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Die Handballer des SC DHfK Leipzig konnten ihre Fans am 2. Advent nicht mit zwei Auswärtspunkten überraschen. Die Sachsen verloren denkbar knapp mit 32:33 beim Handball Sport Verein Hamburg. Dabei hatte es so gut angefangen. Die Grün-Weißen spielten eine nahezu perfekte ersten Halbzeit und führten zur Pause mit 19:13. Nach Wiederanpfiff war der schöne Vorsprung jedoch nach zehn Minuten dahin. Dann wurde es zum Krimi. Domenico Ebner hielt Leipzig mit drei Siebenmeter-Paraden im Spiel – und am Ende waren die Sachsen mit nur einem Treffer Unterschied die unglücklichen Verlierer.
Zu Beginn des Spiels stand die Abwehr des SC DHfK Leipzig felsenfest. 5:2 führten die Leipziger nach sieben Minuten, 9:5 nach einer Viertelstunde. In der 20. Spielminute lautete der Zwischenstand sogar 12:5 aus Leipziger Sicht. Luca Witzke fand immer wieder clevere Lösungen, auch das Kreisläuferspiel über Moritz Preuss lief super und im Tor zeichnete sich Kristian Saeveras durch mehrere Paraden aus. Der SC DHfK Leipzig dominierte diesen ersten Durchgang und lag zwischenzeitlich mit sieben Toren (16:9) in Führung. In die Pause ging es schließlich mit einem deutlichen und völlig verdienten Halbzeitresultat von 19:13 für den SC DHfK. „Wenn man sich eine Halbzeit ausmalt, dann sieht die genau so aus!“, sagte Lukas Binder unmittelbar nach dem Pausenpfiff am DYN-Mikrofon. „Wir stellen eine stabile Abwehr – und vorn geht auch fast alles rein“, ergänzte der DHfK-Kapitän.
Es sah also vieles danach auch, als könnten die Leipziger am Adventssonntag einen ungefährdeten Auswärtssieg aus Hamburg mitnehmen. Doch der Gegner startete mit dem Messer zwischen den Zähnen in den zweiten Abschnitt. Hamburg erzielte vier Treffer in den ersten vier Minuten, Leipzig nur einen. So musste DHfK-Coach Rúnar Sigtryggsson bereits nach vier Minuten und 18 Sekunden eine Auszeit nehmen, um den Lauf der Hausherren zu stoppen. Doch Hamburg hatte jetzt einen neuen Torwart zwischen den Pfosten stehen. Mohamed El-Tayar – in Leipzig bestens bekannt – machte ausgerechnet gegen seinen Ex-Club sein bisher bestes Spiel im HSVH-Trikot. El-Tayar entschärfte den Siebenmeter gegen Viggó Kristjánsson und einen freien Wurf gegen Lukas Binder. Bis zum Ende der Partie sollte er auf 13 Paraden kommen, was seinen Vorderleuten die nötige Sicherheit gab. Frederik Bo Andersen markierte nach 40 Minuten den 22:22-Ausgleich.
Das Spiel war nun völlig auf den Kopf gestellt und begann quasi von vorn. Leipzig stellte auf eine 5:1-Deckung um. Zudem wurde nun auch DHfK-Keeper Domenico Ebner zum wichtigen Faktor und parierte zwei Siebenmeter. So schaffte es Leipzig, sich in den folgenden zehn Minuten aus der brenzligen Situation zu befreien und immer wieder mit einem oder zwei Treffern in Führung zu gehen. Doch dann vertändelte Leipzig beim Zwischenstand von 29:29 den Ball. Domenico Ebner hielt den SC DHfK mit dem dritten abgewehrten Siebenmeter im Spiel, aber Leipzig leistete sich den nächsten Fehler im Spielaufbau, sodass Hamburg erstmals seit der dritten Minute wieder die Führung übernahm.
Zwar sorgte Franz Semper mit Urgewalt nochmal für den 31:31-Ausgleich, doch es sollte nicht reichen. Marko Mamic kassierte kurz vor Schluss eine Zeitstrafe und Lucas Krzikalla scheiterte an Mohamed El-Tayar. Alles, was in der ersten Hälfte noch so hervorragend funktioniert hatte, klappte in der zweiten Hälfte leider nicht mehr. Und so mussten sich die DHfK-Handballer schließlich mit einer bitteren 32:33-Niederlage abfinden und Hamburg in der Tabelle vorübergehend vorbeiziehen lassen. Bereits am Mittwoch in Wetzlar gibt es allerdings die nächste Gelegenheit auf zwei Auswärtspunkte.