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Am Donnerstagabend um 19 Uhr empfangen die Handballer des SC DHfK Leipzig die HSG Wetzlar in der QUARTERBACK Immobilien ARENA. Das Spiel wird präsentiert von Neuseenland Wohnmobile.

Wie schon bei den vergangenen Heimspielen ohne Zuschauer können die Leipziger Handballfans bei der Partie gegen die HSG Wetzlar wieder virtuell dabei sein und das „Geisterspiel“ von zu Hause miterleben.

Neben der Liveübertragung bei SKY bietet der SC DHfK Handball auf seiner Homepage und den Social-Media-Kanälen umfangreiche Möglichkeiten, das Handballfeeling aus der QUARTERBACK Immobilien ARENA in die heimischen Wohnzimmer zu transportieren. So können DHfK-Fans erneut auf der virtuelle DKB Fantribüne „Platz nehmen“, um dort während der TV-Übertragung auf einer 16 m² großen LED-Wand zu sehen sein. Handballfans haben bis zwei Stunden vor Spielbeginn die Gelegenheit, Fotos von sich im Fanoutfit an den SC DHfK zu senden (E-Mail: marketing@scdhfk-handball.de, WhatsApp: 015118797746 oder Direktnachricht über Facebook & Instagram).

Vor dem Spiel zeigt der SC DHfK Handball zudem exklusive Livebilder aus der Halle von der Erwärmung beider Mannschaften und mit spannenden Gesprächspartnern. Die Übertragung der SC DHfK Helden-Ecke startet 18:20 Uhr live auf Facebook und auf der DHfK-Webseite.

Während des Spiels können die grün-weißen Fans dann entweder die Liveübertragung bei Sky einschalten oder die Partie im Live-Center unter www.scdhfk-handball.de/live verfolgen. Neben dem DHfK-Fanradio gibt es dort auch einen Liveticker und umfangreiche Echtzeit-Daten vom Spielgeschehen.

In der Halbzeitpause ist dann Geschicklichkeit, Schnelligkeit und etwas Glück gefragt. Bei der DHfK Speed-Challenge, dem digitalen Halbzeitgewinnspiel, wird es wieder tolle Preise zu gewinnen geben. Zum Mitmachen müssen die Fans einfach die Seite www.stagecast.io besuchen und den Event-Code 0659 eingeben. Die Gewinner der Speed-Challenge werden im Rahmen einer Halbzeitanalyse mit Geschäftsführer Karsten Günther bekannt gegeben, die ebenfalls live auf Facebook und auf der DHfK-Webseite ausgestrahlt wird.

31:22, 27:26, 24:23 und 25:22 – so lauteten die Ergebnisse aus Sicht der Heimmannschaft HC Erlangen bei ihren bisherigen vier Bundesliga-Heimspielen gegen den SC DHfK Leipzig. Dieser Niederlagenserie wollten die Leipziger am Samstagabend mit dem Rückenwind aus dem Derbysieg gegen Magdeburg unbedingt ein Ende setzen und erstmals etwas Zählbares aus der Arena Nürnberger Versicherung mitnehmen. Stattdessen aber hagelte es in Abwesenheit von Abwehrchef Bastian Roscheck, der aufgrund einer Knieverletzung kurzfristig ausgefallen war, eine 30:22-Klatsche.

Die erste und einzige Führung für Leipzig gab es gleich zu Beginn der Begegnung. Maciej Gebala hatte den SC DHfK mit 0:1 in Führung geworfen. In einer tempo- und torreichen Anfangsphase konnte Leipzig die Partie noch recht ausgeglichen gestalten – so stand es beispielsweise 5:4 nach 10 Minuten und 12:11 nach 20 Minuten – doch schon beim Seitenwechsel lag der HC Erlangen mit 16:12 klar auf der Siegerstraße. Bei Leipzig fehlten einfach die Ideen im Angriff, dazu gesellten sich technische Fehler sowie Nachlässigkeiten beim Passspiel und im Abschluss. Und wenn es Joel Birlehm gelang, hinten einen Ball abzuwehren, schnappten sich meist die Erlanger den Rebound.

Die Leipziger Fans zu Hause vor den TV-Geräten wollten in der zweiten Halbzeit sehen, dass der Knoten im Spiel der Grün-Weißen endlich platzt. Jedoch bekamen sie ab der 34. Minute überhaupt nichts mehr zu sehen. Aufgrund technischer Probleme musste die TV-Übertragung komplett abgebrochen werden – ein Novum in der Geschichte des SC DHfK Leipzig.

Zum Glück aller grün-weißen Anhänger gab es ja noch das Fanradio der Leutzscher Welle, wo die Liveübertragung tadellos bis zum Ende des Spiels funktionierte. Doch auch bei Reporter Lutz Walter gab es wenig Erfreuliches zu hören, denn Erlangen baute den Vorsprung immer weiter aus. 19:14 nach 35 Minuten, 22:14 in der 40. Spielminute und kurz nach der 50. Minute war der Tiefpunkt in dieser Begegnung erreicht. Mit 27:17 lagen die DHfK-Männer mit sage und schreibe zehn Treffern zurück und boten bis dahin eine der schwächsten Darbietungen ihrer Bundesliga-Historie. Einzig Torhüter Joel Birlehm erreichte mindestens Normalform. Ohne seine 15 Paraden wäre dieses Spiel für den SC DHfK wohl einem totalen Debakel gleichgekommen.

