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Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben in den ersten acht Spielen des Kalenderjahres 2023 eine Bilanz von 8:8 Punkten erspielt. Beim Blick auf die Gegner in diesen acht Partien ein durchaus passables Resultat. Doch mit dem Bewusstsein, dass der SC DHfK mit 8:0 Punkten in das Jahr gestartet war, klingt die aktuelle Serie eher ernüchternd. Denn die 30:27-Niederlage am Donnerstagabend bei der SC Flensburg-Handewitt bedeutete die vierte Niederlage in Folge für die körperkulturellen Handballer.
Dabei verkaufte sich der SC DHfK in der Flens-Arena wirklich gut und glaubte über mindestens 40 Minuten fest daran, dem nächsten großen Favoriten ein Bein zu stellen. Obwohl auch noch Kreisläufer Moritz Preuss (Achillessehnenprobleme) und Kristjánsson-Ersatz Finn Leun (Nasenbruch) kurzfristig ausgefallen waren, lagen die Gäste aus Leipzig nach neun Minuten mit 4:6 in Führung. Zu diesem Zeitpunkt hatte Matěj Klíma bereits vier Tore erzielt. Torhüter Kristian Saeveras zeigte anschließend seine vierte Parade und Lucas Krzikalla traf zum 4:7. Nach einer Viertelstunde erhöhte Oskar Sunnefeldt sogar auf 5:9.
Ähnlich gut war Leipzig allerdings auch am vergangenen Sonntag gegen Hannover ins Spiel gestartet, verlor dann aber innerhalb kürzester Zeit die Kontrolle über die Partie. Auch diesmal hielt der komfortable Vorsprung nicht lang. Auf Seiten der Leipziger hatte Šime Ivić leider nicht seinen besten Tag. Der einzige Linkshänder im Rückraum der Leipziger konnte von seinen ersten vier Wurfversuchen keinen Ball im Tor unterbringen und handelte sich auch noch eine Zeitstrafe ein, wodurch Flensburg den 9:10-Anschluss herstellte. Leipzig wehrte sich aber. Nach dem Ausgleichtreffer von Magnus Rød zum 14:14 sorgten Tim Matthes, Simon Ernst und erneut Tim Matthes für drei DHfK-Treffer nacheinander. Mit 15:17 für den Außenseiter aus Leipzig wurden schließlich die Seiten gewechselt. Der SC DHfK war auf einem sehr guten Weg…
Im zweiten Abschnitt dauerte es jedoch nur fünf Minuten bis Flensburg zum ersten Mal in dieser Auseinandersetzung die Führung übernahm (19:18). Der SC DHfK war in dieser Phase auch nicht vom Glück gesegnet. Ein abgefangener Pass landete aus Leipziger Sicht äußerst unglücklich bei Johannes Golla, der in seinem siebten Wurfversuch auch zum siebten Mal einnetzte. Dann parierte Mohamed El-Tayar einen Siebenmeter, doch der Abpraller landete wieder beim Schützen Emil Jakobsen, der seine zweite Chance nutzte. Gut eine Viertelstunde vor Ende erzielte Mads Mensah Larsen das 25:20 für den Favoriten.
Fünf Minuten vor Abpfiff war der SC DHfK aber noch immer nicht geschlagen. Lovro Jotić verkürzte auf 28:26, zudem waren die Leipziger jetzt für zwei Minuten in Überzahl. Als der ehemalige Leipziger Franz Semper drei Minuten vor Schluss zum 30:26 traf, war der Deckel aber endgültig drauf. Nach einer hervorragenden ersten Halbzeit von Leipzig war die SG Flensburg-Handewitt in der zweiten Hälfte einfach einen kleinen Tick besser – und bleibt somit auch im 20. Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen.
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SG DHfK Leipzig):
„Wir haben mit allem, was wir haben, versucht heute zu gewinnen. Den Vorteil, den wir in der ersten Halbzeit durch unsere Torhüterleistung hatten, hat uns Flensburg in der zweiten Halbzeit genommen. Sie sind dann in Führung gegangen und haben am Ende verdient gewonnen. Für uns geht es jetzt einfach weiter! Als nächstes im Heimspiel gegen Stuttgart.“
Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt):
„Es war eine sehr intensive Partie von beiden Mannschaften. Es wurde viel probiert und viel investiert. Ich hatte eine gehörige Portion Respekt vor diesem Spiel. Unabhängig vom Ergebnis der letzten Spiele war Leipzig extrem stark. Die Leipziger treffen aus den unmöglichsten Situationen ins Tor. Da hätte ich mir in der ersten Halbzeit natürlich ein paar Paraden mehr gewünscht. Nach dem Rückstand in der ersten Halbzeit sind wir sehr gut in die zweite Halbzeit gekommen. Wir haben sehr kreativ agiert und hatten in dieser Phase viel mehr Zugriff. Durch wechselnde Positionen konnten wir etwas mehr Aggressivität auf Klima ausüben und hatten dazu noch gute Paraden. Am Ende war es ein sehr hart umkämpfter Sieg. Man muss schon viel investieren, gerade gegen Leipzig.“
SG Flensburg-Handewitt gegen SC DHfK Leipzig 30:27 (15:17)
Tore Flensburg: Golla (9), Jakobsen (7), Larsen (5), Sogard Johannessen (3), Rod (3), Hansen (1), Mensing (1), Semper (1)
Tore Leipzig: Klima (7), Sunnefeldt (4), Krzikalla (3/1), Ernst (3), Jotic (3), Ivic (2), Matthes (2), Gebala (1), Wiesmach (1), Binder (1)
Strafminuten: Flensburg 4 Min, Leipzig 10 Min
Siebenmeter: Flensburg 0/1, Leipzig 1/1
Zuschauer: 6.300 Handballfans in der Flens-Arena