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Vor 87 Fans in der Halle der Sportoberschule ließen die Leipziger vom Start weg (4:1) keine Zweifel an ihrer Favoritenrolle aufkommen - und gingen mit einer Vier-Tore-Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel offenbarten die Gastgeber allerdings kurzzeitig Schwächen bei der Chancenverwertung. Dagegen stabilisierte sich die Angriffs-Effektivität der Gäste aus dem Erzgebirge, denn sie schafften den Anschlusstreffer (15:16/38.). Doch die Grün-Weißen blieben unbeeindruckt, dominierten wieder das Geschehen, legten zügig nach (21:16/45.) - und sicherten sich in der letzten Viertelstunde einen klaren Heimsieg.

DHfK: Göbner, Löhne;  Pfeiffer 7/3, Häcker 5,  Bones 5, Bayer,  F. Leun 5, Saleh 2, Hanemann 1, Hagenow, J. Leun 1, Rathey 1, Eckart.

Erstellt von Horst Hampe

Obwohl  die Gäste bis zur Pause den Rückstand verkürzten - und  nach dem Seitenwechsel den Anschlusstreffer erzielten 14:15 (34.), blieben die cleveren Hausherren unbeeindruckt, denn sie legten sofort nach (20:17) und  bauten mit einem Fünferpack ihren Vorsprung auf 25:18 (49.) aus. Damit war vorzeitig eine Entscheidung gefallen, die am Ende von den Grün-Weißen noch auf ein achtbares Ergebnis reduziert wurde. Bester DHfK-Schütze war Gregor Remke mit sieben Treffern.

„Unsere Truppe hat aufopferungsvoll gekämpft, aber leider in der stärksten Phase  mehrere Chancen zum Ausgleich liegen gelassen. Dennoch bin ich mit dem Auftritt gegen den starken Favoriten sehr zufrieden“, resümierte Trainer Henoch.

DHfK  II: Guretzky, Simonsen; Hellmann 2, Remke 7, Hönicke 1, Seidler 1, Meyer-Siebert 1, Neumann 5/5, Oehlrich, Wenzel 2, Gansau 1, Szep-Kis 3, Uhlig 1, Fritsche 2, Langer, Fujita

Siebenmeter: 5/5 : 6/5

Strafminuten: 2:8

Erstellt von Horst Hampe

"Wir haben die Woche absolut intensiv genutzt, haben den Tag des Handballs würdig feiern können", sagte Bundestrainer Christian Prokop: "Es war ein dramatisches enges Spiel, wir sind nichts großartig schuldig geblieben. Aber wenn man in die Tiefe geht, sieht man schon Verbesserungspotenzial."

In der Schlusssekunde verhinderte Quenstedt mit einem gehaltenen Siebenmeter den Ausgleich und sorgte für einen Jubelorkan bei den 9967 Zuschauern in der Tui-Arena. "Das freut mich sehr für Dario, so eine Szene schweißt zusammen", sagte Prokop: "Diese Präsenz, die man braucht im Tor, die hat er sich erarbeitet."

Quenstedt selbst blieb recht gelassen: "Wenn man sich nur über einen gehaltenen Siebenmeter empfiehlt, wäre das ein bisschen dürftig. Ich glaube, dass Christian die Leistung im Verein bewertet, und das ist für mich wichtiger als ein gehaltener Siebenmeter." Allerdings: "Wenn man mal vom Familienleben absieht, ist so ein gehaltener Siebenmeter das Geilste. Mit dem Adler auf der Brust zu spielen, macht mich einfach sehr stolz."

Bester deutscher Werfer war Kapitän Uwe Gensheimer, der am Samstag seinen 33. Geburtstag feierte, mit sechs Treffern. Schon den ersten Vergleich mit den Kroaten hatte das deutsche Team am Mittwoch in Zagreb gewonnen (26:25).

Zwar erwischte das deutsche Team einen passablen Start und bestimmte auch durch drei frühe Gensheimer-Treffer die Anfangsphase, doch zahlreiche leichte Ballverluste durch Fehlpässe und technische Fehler brachten die Kroaten ins Spiel - und beim 8:9 (22.) erstmals in Führung.