In den Schlussminuten dieser längst entschiedenen Partie nahmen auch die Erlanger ein wenig den Fuß vom Gas. So konnte Leipzig mit einem 4:0-Lauf noch ein bisschen Ergebniskosmetik betreiben. Zudem hatte DHfK-Coach André Haber die Gelegenheit, den jungen Spielern Finn-Lukas Leun (17), Julius Meyer-Siebert (20), Nicolas Neumann (20) und Christian Ole Simonsen (20) noch etwas Bundesliga-Spielpraxis zu verschaffen. Zusammen mit dem Comeback von Martin Larsen nach seiner auskurierten Corona-Infektion waren das wohl die einzigen positiven Geschehnisse, in einem Spiel, in dem sich der SC DHfK Leipzig über 60 Minuten mit angezogener Handbremse präsentierte.

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): Erlangen hat heute eine sehr starke Leistung gezeigt und hochverdient gewonnen. Obwohl bei Erlangen drei wichtige Spieler gefehlt haben, sind andere in die Bresche gesprungen. Das hätte ich mir auch von meiner Mannschaft gewünscht. Wir haben es aber nicht geschafft, so einen Kampfgeist auf die Platte zu bringen. Wir müssen ganz ehrlich sagen, dass wir heute in vielen Punkten nicht konkurrenzfähig waren. Wir müssen jetzt schauen, wie wir die Kurve kriegen vor unserem nächsten Heimspiel gegen Wetzlar.“

Michael Haas (Trainer HC Erlangen): „Ich bin heute sehr stolz auf meine Mannschaft. Unter den Voraussetzungen, die wir hatten, war das heute wahnsinn, wie wir performt haben. Die Jungs haben gekämpft und sich reingeworfen. Selbst die Spieler, die man gar nicht auf dem Schirm hatte, haben plötzlich Verantwortung übernommen. Wir haben heute mit einer großartigen Teamleistung alles herausgeholt.“

HC Erlangen gegen SC DHfK Leipzig 30:22 (16:12)

Tore HC Erlangen: Olsson 5, von Gruchalla 5, Firnhaber 4, Kellner 3, Marschall 3, Fäth 3, Ivic 2, Bissel 2, Metzner 2, Overby 1

Tore SC DHfK Leipzig: Krzikalla 4, Wiesmach 3, Binder 3, Mamic 3, Weber 3, Pieczkowski 2, Gebala 2, Remke 1, Larsen 1

Siebenmeter: Erlangen 5/6, Leipzig 3/4

Zeitstrafen: Erlangen 8 Min, Leipzig 12 Min

Nach dem fulminanten 33:29-Derbysieg am vergangenen Wochenende gegen Magdeburg haben die Handballer des SC DHfK Leipzig die Gelegenheit, in fremder Halle nachzulegen. Beim Primetime-Auswärtsspiel am Samstagabend um 20:45 Uhr treffen die Grün-Weißen auf den HC Erlangen.

In der aktuellen Tabelle der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga haben die Mittelfranken zwar zwei Punkte weniger auf der Habenseite als die Leipziger, ein Blick auf die vergangenen Jahre verdeutlicht jedoch die Schwere der Aufgabe. Leipzig wartet in der 1. Liga noch auf den ersten Punktgewinn in Erlangen. In acht direkten Vergleichen ging stets die Heimmannschaft als Sieger von der Platte.

Während der SC DHfK Leipzig in den drei Spielen nach seiner Corona-Zwangspause noch ungeschlagen ist, gehen die Gastgeber mit zwei knappen Niederlagen in Folge gegen Balingen und Lemgo in die Partie. Gegen genau diese beiden Mannschaften hatten sich die Leipziger kürzlich mit einem Unentschieden getrennt.

HCE-Trainer Michael Haaß legte in der Vorbereitung auf das Duell gegen Leipzig den Fokus vor allem auf das Angriffsspiel seiner Mannschaft. „Wir müssen es am Samstag schaffen, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr voll da zu sein. Wir haben daher in dieser Woche intensiv an unseren Abläufen gearbeitet. Leipzig profitiert von seinem schnellen Umschaltspiel. Wir müssen es schaffen, dieses am Samstag durch ein schnelles Rückzugsverhalten zu unterbinden“, sagt Erlangens Chefcoach.

Für Leipzigs Trainer André Haber wird besonders das Deckungsverhalten am Samstag entscheidend sein. „Die Spiele in Erlangen waren zumeist kampfbetonte und sehr knappe Spiele. Der HC Erlangen hat sich in dieser Saison mit Steffen Fäth und Simon Jeppsson, die das Spiel nochmal in einer anderen Fassette prägen, verstärken können. Wir werden uns sehr gut vorbereiten, es wird auf eine gute Deckung ankommen, um in Erlangen für Punkte in Frage zu kommen. Ich denke wir werden ein hartumkämpftes Spiel sehen. Ich hoffe, dass wir in Erlangen gewinnen können.“

Personell wird André Haber wahrscheinlich auf den gleichen Kader zurückgreifen können, der beim Derbysieg gegen Magdeburg auf der Platte stand. Wenn das Team am Samstagvormittag in den Mannschaftsbus steigt, werden nach derzeitigem Stand die Trainingstaschen von Luca Witzke, Maximilian Janke, Martin Larsen und Kristian Saeveras fehlen. Alen Milosevic und Marc Esche sind dagegen in den vergangenen Tagen wieder ins Training eingestiegen, ob sie aber bereits morgen für einen Einsatz in Frage kommen, wird sich kurzfristig entschieden.

