiel aber leider zu wenig.“

SC DHfK Leipzig gegen TSV Hannover-Burgdorf 29:31 (13:17)

Tore Leipzig: Ivić (6), Klíma (5), Binder (4), Sunnefeldt (4), Ernst (3), Preuss (2), Matthes (2), Krzikalla (1), Jotić (1), Wiesmach (1)

Tore Hannover: Vujovic (8), Uscins (5), Fischer (4), Gerbl (4), Kulesh (4), Mävers (2), Hanne (2), Pevnov (1), Feise (1)

Strafminuten: Leipzig 2 Min, Hannover 8 Min

Siebenmeter: Leipzig (2/2), Hannover (5/6)

Zuschauer: 4.723 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

 

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