"Wir haben kein gutes Timing, die führen im Moment nur, weil wir sie einladen", monierte Prokop völlig zurecht in der folgenden Auszeit. Wirklich besser wurde es zunächst nicht. Trotz zweier Treffer des eingewechselten Julius Kühn ging Deutschland mit einem völlig verdienten Rückstand in die Pause.

Coach Prokop wählte zur Halbzeit ganz offensichtlich die richtigen Worte - und nahm die richtigen Wechsel vor. Im Angriff belebte Rechtsaußen Tobias Reichmann, der schon in Kroatien als bester Torschütze überzeugt hatte, das Spiel. Im Abwehrzentrum sorgte Johannes Golla für mehr Stabilität. Und im Tor lieferte Quenstedt eine ganz starke Leistung.

Von 12:14 auf 17:14 - es dauerte nicht lange, da hatte die DHB-Auswahl die Partie gedreht. Beim 19:15 (44.) lag bereits eine Vorentscheidung in der Luft, ehe die Kroaten sich begünstigt durch eine erneut schwächelnde deutsche Offensive wieder heranpirschten und sechs Minuten vor dem Ende ausglichen (22:22). Den entscheidenden Treffer erzielte Kai Häfner 28 Sekunden vor dem Schlusspfiff.

Der 23-Jährige zählt zu Europas Top-Talenten auf der Torhüterposition und kann sich berechtigte Hoffnungen machen, im Januar bei Norwegens Heim-EM für die Skandinavier zwischen den Pfosten zu stehen. Erst am vergangenen Sonntag durfte die SG Flensburg-Handewitt in der EHF Champions League Bekanntschaft mit den Qualitäten des neuen DHfK-Torhüters machen, als Kristian Saeveraas mit zahlreichen Paraden maßgeblichen Anteil am Sieg von Aalborg gegen den Deutschen Meister hatte.

„Ich freue mich sehr darauf, ab der kommenden Saison in Leipzig zu spielen. Beim SC DHfK möchte ich die nächsten Schritte in meiner Entwicklung machen und bin voller Vorfreude auf die stärkste Liga der Welt“, so Kristian Saeveraas.

„Kristian ist ein Spieler, der in seinem jungen Alter schon internationale Erfahrung mitbringt, weil er bereits Champions League und EHF-Cup gespielt hat und aktuell zu den drei Torhütern gehört, die für Norwegen in der Golden League auflaufen. Er ist ein erfolgshungriger Torwart, der bei uns den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und sich in der Bundesliga beweisen möchte. Er bringt ein sehr gutes Komplettpaket mit und hat seine Stärken im Stellungsspiel und Würfen aus der Nahdistanz. Gleichzeitig verfügt er über ein sehr gutes Umschaltspiel und zeichnet sich, so wie die meisten skandinavischen Torhüter, über ein gutes Zusammenspiel mit einer 6:0-Deckung aus“, so DHfK-Torwart-Trainer Milos Putera.

 

Vertrag von Kapitän Jens Vortmann läuft nach der Saison aus

Die Verpflichtung des Norwegers bedeutet gleichzeitig, dass der SC DHfK mit dem Torhüter-Duo Kristian Saeveraas und Joel Birlehm in die Saison 2020/21 gehen wird. Warum diese Personalentscheidung für den Verein keine einfache war, schildert Geschäftsführer Karsten Günther:

„Die Entscheidung, wie wir ab der kommenden Saison im Tor weitermachen, war brutal schwer. Wir haben uns mit Jens als Kapitän in Liga 1 etabliert und dazu hat er sportlich, aber auch als Persönlichkeit ganz viel beigetragen. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass er nach seiner Kreuzbandverletzung wieder topfit ins Team zurückgekehrt ist. Auf der anderen Seite hatten wir die Chance, mit Kristian Saeveraas einen aktuellen Nationalspieler für die Torhüterposition zu verpflichten. Er besitzt ähnlich wie Joel Birlehm noch großes Entwicklungspotential und gibt uns die Chance, diese Position auch perspektivisch weiter zu stärken. Deshalb haben wir uns für Kristian entschieden und Jens in der letzten Woche in einem persönlichen Gespräch darüber informiert. Jetzt gilt der volle Fokus wieder den sportlichen Aufgaben, und da haben wir gemeinsam mit Jens in dieser Saison noch viel vor.“