Übertragen wird das Bundesligaspiel in der ARENA Nürnberger Versicherung live auf SKY und im DHfK-Fanradio der Leutzscher Welle: www.scdhfk-handball.de/live

Zur Arena ist es für mich nicht weit, vielleicht sind es 200 m. Ich könnte also sieben, acht Minuten vor Anwurf, so habe ich ausgerechnet, aus dem Haus gehen und wäre immer noch rechtzeitig in der Halle. Meistens gehe ich aber eine halbe Stunde vorher, um vor dem Eingang noch eine Bratwurst zu essen. Das ist wie ein Ritual. Ebenso, dabei den Gesprächen zuzuhören, wenn die Fans die Chancen ihrer Grün-Weißen, deren letztes Spiel und die Stärken des Gegners diskutieren.

Beides fehlte am Sonntag, die Fans und der Bratwurststand. Ein paar Spaziergänger verliefen sich an jener Stelle, wo sonst riesiges Gedränge herrscht. Doch auch der Ost-Klassiker gegen den SC Magdeburg fand ohne Zuschauer statt. Abgesehen natürlich von denen, die die Fernsehübertragungen live traditionell bei Sky oder diesmal auch beim MDR verfolgten.

Auf dem Weg zur Pressetribüne - ich hatte eine Akkreditierung - begegnete mir: niemand. Der ganze lange Gang, wo ich sonst immer viele Freunde und Bekannte treffe, war menschenleer, alles wirkte surreal. Dass es aber auch unter solchen Umständen möglich ist, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, hat das Derby gezeigt, das ein volles Haus mehr als verdient gehabt hätte. Und dass es für die Leipziger mit einem Sieg endete, ist angesichts ihrer schwierigen Vorgeschichte um so erfreulicher. Wie kaum ein anderes Team waren sie bekanntlich von Corona betroffen und hatten daher nach wie vor wichtige Spieler nicht zur Verfügung. So mussten zwangsläufig andere in die Bresche springen und taten das hervorragend.

Gregor Remke ist dafür vielleicht das beste Beispiel. Sein Mut - im Angriff und in der Abwehr - war auch insofern bemerkenswert, als ihm in den letzten Spielen nicht alles so gelungen war, wie er es sich vorgenommen hatte. Diejenigen, die ihn schon lange kennen, wissen, was er kann. Jetzt wissen es alle, die dieses Spiel gesehen habe. Auch der Auftritt von Niclas Pieczkowski, der aus einer langwierigen Verletzung kommt, war mehr als bemerkenswert. Über Joel Birlehms Paraden, mit denen er in der Schlussphase den Magdeburger Schützen den Zahn zog, war ich dagegen weniger überrascht. Das klingt möglicherweise merkwürdig, aber für mich gehört er ohnehin zu den besten deutschen Torhütern in der Bundesliga. Weshalb ich auch nicht verstanden habe, dass er von Bundestrainer Alfred Gislason nicht für den erweiterten EM-Kader nominiert wurde. Doch das ist ein anderes Thema.

Den drei Genannten ist der prestigeträchtige Erfolg natürlich nicht alleine zu verdanken. Dazu gehörten alle, die auf dem Feld standen oder auf der Bank saßen und dort für Stimmung sorgten. Auch die wenigen zugelassenen Trommler aus dem Helferteam des Vereins gaben alles und verdienten sich auch die Anerkennung von Gäste-Trainer Bennet Wiegert, weil sie ein bisschen Handball-Atmosphäre schufen.

Vor der Saison, als schon Geisterspiele drohten, sagte mir Lukas Binder, dass er sich das überhaupt nicht vorstellen könne. „Ich habe schließlich immer vor Zuschauern gespielt. Schon als ich anfing, waren Verwandte und Freunde immer da“, erklärte er. Nach dem Sonntag-Triumph fand er, dass es geht. „Und zwar dann, wenn man einmal im Kampfmodus ist.“  Vor dicht gefüllten Rängen falle das freilich leichter.

Doch die blieben nun mal leer, und alle wüschen sich, dass dieser Zustand möglichst schnell vorbeigehen möge. Dabei wissen sie auch, dass sich ihr Wusch wohl nicht so schnell erfüllt. Weil aber die Männer von Cheftrainer André Haber die harte Woche mit drei Spielen nunmehr positiv (zwei Unentschieden, ein Sieg) gestaltet haben, können sie daraus viel Positives mitnehmen. Gesteigertes Selbstbewusstsein und Vertrauen in eine großartige Moral sollten bleiben. Ohne natürlich davon auszugehen, dass nun jedes Spiel gewonnen wird.

Als die Partie zu Ende war, saß Karsten Günther noch minutenlang alleine auf der Auswechselbank, auf der zuvor der SCM Quartier bezogen hatte. Von der Gegenseite war der Geschäftsführer nicht sofort zu erkennen - Masken erschweren das zurzeit. Doch er war es, und seine Haltung verriet, welche Last von ihm abgefallen war. Man konnte förmlich sehen, welche Verantwortung auf seinen Schultern ruht. Am liebsten hätte ich ihm sofort eine Bratwurst geholt.

Der Bann ist gebrochen! Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben nach mehr als viereinhalb Jahren wieder einen Derbysieg gegen den SC Magdeburg eingefahren. Seit dem letzten Sieg im Februar 2016 – damals hatten die Grün-Weißen in ihrer Premieren-Saison in der ersten Bundesliga sogar beide Spiele gegen Magdeburg für sich entschieden – warten alle Anhänger des SC DHfK sehnsüchtig auf einem Erfolg gegen den Kontrahenten aus Sachsen-Anhalt. Besonders bei den letzten drei Heimspielen hatte es mit 22:23, 24:25 und 25.26 sehr schmerzliche Last-Minute-Niederlagen gegeben. Obwohl die Fans in der ARENA leider nicht dabei sein durften, war das heutige 33:29 (16:14) nach einer unglaublich starken Mannschaftsleistung Balsam auf die grün-weiße Fanseele.

