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Dann zeigten sich erstmals die 4342 Handballfans in der Heimfestung der Leipziger, als Kapitän Jens Vortmann über das komplette Spielfeld zum 6:9 in den gegnerischen Kasten traf. Nach weiteren Treffern von Bastian Roscheck und Maximilian Janke waren die DHfK-Männer wieder bis auf ein Tor dran. Gleiches Spiel in der Schlussphase der ersten Hälfte: Erst erspielten sich die Handballer aus Kassel wieder eine 4-Tore-Führung (8:12), dann schlugen die Leipziger zurück. Nach einem Doppelpack von Lukas Binder zum 11:12 bzw. 12:12 flippten die grün-weißen Fans förmlich aus. Mit einem knappen 12:13 aus Sicht der Gastgeber ging es schließlich in die Pause.
Der zweite Durchgang hatte dann alles zu bieten, was einen echten Pokalfight auszeichnet: Zwei bis zur letzten Sekunde aufopferungsvoll kämpfende Mannschaften, zwei rote Karten für Philipp Müller auf Leipziger Seite (35. Min) und Stefan Salger auf Melsunger Seite (36. Min) sowie mehr als 4000 lautstarte Zuschauer, die ihr Heimteam bedingungslos nach vorn peitschten. Obwohl der SC DHfK eine Viertelstunde vor Schluss mit fünf Treffern in Rückstand geriet (17:22), erhoben sich die Zuschauer und glaubten weiter an ein erneutes Comeback der Hausherren.
Zwei Tore innerhalb von 45 Sekunden von Abwehrchef Bastian Roscheck, der an diesem Abend mit insgesamt sechs Treffern zum wahrscheinlich ersten Mal in seiner Bundesligakarriere Leipzigs erfolgreichster Torjäger war, brachten den SC DHfK tatsächlich nochmal auf 21:23 ran. Die DHfK-Deckung stand in dieser Spielphase äußerst sattelfest und bei einem weiterer Ballgewinn für Leipzig hätte die Partie wirklich nochmal kippen können. Doch die MT Melsungen bekam einen Siebenmeter zugesprochen, den Lasse Mikkelsen, wie all seine drei Versuche, sicher verwandelte. Die Treffer von Lucas Krzikalla zum 23:25 und Philipp Weber zum 24:26 sorgten zwar nochmal für einen Hoffnungsschimmer, aber Melsungen sollte nicht mehr wackeln und zog durch einen 27:30-Auswärtssieg unterm Strich verdient in das Pokal-Viertelfinale ein.
SC DHfK Leipzig gegen MT Melsungen 27:30 (12:13)
Leipzig: Vortmann (1), Birlehm; Semper (3), Wiesmach, Witzke (2), Krzikalla (2), Binder (4), Janke (3), Müller, Roscheck (6), Weber (2/1), Mamic (2), Remke, Gebala, Esche (2), Kristjansson
Melsungen: Sjöstrand, Simic; Maric (7), Kühn (3), Lemke, Reichmann (5/2), Ignatow, Kunkel (4), Mikkelsen (5/3), Danner, Schneider (1), Allendorf, Sidorowicz, Häfner (4), Salger, Pavlovic (1)
Siebenmeter: Leipzig 1/2, Melsungen 5/6
Zeitstrafen: Leipzig 4 Min, Melsungen 10 Min
Rote Karten: Müller (Leipzig/35. Min), Salger (Melsungen/36. Min)
Zuschauer: 4342 Handballfans in der ARENA LEIPZIG