Erstellt von JW

Die meisten Handball-Profis haben in den kommenden Tagen mal die Gelegenheit, ihre Akkus nach dem intensiven Saisonstart mit 13 Pflichtspielen in neun Wochen etwas aufzuladen und Zeit mit ihren Familien zu verbringen. Sechs Spielern des SC DHfK Leipzig wird dagegen eine andere Ehre zuteil, denn sie dürfen ihr jeweiliges Land bei der Nationalmannschaft vertreten.

So sind derzeit Alen Milosevic (Schweiz), Maciej Gebala (Polen), Viggo Kristjansson (Island), Marko Mamic (Kroatien) sowie Franz Semper und Luca Witzke (Deutschland) auf der Reise mit ihren Auswahlteams, denn in Vorbereitung auf die Handball-Europameisterschaft 2020 in Österreich, Schweden und Norwegen stehen zahlreiche Freundschaftsspiele auf der Agenda. Zudem ist Milos Putera als Torwarttrainer der slowakischen Nationalmannschaft unterwegs.

Für die deutsche Männer-Nationalmannschaft von Bundestrainer Christian Prokop kommt es gleich zweimal zu einer Neuauflage des WM-Hauptrundenspiels gegen Kroatien. Zunächst duellieren sich beide Mannschaften am Mittwoch (Anwurf 19.30 Uhr/ Livestream auf zdfsport.de) in Zagreb. Bereits am Samstag steht dann das „Rückspiel“ in Deutschland auf dem Programm (14.30 Uhr live im Free-TV in der ARD), wenn in der TUI Arena in Hannover der TAG DES HANDBALLS gefeiert wird. Die Leipziger Fans werden besonders gespannt auf die beiden Länderspiele schauen, denn Franz Semper auf DHB-Seite und Marko Mamic im Trikot der Kroaten könnten sich in Angriff und Abwehr im direkten Positionsduell gegenüberstehen.

„Zwei Freundschaftsspiele zwischen zwei sehr guten Nationalmannschaften vor sehr vielen Zuschauern, das wird schon Spaß machen“, freut sich Marko Mamic auf die Duelle gegen Semper & Co.

Doch es gibt auch eine großen Wermutstropfen. Das Länderspiel-Debüt vom „jungen wilden“ DHfK-Spielmacher Luca Witzke, der erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert wurde, muss leider warten. Die Lehrgangs- und Länderspielwoche ist für den 20-Jährigen vorzeitig beendet, denn er brach sich bei einem Trainingsunfall am Dienstagmorgen in Zagreb das Nasenbein.

Luca Witzke ist unter Aufsicht von Mannschaftsarzt Prof. Dr. Kurt Steuer medizinisch in einem Krankenhaus vor Ort versorgt worden. Er wird - nach Rücksprache mit den medizinisch Verantwortlichen des SC DHfK - bis zum Heimflug am Donnerstag beim DHB-Team verbleiben und anschließend zurück nach Leipzig reisen.

„Ich wünsche allen Spieler, die zur Nationalmannschaft fahren, egal ob vom SC DHfK Leipzig oder anderen Vereinen, dass sie gesund bleiben. Das ist vor allem nach den vielen Verletzungsmeldungen der vergangenen Wochen ganz wichtig. Dass Luca die Erfahrung seines ersten A-Länderspiels jetzt noch nicht machen darf, ist natürlich sehr schade für ihn. Er hatte sich diese Nominierung verdient, denn alles was Luca macht, tut er mit 100 Prozent Einsatz. So habe ich Luca in seinen ersten Wochen in Leipzig und schon zuvor bei der Junioren-Nationalmannschaft kennengelernt und so hätte er sich sicherlich auch im Trikot der A-Nationalmannschaft präsentiert. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass Luca alles dafür tun wird, nochmals für die Nationalmannschaft nominiert zu werden“, so DHfK-Cheftrainer André Haber.