Hoffnung hatte schon eine Nachricht vor dem Spiel verbreitet. Linksaußen Lukas Binder meldete sich überraschend einsatzbereit, nachdem er am Morgen „mit einem guten Gefühl“ aufgestanden war. Die Tage zuvor war an einen Derbyeinsatz eigentlich nicht zu denken gewesen, schließlich hatte sich der 28-Jährige vor drei Tagen in Balingen einen heftigen Pferdekuss eingefangen. Doch der Leitwolf wollte das Derby auf keinen Fall verpassen und ließ sich den kompletten Oberschenkel tapen.
In der achten Spielminute wurde Binder von seinen Teamkollegen dann erstmals in Szene gesetzt und traf umgehend in den Magdeburger Kasten zum Zwischenstand von 4:4. Zuvor waren die Gäste etwas besser in die Partie gekommen und hatten in der Anfangsphase geführt. Als Patrick Wiesmach aber anschließend zur ersten DHfK-Führung traf (5:4), waren die Leipziger endgültig richtig gut drin in diesem Derby.

So vergrößerten sie ihren Vorsprung bis zur 15. Minute auf 10:7 und hatten damit mehr als dreimal so viele Treffer erzielt, als in der Anfangsviertelstunde drei Tage zuvor beim Auswärtsspiel in Balingen. Besonders die Kreisanspiele auf Maciej Gebala funktionierten hervorragend. Vier Tore gingen in der ersten Viertelstunde auf das Konto des polnischen Nationalspielers. Zwar vergaben Lukas Binder und Bastian Roscheck zwei große Gelegenheiten zur möglichen 16:11-Führung und der SCM legte vor dem Seitenwechsel den deutlich besseren Schlussspurt hin, aber immerhin nahmen die Grün-Weißen eine Zwei-Tore-Führung (16:14) mit in die Pause.
Die Magdeburger mussten den zweiten Durchgang in Unterzahl beginnen, doch sie waren nicht abzuschütteln. 16:15, 18:17, 19:17 lauteten die weiteren Zwischenstände. Dann trumpfte Joel Birlehm einmal mehr auf. Der 23-Jährige entschärfte drei SCM-Würfe nacheinander und so konnte sich Leipzig wieder ein leichtes Polster verschaffen (21:18 nach 40 Minuten). Diesen Vorsprung nahmen die körperkulturellen Handballer auch mit in die 50. Spielminute. Mit 27:24 ging es in die Endphase dieses Ostderbys.

Verlassen konnte sich der SC DHfK über die nahezu komplette Spielzeit auf seinen Rückraum. Drei Tore kamen von Marko Mamic und vier von Philipp Weber, doch besonders Gregor Remke (5 Treffer) und Niclas Pieczkowski (6 Tore) avancieren zu echten „Waffen“. Als Niclas Pieczkowski den Ball zweieinhalb Minuten vor dem Ende zum beruhigenden 30:26 ins Tor hämmerte, konnten die Leipziger Fans zu Hause von den Bildschirmen die Sektflaschen schon kaltstellen. Anbrennen sollte hier nämlich nichts mehr und Marko Mamic machte eine Sekunde vor Abpfiff den Deckel auf dieses Derby. Obwohl bis auf wenige Aufbauhelfer keine Zuschauer dieses denkwürdige Geisterderby in der ARENA miterleben durften, ließen sich die grün-weißen Derbyhelden zu Recht minutenlang auf dem Spielfeld für ihren ersten Sieg gegen Magdeburg seit dem 10.02.2016 feiern.

Bennet Wiegert (Trainer SC Magdeburg): „Ich habe mich im Vorfeld auf dieses Spiel sehr gefreut. Dieses Derby ist immer etwas Besonderes. Wir haben ab der ersten Minute ein typisch emotionales Derby gesehen, wo sich beide Mannschaften wenig geschenkt haben. Klar haben sie auch Fehler gemacht, aber ein hohes Engagement war immer vorhanden, denn beide Mannschaften wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Dann hat sich leider das bewahrheitet, was ich vorab gesagt habe. Die Mannschaft, die weniger Fehler macht, weniger Bälle verwirft und das bessere Torhüter-Spiel hat, wird dieses Spiel zu einer hohen Wahrscheinlichkeit gewinnen. Das war heute ganz klar Leipzig. Wir sind an uns und an Joel Birlehm gescheitert. Durch die vielen Fehler geraten wir in Gegenstöße und unser Angriff war heute nicht in der Lage, die Quoten zu erzielen, um in Leipzig erfolgreich zu sein.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Das war heute wieder hoch emotional. Ich darf im neunten Jahr hier beim SC DHfK mit auf der Bank sitzen. Ich habe da schon viele Spiele erlebt und das war heute wieder ein besonderes. Natürlich ist ein Derby immer besonders, aber wenn wir es dann auch gewinnen können, dann macht das etwas mit mir. Das ist etwas, an das ich mich lange erinnern werde. Heute war ausschlaggebend, dass wir einen guten Plan in der Deckung hatten und immer wieder Situationen gefunden haben, in denen wir die Passwege gut verteidigen und zugestellt haben. Dazu hatten wir wieder ein gutes Zusammenspiel aus Abwehr und Torhüter. Und zusätzlich auch ein verbessertes Tempospiel im Vergleich zum letzten Spiel. Wir hatten heute viele Jungs im Angriff, die mutig genug waren gegen die SCM-Deckung zu werfen. Mit der guten Rückraum-Quote plus einer Abwehr, die richtig gebrummt hat, haben wir nun einen sehr guten Abschluss einer langen Woche, die für uns sehr hart war. Dass wir nun das schwerste der letzten drei Spiel gewonnen haben, das macht mich stolz.“

