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Nach der knappen Auswärtsniederlage am Sonntag in Hamburg (32:33) kehren die Handballer des SC DHfK Leipzig auch am Mittwochabend ohne Punkte zurück in die Messestadt. Und es war wieder ganz eng. Bei der HSG Wetzlar kassierten die Körperkulturellen eine 30:31 (14:15) Niederlage. Somit bleibt das Leipziger Auswärts-Punktekonto in der Saison 2024/25 weiterhin bei zwei Punkten stehen. Zu Hause haben die DHfK-Männer allerdings schon zehn Pluspunkte gesammelt und werden auch am Samstag gegen Kiel alles reinwerfen, um die Heimstärke weiter auszubauen.
William Bogojevic, der erstmals in der Startformation der Sachsen stand, markierte den ersten Treffer des Abends zum 0:1 für Leipzig. Es sollte aber für lange Zeit die einzige Führung der Leipziger bleiben, denn die Anfangsphase gehörte klar den Gastgebern. Nach etwas mehr als 16 Spielminuten lag die HSG Wetzlar mit 11:7 vorn. Insbesondere Dominik Mappes war sehr schwer zu verteidigen und hatte es bereits fünfmal klingen lassen. Wetzlar hatte nun die Gelegenheit, den Vorsprung auf fünf Treffer zu vergrößern. Aber die Leipziger wechselten den Torwart und brachten Domenico Ebner aufs Feld, der sich sofort mit einer Parade auszeichnen konnte. Anschließend war „Ebbo“ auch per Siebenmeter nicht zu überwinden und packte auch noch eine Doppelparade aus. Das half dem SC DHfK enorm. Leipzig erzielte vier Tore in Folge und lag nach 27 Minuten plötzlich wieder in Führung (13:14). In den letzten drei Minuten vor der Pause gelang dem SC DHfK aber kein Treffer mehr, sodass sich Wetzlar noch die 15:14-Halbzeitführung schnappte.
Die Gastgeber starteten mit Ballbesitz in den zweiten Abschnitt, doch der SC DHfK erkämpfte unverzüglich den Ball und kam 40 Sekunden nach Wiederanpfiff durch Lucas Krzikalla zum Ausgleich. Nun hatte das Stündchen von Andri Rúnarsson geschlagen. Der Isländer konnte sich in dieser Phase des Spiels immer wieder durchtanken. Nach 42 Spielminuten hatte der 22-Jährige bereits sieben Mal getroffen und sorgte dafür, dass sich Leipzig eine Drei-Tore-Führung herausspielte (21:24). Das Momentum schien nun auf Leipziger Seite, aber Wetzlar hatte mit zwei Treffern binnen 30 Sekunden eine schnelle Antwort. In die letzten zehn Spielminuten ging es also mit einem 25:25-Unentschieden. Es hätte aus DHfK-Sicht keinen ungünstigeren Zeitpunkt geben können, aber das besagte Momentum wechselte erneut. Leipzig scheiterte vom Siebenmeterstrich, kassierte eine Zeitstrafe und traf aus dem Rückraum nur den Innenpfosten. Auch bei einem Abpraller entglitt der Ball aus den Händen der Leipziger. So lagen die Hausherren aus Wetzlar fünf Minuten vor dem Ende mit 30:27 vorn.
Der SC DHfK musste nun mit einer völlig offenen Deckung volles Risiko gehen. Auf die Wucht von Franz Semper war Verlass, der von weit hinten für schnelle Tore sorgte. Dann stellte William Bogojevic den Anschluss her und Leipzig erkämpfte zwölf Sekunden vor Schluss nochmal den Ball. Auf der letzten Rille hatte der SC DHfK die Chance, den Ausgleich zu erzielen und doch noch einen Punkt mitzunehmen. Aber Bogojevic traf diesmal die falsche Entscheidung und suchte zu früh den Abschluss, anstatt fünf Sekunden vor Schluss den besser positionierten Andri Rúnarsson oder den freistehenden Lukas Binder zu bedienen.
Und somit musste der SC DHfK Leipzig zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen eine hauchdünne Auswärtsniederlage in Kauf nehmen. Der Blick geht dennoch nach vorn: Zu Hause, wo die Grün-Weißen fünf ihrer bisherigen sieben Heimspiele gewinnen konnten, werden sie sich am Samstag (Anwurf 16 Uhr) mit der Unterstützung von 6.000 Handballfans auch gegen den THW Kiel etwas ausrechnen.