Erstellt von JW

Die Gastgeber (Rang fünf) boten gegen den Dritten der Staffel Ost, der ohne  den verletzten DHB-Auswahlspieler Niclas Heitkamp antreten musste, eine starke Vorstellung. Sie gingen 11:6 (17.) in Front und verteidigten auch nach der Pause ihren Vorsprung (24:19/40.). Acht Minuten danach schafften die Gäste den Anschluss (25:26). Weil die Hessen weiterhin die Nase knapp vorn hatten, wurde Spannung pur geboten. Denn sie mussten den Ausgleich hinnehmen (30:30/57.) - und konnten auch nicht verhindern, dass Reißmann mit seinen letzten Treffern die Grün-Weißen auf die Siegerstraße führte.

„Unsere Jungs haben  über 40 Minuten zu viele Torchancen versiebt. Danach wurde die Körpersprache in der Offensive und auch in der Abwehr nach Umstellung auf 3:2:1 deutlich besser. Das Team hat an den Sieg geglaubt und sich am Ende mit starker Moral durchgesetzt“, resümierte Coach Albrecht.

DHfKLöhne, Seidemann; Hagenow, Hanemann 7/6, Schwock 4, Sajenev, Reißmann 12/1, Saleh 3, Bayer 1, Schelenz 3 Häcker 2, Eckart, Kock, Hopfmann.

Erstellt von Horst Hampe

Martin Larsen gehörte bereits zum erweiterten Kader für die Europameisterschaft 2018 und Weltmeisterschaft 2019 und bestritt bisher 12 Länderspiele für den Weltmeister und Olympiasieger Dänemark, in denen er 20 Tore erzielte. Bevor er 2018 in die erste französische Liga wechselte, verbrachte der 1,95 Meter große Rückraumspieler seine gesamte Profikarriere bei seinem Heimatclub Aalborg Handball und spielte dort an der Seite von Leipzigs Rechtsaußen Patrick Wiesmach. Beide feierten im Jahr 2017 zusammen die dänische Meisterschaft.

„Ich freue mich sehr zum SC DHfK Leipzig zu wechseln, denn es war schon immer mein Traum, in der Bundesliga zu spielen, der stärksten Liga der Welt. Ich bin davon überzeigt, dass der Wechsel nach Leipzig für mich der perfekte Schritt für meine Karriere ist. Die Ambitionen des Vereins stimmen mit meinen eigenen Zielen überein und ich hoffe, dass ich mit dem SC DHfK und seinen fantastischen Fans etwas Großes erreichen kann. Ich werde die Entwicklung beim SC DHfK bis zum Sommer genau verfolgen und kann es kaum erwarten, für Leipzig zu spielen“, so Martin Larsen.

„Martin ist ein Spieler, der sich neben seinen sportlichen Qualitäten auch über eine sehr positive Emotionalität auszeichnet. Er hat schon in der Champions League gespielt und bringt viel internationale Erfahrung mit nach Leipzig. Ich bin sehr froh, dass wir Martin für die nächsten Jahre für den SC DHfK Leipzig gewinnen konnten und glaube, dass er sehr gut in unsere Mannschaft passen wird“, freut sich Cheftrainer André Haber.

Wer gemeinsam mit Larsen die Position auf Halbrechts in der Saison 2020/21 besetzen wird, wollen die Verantwortlichen des SC DHfK Leipzig in Ruhe bis Weihnachten entscheiden.

„Nachdem der Abgang von Franz Semper zur SG Flensburg-Handewitt frühzeitig feststand, konnten wir den Markt langfristig sondieren und freuen uns sehr, dass wir mit Martin Larsen einen Topspieler für Leipzig begeistern konnten. Mit Viggo Kristjanson und Gregor Remke haben wir außerdem zwei richtig gute Alternativen in unseren Reihen, die gemeinsam mit Martin in der kommenden Saison ein schlagkräftiges Duo oder Trio auf dieser Position bilden könnten“, so Geschäftsführer Karsten Günther.

Erstellt von JW

Doch danach steigerten die Gäste ihre Effektivität im Angriff - und gingen 29:26 (53.) in Front. Obwohl die Hessen in der vorletzten Minute den Anschlusstreffer erzielten, bewiesen die Grün-Weißen Nervenstärke und legten im Finish binnen 38 Sekunden noch zwei Tore nach. Beste DHfK-Schützen waren Gregor Remke (acht) und Nicolas Neumann mit sieben Treffern.