SC DHfK Leipzig gegen SC Magdeburg 33:29 (16:14)

Tore SC DHfK Leipzig: Pieczkowski 6, Remke 5, Gebala 5, Binder 4, Weber 4, Krzikalla 3, Mamic 3, Wiesmach 3

Tore SC Magdeburg: Magnusson 11, Gullerud 4, Pettersson 4, Bezjak 3, Kristjansson 3, Mertens 2, Damgaard 1, O´Sullivan 1

Siebenmeter: Leipzig 3/4, Magdeburg 6/6

Zeitstrafen: Leipzig 6 Min, Magdeburg 2 Min

Schiedsrichter: Baumgart, Fabian/ Wild, Sascha

>>> Video-Zusammenfassung, Pressekonferenz und Stimmen nach dem Spiel <<<

Am Sonntag (1. Advent) empfangen die Handballer des SC DHfK Leipzig den SC Magdeburg. Eine hitzige Atmosphäre auf und neben dem Spielfeld, eine ohrenbetäubende Lautstärke in der Halle und zwei stimmungsvolle Fanlager, die sich auf den Tribünen genauso wenig schenken, wie die Mannschaften auf der Platte! So lässt sich das Ostderby zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg charakterisieren.

In diesem Jahr ist allerdings alles anders. Statt vor 7213 Fans – der amtierende Zuschauerrekord für ein Heimspiel des SC DHfK Leipzig wurde natürlich beim Ostderby aufgestellt – wird es am Sonntag zum ersten und hoffentlich letzten Mal ein Derby vor leeren Rängen geben.

Neben der Liveübertragung von Rechte-Inhaber SKY wird das Derby auch im Free-TV beim MDR gezeigt. Und natürlich sendet auch das DHfK-Fanradio der Leutzscher Welle live. Anwurf der Begegnung ist um 14:50 Uhr. Vor dem Spiel (ab 14:15 Uhr) und in der Halbzeitpause wird der SC DHfK Handball zudem wieder live auf Facebook auf Sendung gehen und in der SC DHfK Helden-Ecke verschiedene Gesprächspartner begrüßen.

Wie in den vergangenen beiden Spielen gegen Lemgo und Balingen bleibt die personelle Situation beim SC DHfK Handball angespannt. Hinzu kommt, dass auch ein Einsatz von Lukas Binder für Sonntag äußerst fraglich ist, nachdem der Außenspieler in Balingen nach einem Zusammenstoß ausgewechselt werden musste. Trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit von nur zwei Tagen wollen die Grün-Weißen im Derby alles in die Waagschale werfen und über ihre Schmerzgrenze hinausgehen, um auch im dritten Spiel nach der Corona-Zwangspause ungeschlagen zu bleiben.

Die Einschätzungen beider Cheftrainer:

André Haber (SC DHfK Leipzig): „Wir freuen uns auf das Derby. Das ist der Abschluss einer englischen Woche, die belastend ist und besonders war, da sie für uns nach der Quarantäne-Situation ein Wiedereinstieg in die Saison war und wir zweimal einen Punkt mitnehmen konnten. Das diesmal beim Derby keine Zuschauer da sein können ist schade, weil das Spiel welche verdient hätte. Aber es sind immer hoch emotionale Spiele gegen Magdeburg und von daher wird genug Emotionalität auf der Platte herrschen. Wir müssen uns wieder gut vorbereiten und dazu haben wir nicht viel Zeit. Aber wir werden die wenige Zeit gut nutzen und uns einen Plan zurechtlegen. Wir werden Sonntag versuchen 60 Minuten alles rauszuhauen, was geht.“

Bennet Wiegert (SC Magdeburg): „Ich würde lügen, wenn ich sage, es wäre ein normales Bundesligaspiel. Das ist das einzig wahre Ost-Derby der Handball-Bundesliga. Wir müssen Leipzig am Sonntag kleinhalten. Wir müssen den Angriff der Leipziger um Philipp Weber kleinhalten und bestmöglich verteidigen, sodass wir in unsere Stärken kommen. Da gehe ich von unserer Philosophie nicht ab, auch wenn sie gerade ein wenig in Frage geraten ist.  Es geht um 60 Minuten Tempospiel.“

 

Gemeinsame Fanaktion beim Derby: Die virtuelle DKB Fantribüne

Trotz der Geisteratmosphäre können die Fans beider Mannschaften in der ARENA digital dabei sein. Anhänger des SC DHfK Handball und des SC Magdeburg hatten bis heute die Gelegenheit, Fotos von sich im Fanoutfit an den SC DHfK zu senden, um am Sonntag „Platz zu nehmen“ auf einer 16 m² großen LED-Wand in der QUARTERBACK Immobilien ARENA. Die virtuelle DKB Fantribüne hatte der Club gemeinsam mit der Deutschen Kreditbank und Veranstaltungstechnikpartner BLT Sonnek ins Leben gerufen.

