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"Miese Phase" vor der Winterpause: Leipzig verliert auch in Wetzlar

20. Dez 2023
"Miese Phase" vor der Winterpause: Leipzig verliert auch in Wetzlar

In den vergangenen Jahren war die Konstanz stets das große Manko der Handballer des SC DHfK Leipzig. Glorreiche Siege gegen Top-Teams folgten häufig unnötige Niederlagen gegen Mannschaften aus unteren Tabellenregionen. Nur gegen einen Gegner in der LIQUI MOLY HBL konnten die DHfK-Männer in den letzten Jahren quasi jedes Spiel gewinnen – nämlich gegen die HSG Wetzlar. Egal ob zu Hause oder auswärts, fünfmal in Folge gingen die Sachsen gegen die Mittelhessen als Sieger von der Platte. In der Buderus Arena Wetzlar ging diese Serie am Mittwochabend jedoch zu Ende.

Vor 3.143 Zuschauern bezwang die HSG Wetzlar vier Tage vor Weihnachten den SC DHfK Leipzig mit 30:27. Nach einer sehr ausgeglichenen Anfangsphase gab es in der 10. Spielminute den ersten Aufreger, als Leipzigs Kapitän Simon Ernst versehentlich den Ellenbogen seines Gegenspielers ins Gesicht bekam und das Spielfeld mit einem Cut über dem Auge verlassen musste. Wetzlar setzte sich anschließend zum ersten Mal mit zwei Toren ab (9:7). Dann antworteten zweimal Kristjánsson und einmal Binder mit drei Toren innerhalb von einer Minute. Zwei Minuten später knallte erneut Viggó Kristjánsson den Ball unter die Latte und machte mit seinem inzwischen fünften Treffer den 4:0-Lauf für den SC DHfK perfekt. Nun lag Leipzig auf einmal mit 9:11 vorn. Doch obwohl die Gastgeber aus Wetzlar zwischendurch 120 Sekunden in doppelter Unterzahl agieren mussten, schafften es die Hausherren, unmittelbar vor der Pause zum 15:15 auszugleichen.

Mit Beginn der zweiten Hälfte kehrte Leipzigs Kapitän Simon Ernst wieder auf das Spielfeld zurück. Trotzdem begannen die zweiten 30 Minuten für die Sachsen überhaupt nicht gut, denn Wetzlar traf direkt dreimal nacheinander zum 18:15. Dann kam DHfK-Torwart Domenico Ebner allmählich immer besser ins Match und setzte mit mehreren Paraden wichtige Akzente. Simon Ernst stellte äußerst sehenswert den 19:19-Ausgleich her, auch nach 48 Minuten stand es weiterhin unentschieden (23:23). Doch als Leipzig die Möglichkeit hatte, zum ersten Mal im zweiten Abschnitt die Führung zu übernehmen, schmissen die Grün-Weißen den Ball ins Seitenaus. Zudem ließ Lukas Binder zwei gute Chancen gegen Till Klimpke liegen. Der HSG-Schlussmann glänzte kurz darauf auch noch mit einer spektakulären Doppelparade gegen Simon Ernst. Zu allem Überfluss verfehlte Franz Semper auch noch das leere Tor. Wetzlar nutzte die Leipziger Schwächephase gnadenlos, um auf 26:23 bzw. 29:25 davonzuziehen und ließ in den letzten fünf Minuten der Partie nichts mehr anbrennen.

Durch die Niederlage rutscht der SC DHfK Leipzig von Tabellenplatz neun auf Platz zehn, die HSG Wetzlar dagegen springt von Platz 14 nach vorn auf Platz elf und ist nun punktgleich mit den Sachsen. „Wir haben heute alles reingehauen, aber waren, wie schon in den letzten Spielen, nicht clever genug. Die Einstellung stimmt, aber die Qualität stimmt aktuell einfach nicht. Wir befinden uns jetzt kurz vor der Winterpause in einer sehr miesen Phase – und fahren jetzt noch nach Berlin, wo wir definitiv nichts zu verlieren haben“, sagte Kapitän Simon Ernst nach der Begegnung.

HSG Wetzlar gegen SC DHfK Leipzig 30:27 (15:15)

Tore SC DHfK: Kristjánsson 9, Semper 7, Klima 4, Ernst 2, Binder 2, Gebala 1, Peter 1, Strosack 1

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