„Wir hatten in der letzten Viertelstunde Vorteile durch Spielerwechsel - und konnten frische Kräfte einsetzen. Unsere Männer haben alle leidenschaftlich gekämpft und eine geschlossene Teamleistung geboten“, freute sich Henoch über den Auswärtssieg.

DHfK  II: Guretzky, Simonsen; Neumann 7/1, Meyer-Siebert 6, Hönicke 5, Seidler 3, Remke 8/1, Fujita 1, Oehlrich,  Fritsche, Gansau 2, Neudeck, Hellmann, Szep-Kis, Uhlig, Wenzel.

Siebenmeter: 4/3 : 5/2

Zeitstrafen: 6 : 4 Minuten

          

 

Erstellt von Horst Hampe

Bis zum 5:5 konnten die Lemgoer dem enormen Druck des SC DHfK noch Paroli bieten, doch dann zogen die körperkulturellen Handballer auf und davon. Allein in den ersten zwölf Spielminuten schlug der Ball neun Mal im Lemgoer Gehäuse ein und so lagen die Hausherren plötzlich mit 9:5 in Führung. TVB-Coach Florian Kehrmann musste seine erste Time-Out-Karte auf den Zeitnehmertisch legen.

Was auch immer der Weltmeister von 2007 seinen Jungs zu sagen hatte, er traf mit seiner Ansprache ins Schwarze. Denn auf einmal war beim SC DHfK der Turbo raus. So kamen die Kehrmänner peu à peu wieder heran und der inzwischen ins Tor gekommene Peter Johannesson machte dem SC DHfK bis zur Pause mit mehr als 50 % gehaltener Bälle das Leben schwer. So kamen die Gäste zunächst zum 14:14-Ausgleich und kurz vor dem Halbzeitpfiff holten sie sich sogar die Führung. Mit einem 16:17 wurden die Seiten gewechselt.

Nun waren die TBV-Männer im Spiel und glaubten trotz ihrer aktuell sehr großen Verletzungsprobleme daran, dass heute in Leipzig etwas möglich ist. Angetrieben vom 10-Tore-Mann Jonathan Carlsbogard erspielten sich die Blau-Weißen nach 40 Minuten eine 19:22-Führung und zwangen DHfK-Trainer André Haber zu seiner zweiten Auszeit. Einmal mehr mussten jetzt die Zuschauer in der QUARTERBACK Immobilien ARENA ihren Mann stehen und ihre Handball-Idole nach vorn peitschen. Und wie so oft in Leipzig brachte die Wechselwirkung zwischen Mannschaft und Fans den entscheidenden Effekt.

Alen Milosevic schaffte in der 47. Minute den 25:25-Ausgleichstreffer und Patrick Wiesmach schoss den SC DHfK eine Minute später in Front. Spätestens, als der starke Maciej Gebala (7 Tore bei 7 Versuchen) die Hausherren fünf beziehungsweise drei Minuten vor Schluss sogar drei Toren in Führung warf (zum 31:28 und 33:30), war der sechste Heimsieg in Folge zum Greifen nah. Mit offener Deckung konnten die Gäste allerdings nochmal einen Ball stibitzen, aber Joel Birlehm parierte den völlig freien Konterangriff und so tickten wertvolle Sekunden von der Uhr. Der TVB Lemgo kam dennoch in der Schlussminute zum Anschlusstreffer und machte es nochmal richtig spannend, jedoch erlöste Franz Semper die 3643 Handballfans wenige Sekunden vor Ende mit dem 34:32-Siegtreffer. Die körperkulturellen Handballer aus Leipzig dürfen somit als Führender der Heimtabelle in der LIQUI MOLY HBL in die Länderspielpause gehen.