Zudem präsentiert die Deutsche Kreditbank ein großes Halbzeitgewinnspiel, welches live auf der Facebookseite des SC DHfK Handball ausgestrahlt wird. Beim Online-Gewinnspiel wird es hochwertige Preise zu gewinnen geben, wie zwei signierte Originaltrikots der Nationalmannschaft von Philipp Weber und Franz Semper sowie 2x2 Tickets für die Olympia-Qualifikation im März.

Mehr Infos zum Spieltagspräsentator DKB:

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) als Goldsponsor und Talentförderer des SC DHfK Handball mit Hauptsitz in Berlin ist Teil der BayernLB-Gruppe und betreut mit ihren insgesamt 4.150 Mitarbeitenden Geschäfts- und Privatkunden. Die Bilanzsumme der DKB beläuft sich auf 83,8 Milliarden Euro, rund 84 Prozent davon setzt sie als #geldverbesserer in Form von Krediten ein. Als Partner von Unternehmen und Kommunen hat sich die Bank frühzeitig auf zukunftsträchtige Branchen in Deutschland spezialisiert: Wohnen, Gesundheit, Pflege, Bildung, Landwirtschaft und Erneuerbare Energien. In vielen dieser Wirtschaftszweige gehört die DKB zu den Marktführern. Im Privatkundengeschäft ist die DKB die zweitgrößte Direktbank Deutschlands. Sie bietet ihren über 4,4 Millionen Privatkunden seit mehr als 15 Jahren die Möglichkeit, die täglichen Bankgeschäfte online abzuwickeln.

Dem Sport – und insbesondere dem Handball – ist die DKB seit vielen Jahren als Partner eng verbunden. Im Handball engagiert sie sich bereits seit 2006 und unterstützt seitdem an einigen ihrer deutschlandweiten Standorte Handball-Profiklubs. Seit 2009 ist die DKB auch Partner des Deutschen Handballbundes (DHB) und damit Sponsor der deutschen Handballnationalmannschaft. Von der Saison 2012/2013 bis zur vergangenen Spielzeit war die DKB zudem Namensgeber der stärksten Handballliga der Welt, der DKB Handball-Bundesliga. Außerdem zeigte sie als erster Sportsponsor in Deutschland – mit der Handball-WM 2017 in Frankreich – ein sportliches Großereignis per Livestream im Internet. Als wichtiger Partner vom SC DHfK Leipzig ist die DKB schon seit 2013 aktiv und begleitete das Team auf ihrem Weg von der zweiten in die erste Bundesliga.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel

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Für die Handballer des SC DHfK Leipzig stand am Donnerstagabend das Nachholspiel im weit Entfernten Balingen auf der Agenda. Bisher hatten die Sachsen in der ersten Bundesliga noch keinen einzigen Punkt bei den Galliern von der Alb mitgenommen. Im vierten Versuch sollte es schließlich gelingen. In einem Spiel, in dem bis zur letzten Minute von null Punkten bis zum Auswärtssieg alles drin war, holten die DHfK-Männer schließlich ein torarmes 20:20 (9:9) Unentschieden.

Chefcoach André Haber, der weiterhin auf sechs Stammkräfte verzichten musste, setzte in seiner Startformation auf den erst 17-jährigen Finn-Lukas Leun. Der Überraschungsmann aus dem vergangenen Heimspiel gegen Lemgo war es auch, der den ersten Akzent setzte und einen Siebenmeter herausholte, den Lucas Krzikalla sicher verwandelte. Doch in der Folgezeit blieben gelungene Offensivaktionen der Gäste lange Zeit absolute Mangelware.

Die Leipziger leisteten sich viele Fehler im Spielaufbau und so lag Balingen von Anfang an permanent in Führung. Nach drei Fehlversuchen in Folge – sehr untypisch für den deutschen Nationalspieler Philipp Weber – gelang ihm im vierten Anlauf endlich sein erster Treffer zum 3:2-Anschluss. Dennoch stockte der Leipziger Angriffsmotor weiter. Nach 17 Spielminuten hatten die Sachsen erst drei Treffer erzielt. Auch vom Siebenmeterstrich ging nichts, Lucas Krzikalla und Philipp Weber scheiterten an Mario Ruminsky. Dann wurden Weber auch noch zwei Treffer aufgrund eines Offensivfouls und eines technischen Fehlers aberkannt. Daraus resultierte nach 25 Spielminuten eine 9:5-Führung für Balingen-Weilstetten.

Der SC DHfK hatte dabei noch Glück, dass auch die Hausherren einige Fehler produzierten und sich gegen die DHfK-Deckung ebenfalls schwertaten. Die Leipziger hatten jetzt ihre wohl beste Phase im gesamten Spiel und konnten bis zur Pause den kompletten Rückstand eliminieren. Die Seiten wurden bei einem 9:9-Unentschieden gewechselt.

Kaum war die zweite Hälfe angeworfen, zogen die Gastgeber jedoch wieder auf drei Tore davon (15:12). Die grün-weißen ließen sich aber nicht abschütteln, denn Joel Birlehm hielt seine Mannschaft mit wichtigen Paraden im Spiel. In der kompletten Saison hatte der 23-jährige Schlussmann bisher erst einen Siebenmeter entschärft, diesmal parierte er gleich zwei Strafwürfe unmittelbar nacheinander. Philipp Weber traf außerdem zum 16:16-Ausgleich und so ging es mit einem Gleichstand in die letzten zehn Minuten der Begegnung.

