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Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben das dritte Bundesligaspiel in Folge gewonnen! Am Donnerstagabend setzte sich das Team von Trainer Rúnar Sigtryggsson in der Porsche Arena mit 27:25 beim TVB Stuttgart durch. Nach einer dominanten ersten Halbzeit hätte Leipzig den fast schon sicher geglaubten Sieg beinahe noch aus der Hand gegeben, doch die Sachsen behielten in der Schlussminute einen kühlen Kopf und brachten den erst zweiten Auswärtserfolg der laufenden Saison über die Ziellinie. Durch drei Siege innerhalb von nur acht Tagen springen die Grün-Weißen vorübergehend auf Tabellenplatz acht der LIQUI MOLI HBL.
Die erste Halbzeit wurde klar von den Sachsen bestimmt. Kristjánsson, Binder und Klíma warfen den SC DHfK nach fünf Minuten mit 1:3 in Front. Stuttgart glich zwar zum 5:5 aus, aber dann zog Leipzig wieder das Tempo an und ging durch Lukas Binder und Moritz Preuss mit 5:8 bzw. 6:9 in Führung. In der Schlussphase der ersten Hälfte legten die Grün-Weißen dann abermals eine Schippe drauf. Mit einem 5:1-Lauf gestaltete der SC DHfK die letzten sechs Minuten vor dem Seitenwechsel, was eine klare 10:16-Halbzeitführung mit sich brachte. Zu diesem Zeitpunkt hatte Domenico Ebner schon wieder zehn Paraden auf dem Konto, was einer Fangquote von 50 Prozent entsprach. Der italienische Nationaltorwart präsentiert sich seit Wochen in Topform und war auch heute wieder ein ganz entscheidender Faktor.
Hinein in Abschnitt zwei: Der SC DHfK Leipzig baute seinen komfortablen Vorsprung zunächst noch weiter aus. Franz Semper netzte in der 36. Minute zum 13:20. Die meisten unter den 3.860 Zuschauern in der Porsche Arena hätten sicherlich nicht damit gerechnet, dass sich diese Partie noch einmal zu einem Krimi entwickeln könnte. Erst recht nicht, da die Gäste aus Leipzig 15 Minuten vor dem Ende weiterhin ganz souverän vorn lagen (17:23).
Doch dann wurde plötzlich TVB-Keeper Miljan Vujovic größer und größer, parierte einen Ball nach dem nächsten und schien für die Sachsen kaum noch zu überwinden. Auf einmal stand der sicher geglaubte Sieg wieder auf der Kippe, denn Stuttgart kämpfte sich in großen Schritten heran. 20:23, 22:24, 25:26. Trotz vierminütiger Überzahl – Adam Lönn hatte Rot gesehen – bekamen die Leipziger weiche Knie und brauchten nun unbedingt ein Tor. Doch die DHfK-Männer scheiterten 80 Sekunden vor Schluss erneut an Torhüter Miljan Vujovic. Nun hatte der TVB tatsächlich die Chance, die Partie wieder auszugleichen.
Soweit sollte es allerdings nicht kommen. Im entscheidenden Moment war 18-Paraden-Mann Domenico Ebner wieder zur Stelle und entschärfte den Wurfversuch von Nationalspieler Kai Häfner. Im letzten Angriff des Spiels blieb Staffan Peter cool und sorgte wenige Sekunden vor Schluss von außen für die endgültige Entscheidung. Noch vor einer Woche hatten die Leipziger in der Tabelle auf Platz 15 gelegen und böse Zungen behaupteten sogar, das Abstiegsgespenst sei schon das ein oder andere Mal in der Nähe der QUARTERBACK Immobilien ARENA gesichtet worden. Nach drei Siegen in acht Tagen sieht die grün-weiße Handballwelt plötzlich wieder ganz, ganz anders aus.
Rúnar Sigtryggsson (Trainer SC DHfK Leipzig):
„Ich bin mit den beiden Punkten sehr zufrieden, mit der zweiten Halbzeit allerdings weniger. Wir haben zu früh begonnen, den Vorsprung zu verwalten, sind weniger in die Tiefe gegangen und passiv geblieben. Doch wir haben schließlich gewonnen. Zum Glück wurde nicht noch länger gespielt. Wir können mit unseren sechs Punkten in einer Woche sehr zufrieden sein.“
Michael Schweikardt (Trainer TVB Stuttgart):
„Der Sieg der Leipziger war – die ganzen sechzig Minuten gesehen – verdient. Wir hatten ja einen Adam Lönn, der vorn und hinten gerackert hat, dass er letztendlich die rote Karte bekommen hat, ist bezeichnend gewesen. Dank seiner Leistung konnten wir dieses Match noch mal spannend machen. Doch die ersten vierzig Minuten waren überhaupt nicht gut. Früher haben wir solche Spiele mit minus acht Toren verloren. Heute war es am Schluss deutlich enger, was zeigt, dass nicht alles schlecht war.“
TVB Stuttgart gegen SC DHfK Leipzig 25:27 (10:16)
Torfolge: 1:3, 5:5, 8:9, 10:16, 13:20, 16:22, 20:23, 23:25, 25:26
TVB Stuttgart: Miljan Vujovic (14 Paraden); Jorge Serrano Villalobos, Daniel Fernandez Jimenez 4/2, Egon Hanusz 3, Adam Lönn 4, Ante Ivakovic 1, Samuel Röthlisberger, Fynn-Luca Nicolaus 2, Jan Forstbauer, Patrick Zieker 2, Sascha Pfattheicher 1, Marino Maric 1, Kai Häfner 7, Martin Slalinka
SC DHfK Leipzig: Domenico Ebner (18 Paraden); Andri Mar Rúnarsson, Simon Ernst, Luca Witzke 3, Lukas Binder 4, Matej Klíma 6, Marko Mamic, Staffan Peter 2, Moritz Preuss 2, Tim Matthes, Franz Semper 3, Viggó Kristjánsson 7/4
Strafzeiten: Stuttgart 10 min; Leipzig 4 min
Disqualifikation: Lönn (TVB) wegen dritter Zeitstrafe, 56. min
Siebenmeter: Stuttgart 2/2; Leipzig 4/4
Technische Fehler: Stuttgart 11; Leipzig 9
Paraden: Stuttgart 14; Leipzig 18
Zuschauer: 3.860 in der Porsche Arena in Stuttgart