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo Lippe): „Ich bin heute stolz auf meine Mannschaft. Kurz vor der Partie fielen bei uns auch noch Dani Baijens und Fabian van Olphen aus. Mit diesem dezimierten Kader haben wir überragend gespielt und unsere Aufgabe sehr gut gelöst. Carlsbogård, Hangstein und Cederholm im Angriff und Guardiola und Klimek im Mittelblock haben einen hervorragenden Job gemacht. Ich denke, die erste Viertelstunde ist so gelaufen, wie sich das Leipzig vorgestellt hatte. Aber dann haben wir mit dem 7 gegen 6 zurück ins Spiel gefunden und konnten die Partie drehen. Am Ende haben nur ein paar Kleinigkeiten gefehlt, um in Leipzig eine Überraschung zu landen. Das ist sehr schade, denn meine Mannschaft hatte heute einen Punkt verdient.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Uns war klar, dass wir heute die Chance auf einen guten Spielstart haben, da bei Lemgo einige Spieler gefehlt haben. Mich ärgert, dass wir unsere 10:5-Führung so leicht aus der Hand gegeben haben, aber ich muss Lemgo auch ein Kompliment machen. Einige Mannschaften hätten sich vielleicht in so einer Situation ergeben, aber das war bei Lemgo nicht der Fall. Ich freue mich sehr, dass wir heute erneut solche Comeback-Qualitäten gezeigt haben, aber das kann jetzt nicht für die ganze Saison unser Spielstil sein. Wir sind gut beraten, immer weiter daran zu arbeiten, uns zu stabilisieren. Heute haben zwei Sachen unglaublich gut funktioniert, nämlich das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer und das Tempospiel. Das waren heute zwei Waffen, aber wir haben auch zu viele Tore von Lemgo zugelassen.“

SC DHfK Leipzig gegen TBV Lemgo Lippe 34:32 (16:17)

SC DHfK Leipzig: Gebala 7, Krzikalla 6/6, Wiesmach 5, Binder 4, Semper 3, Kristjansson 2, Mamic 2, Witzke 2, Janke 1, Milosevic 1, Weber 1

TBV Lemgo Lippe: Carlsbogard 10, Elisson 9/1, Hangstein 5, Schagen 4, Cederholm 2, Guardiola Villaplana 1, Zerbe 1

Strafminuten: Leipzig 4 Min, Lemgo 8 Min

Siebenmeter: Leipzig 6/7, Lemgo 1/1

Zuschauer: 3643 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

Erstellt von JW

Der Gesundheitsspieltag in der QUARTERBACK Immobilien ARENA, so der offizielle neue Name der Leipziger Heimspielfestung, wird unter dem Motto „Handball stärkt Abwehrkräfte“ präsentiert von der Blutbank des Leipziger Universitätsklinikums. Unter anderem mit einem Infostand wird die UKL-Blutbank dabei auf die Möglichkeit zur Blutspende aufmerksam machen und blutspendewillige Leipzigerinnen und Leipziger zum aktiven Helfen motivieren. DHfK-Gesundheitspartner AOK Plus wird am Spieltag ebenfalls wichtige Fragen zu Gesundheitsthemen beantworten. Außerdem informiert der Gesamtverein SC DHfK Leipzig e.V. über seine Präventionskurse und hat einige Mitmachstationen vorbereitet.

3.200 Handballfans haben sich im Vorfeld ein Ticket für die Partie gesichert, sodass am Donnerstag mehr als 3.500 Zuschauer in der ARENA erwartet werden. Dass die Auseinandersetzungen mit dem Traditionsverein für die Leipziger sehr brisant sind, zeigen die Begegnungen in der vergangenen Saison. So konnten die Sachsen den Lemgoern lediglich im letzten Heimspiel einen Punkt durch ein Unentschieden (22:22) abnehmen, zuvor mussten sie sich auswärts mit 24:20 geschlagen geben. Ein Spiel gegen Lemgo ist für den SC DHfK zudem immer etwas ganz besonderes, schließlich war das Pokalspiel gegen den TBV für die DHfK-Handballer im Jahr 2007 das erste große Spiel nach dem Neubeginn und sprichwörtlich ein Dosenöffner für das ambitionierte Vorhaben der Leipziger, eines Tages auch in der ersten Bundesliga mitzumischen.

Raul Santos kehrt zurück in Profi-Mannschaft

Aufgrund der langen Verletzungspause von Linksaußen Marc Esche (Kreuzband- und Meniskusriss), wird der österreichische Nationalspieler Raul Santos wieder in den Bundesligakader des SC DHfK Leipzig rücken.