Ein sensationeller Hammer aus der Hüfte von Vladan Lipovina brachte Balingen wieder auf die Siegerstraße, aber ein ganz hartes Einsteigen von Fabian Wiederstein gegen den Kopf von Philipp Weber sorgte dafür, dass der SC DHfK Leipzig die letzten zwei Minuten in Überzahl bestreiten durfte. In dieser heißen Schlussphase lag der Fokus auf Rechtsaußen Lucas Krzikalla. Erst erzielte er den 20:20-Ausgleichstreffer, dann klaute er den „Galliern“ auch noch den Ball. Und er sollte nochmal im Mittelpunkt stehen…

In einem Spiel, in dem die Leipziger bis in die letzte Minute kein einziges Mal in Führung lagen, hatten sie plötzlich eine große Siegchance. André Haber nahm zwei Minuten vor Ende nochmal eine Auszeit, um mit seinen Jungs den letzten Dolchstoß zu planen. Tatsächlich kreierten seine Männer die bestmögliche Einschussgelegenheit. Marko Mamic sah den freistehenden Lucas Krzikalla auf der Außenposition und brachte den Pass an Mann. Lucas Krzikalla flog in den Torraum und hätte sogar noch die Möglichkeit gehabt, den einspringenden Philipp Weber per Kampa zu bedienen. Der 26-Jährige machte es aber selbst und fand in Torhüter Mike Jensen seinen Meister. Das Spiel endete 20:20.

Womöglich wäre ein doppelter Punktgewinn für den SC DHfK Leipzig nach diesem Spielverlauf auch des Guten zu viel gewesen. Die Grün-Weißen nehmen ihren ersten Auswärtspunkt in Balingen jedenfalls gern mit auf die lange Rückfahrt nach Leipzig und freuen sich jetzt auf das Derby in drei Tagen gegen den SC Magdeburg.

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir haben zum Schluss nochmal eine sehr gute Chance kreiert, um das Spiel zu gewinnen. Wir hatten den letzten Angriff, haben dabei die Zeit sehr gut runter gespielt und fünf Sekunden vor Ende den Ball leider nicht reingeworfen. Das 9:9 in der ersten Halbzeit spricht bei beiden Mannschaften für eine gute Abwehr- und Torhüter-Qualität. Ich muss meinen Jungs ein Lob machen, wie wir hier über 60 Minuten verteidigt haben. Dass der Akku dann an so einem Donnerstagabend in Balingen leer ist, ist verständlich, denn Abwehrarbeit hat viel mit Leidenschaft, Kampf und Bereitschaft zu tun. Und ich finde, da waren wir heute gut. Leider waren wir im Angriff nicht stark genug, da hätten wir besser spielen können und müssen, um das Spiel dann tatsächlich an uns zu reißen. Jetzt spielen wir am Sonntag das Derby und bis dahin versuchen wir, die Beine der Jungs wieder frisch zu bekommen.“

Jens Bürkle (Trainer HBW Balingen-Weilstetten): „Wie immer bei einem Unentschieden, ist es ein gewonnener und ein verlorener Punkt. Wir haben die ganze Zeit geführt und es kommt eigentlich im schlechtesten Fall zu einem Unentschieden in dieser Partie. Falls es dann kurz vor Schluss doch nach hinten losgegangen wäre, hätten wir uns sehr aufgeregt. Wir hatten in der Schlussphase die Chance das Ding zuzumachen, das haben wir liegen lassen. Mit der Parade am Ende von Mike Jensen müssen wir mit dem Punkt leben. Es ist das dritte ungeschlagene Spiel in Folge und das ist das, was jetzt erstmal stehen bleibt. Deshalb lebe ich heute damit, auch wenn ich lange geglaubt habe, dass wir heute zwei Punkte mitnehmen.“

HBW Balingen-Weilstetten gegen SC DHfK Leipzig 20:20 (9:9)

Tore HBW: Thomann 8, Nothdurft 4, Saueressig 3, Niemeyer 2, Lipovina 2, Wiederstein 1

Tore SC DHfK: Krzikalla 4, Mamic 4, Weber 4, Gebala 3, Wiesmach 3, Remke 1, Pieczkowski 1

Siebenmeter: Balingen 4/6, Leipzig 4/6

Zeitstrafen: Balingen 12 Min, Leipzig 10 Min

Rote Karte: Kirveliavicius (Balingen/ 39. Min)

 

Eine hitzige Atmosphäre auf und neben dem Spielfeld, eine ohrenbetäubende Lautstärke in der Halle und zwei stimmungsvolle Fanlager, die sich auf den Tribünen genauso wenig schenken, wie die Mannschaften auf der Platte! So kann man das Ostderby zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg charakterisieren.

In diesem Jahr ist allerdings alles anders. Statt mit bis zu 7213 Fans – der amtierende Zuschauerrekord für ein Heimspiel des SC DHfK Leipzig wurde natürlich beim Ostderby aufgestellt – wird es am 1. Advent zum ersten und hoffentlich letzten Mal ein Derby vor leeren Rängen geben. Doch die Fans können trotzdem virtuell dabei sein und ihre Mannschaft unterstützen!

Die Aktion der virtuellen DKB Fantribüne geht am kommenden Sonntag nämlich in die zweite Runde und wird sogar auf den Gastverein ausgeweitet. Fans des SC DHfK Handball und des SC Magdeburg haben bis zum Freitag um 12 Uhr die Gelegenheit, Fotos von sich im Fanoutfit an den SC DHfK zu senden, um am Sonntag „Platz zu nehmen“ auf der virtuellen DKB Fantribüne, einer 16 m² großen LED-Wand in der QUARTERBACK Immobilien ARENA, die der Club gemeinsam mit der Deutschen Kreditbank und Veranstaltungstechnikpartner BLT Sonnek ins Leben gerufen hatte.