„Raul war die ganze Zeit eng an der Mannschaft dran, hat bei uns am Vormittag Kraft- oder Wurfeinheiten mitgemacht und war auch vor den Spielen mit in der Kabine. Die Situation nach der Verletzung von Marc ist also sportlich total logisch und ich bin froh, dass wir einen Mann von Rauls Qualitäten noch im Verein haben und somit die Linksaußen-Position auch weiterhin sehr gut und stabil besetzen können“, so Cheftrainer André Haber.

Bis auf die Langzeitverletzten Marc Esche und Niclas Pieczkowski kann der DHfK-Coach am Donnerstag auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Beim Gegner ist die Personalsituation dagegen deutlich angespannter. Mit Tim SutonAndrej KogutDonát Bartók und Jari Lemke fehlen gleich vier Rückraumspieler und auch Kreisläufer Christoph Theuerkauf wird in Leipzig nicht mitwirken können. Zudem sind die Einsätze von Dani Baijens und Christian Klimek noch ungewiss.

Sky und das DHfK-Fanradio der Leutzscher Welle senden am Donnerstag LIVE. Seit dem Jahr 2007 hatte die Leutzscher Welle jedes Duell zwischen Leipzig und Lemgo live übertragen. In der zweiten Runde des DHB-Pokals wurde dem damaligen Viertligisten aus Leipzig das deutsche Spitzenteam TBV Lemgo zugelost. „Ich habe selbst zwanzig Jahre gespielt und wollte deswegen einmal ein Handballspiel kommentieren. Wir haben uns einfach akkreditieren lassen“, erinnert sich Reporter Lutz Walter. Es wurde ein denkwürdiges Pokalspiel mit einer zwischenzeitlichen Führung der Leipziger, mit einem fantastischen Publikum und einer emotionalen Übertragung des Ganzen. „Anschließend hatte uns Karsten Günther eine Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus und ein Bier danach versprochen, wenn wir weitermachen sollten.“ So wurde die Leutzscher Welle zum ersten Handballfanradio in der Bundesrepublik und vielleicht in Europa gemacht…

>>> Zum Fanradio

Die Einschätzungen beider Cheftrainer:

André Haber (SC DHfK Leipzig): „Lemgo ist eine Mannschaft, die von ihrer Spielstruktur versucht, ganz viele Zweikämpfe zu führen und die gegnerische Abwehr sehr weit auseinanderzuziehen, um Räume zu öffnen. Das machen sie sehr gut und clever. In der Deckung verteidigen sie mit einer sehr kompakten 6:0-Abwehr. Lemgo wird uns mit viel Kampfgeist und Enthusiasmus begegnen, weil sie gerade eine außergewöhnliche Situation haben, in der sie vom Verletzungspech geplagt sind. Sowas kann auch ganz eng zusammenschweißen. Wir sind also gewarnt, aber wir spielen zu Hause und wissen ganz genau, dass wir gegen Lemgo über 60 Minuten eine sehr gute Leistung brauchen. Wir sind in der Bundesliga schon über einen längeren Zeitraum in der ARENA ungeschlagen und wollen das heute sehr gern fortsetzen, um durch einen Heimsieg mit einem guten Gefühl in die kleine Länderspielpause zu gehen.“

Florian Kehrmann (TBV Lemgo Lippe): „Die Leipziger haben in ihren Reihen mit Marko Mamic, Franz Semper und Philipp Weber sehr gefährliche Spieler im Rückraum. Außerdem haben sie mit Luca Witzke auf der Rückraum-Mitte noch ein sehr großes Talent, das in den letzten Spielen sehr gut agiert hat. Wir müssen gucken, dass wir das Spiel von Leipzig mit einer sehr aggressiven Abwehr stören und müssen dann versuchen mit einfachen Toren in unser Gegenstoßspiel zu kommen. Vorne erwartet uns eine sehr aggressive 6:0-Verteidigung, die immer wieder versucht, sehr viel Druck auf den Gegner aufzubauen. Da müssen wir mit kühlem Kopf nach Leipzig fahren.“

Erstellt von JW
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