„Die DKB Fantribüne ist ein virtueller Fanblock, der allen Handballfans die Möglichkeit bietet, trotz Geisterkulisse in der Halle präsent zu sein. Beim vergangenen Heimspiel gegen Lemgo haben uns mehr als 150 Fotos von unseren Fans erreicht, wodurch sowohl bei unseren Spielern auf der Platte als auf bei den TV-Zuschauern eine gewisse Heimspielatmosphäre aufkam. Da wir bei den Derbys auch regelmäßig sehr viele Anhänger des SC Magdeburg bei uns in der Halle begrüßen durften, möchten wir auch ihnen die Chance geben, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Leipziger und Magdeburger Fans können sich diesmal zwar nicht mit Fangesängen duellieren, dafür aber mit stimmungsvollen Fanbildern, die auch bei den Liveübertragungen von SKY und dem MDR sichtbar werden. Wir sind sehr gespannt, welches Fanlager im Vorfeld der Partie aktiver sein wird“, so DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther.

Über diese Kanäle können die Fans ihre Fotos an den SC DHfK senden:
(Teilnahmeschluss ist Freitag, der 27.11.2020 um 12 Uhr)

Die Handballer des SC DHfK Leipzig stehen vor dem ersten „Geisterspiel“ ihrer Vereinsgeschichte. Am Sonntag um 16 Uhr empfangen die grün-weißen Handballer vor leeren Rängen den TBV Lemgo Lippe. Wie es der Zufall will, war Lemgo auch jener Gegner, gegen den der SC DHfK Handball unmittelbar nach seiner Neugründung im Jahre 2007 zum ersten Mal vor vollem Haus spielen durfte. Der Name TBV Lemgo wird also für immer in Verbindung stehen mit dem ersten ausverkauften Spiel und zugleich dem ersten Geisterspiel der grün-weißen Handballer.

Damals, am 19. September 2007, mussten sich die Leipziger (zu diesem Zeitpunkt noch Viertligist) deutlich mit 21:37 geschlagen geben. Ein solch klares Ergebnis ist für die Partie am Sonntag keineswegs zu erwarten, denn beide Teams sind derzeit direkte Tabellennachbarn. Die DHfK-Männer haben allerdings durch die Spielverlegungen gegen Essen und Balingen erst zwei Partien weniger gespielt.

Nachdem beim SC DHfK mehr als die halbe Mannschaft durch das Coronavirus außer Gefecht gesetzt und bis vor wenigen Tagen noch gar nicht absehbar war, welche Spieler Chefcoach André Haber am Sonntag überhaupt auf die Platte schicken kann, hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt. Mit Bastian Roscheck, Niclas Pieczkowski, Lukas Binder und Gregor Remke haben nach umfangreichen medizinischen Untersuchungen im Universitätsklinikum Leipzig bereits weitere vier betroffene Spieler eine Freigabe von Mannschaftsarzt Prof. Dr. Pierre Hepp erhalten und ihre ersten Trainingseinheiten mit dem Team absolviert. Trainer André Haber hofft, dass sich bis zum Spiel noch der eine oder andere Profi dazugesellt. Voraussetzung für einen Einsatz am Sonntag ist jedoch die Teilnahme an mindestens einem Mannschaftstraining.

André Haber bedankt sich ausdrücklich beim Nachwuchs und der medizinischen Abteilung

„Dass wir am Sonntag überhaupt antreten können, haben wir zum einen der fantastischen Arbeit unserer medizinischen Abteilung zu verdanken, angefangen von unseren Mannschaftsärzten Prof. Pierre Hepp und Dr. René Toussaint sowie den Ärzten am Universitätsklinikum Leipzig bis hin zu unseren Physios. Zum anderen muss ich auch unseren Nachwuchssportlern und Nachwuchstrainern ein Riesenkompliment machen. In den letzten anderthalb Wochen haben wir gemeinsam mit vielen Spielern aus der A-Jugend und U23 trainiert, die gewährleistet haben, dass wir unsere Trainingsabläufe beibehalten und auch 6 gegen 6 nachstellen konnten. Ich bin total dankbar, dass das so funktioniert hat. Nur durch unseren Nachwuchs und die medizinische Abteilung konnten wir diese Sondersituation so gut meistern und es zeigt einmal mehr, wie gut dieser Verein aufgestellt ist, sodass ich heute sagen kann: Wir wollen das Spiel am Sonntag gewinnen und wir haben auch eine Chance!“

Für Gästetrainer Florian Kehrmann ist das Auswärtsspiel in Leipzig eine kleine Wundertüte: „Wir wissen, dass Leipzig eine längere Zeit nicht gespielt hat und teilweise nicht trainieren konnte. Wir wissen aber, dass sie gerade zu Hause sehr stark sind und mit einer sehr guten Defensive spielen. Leipzig hat immer ein sehr körperliches und präsentes Spiel. Sie werden versuchen, den Angriff unter Druck zu setzen und daraus Gegenstöße zu spielen. Darauf werden wir uns einstellen. “

Heimvorteil trotz leerer Ränge

Der SC DHfK Leipzig macht das erstes Geisterspiel der Vereinsgeschichte zum großen Event für alle Fans und die Mannschaft. So hat sich der Verein zahlreiche Aktionen überlegt, wie die SC DHfK HELDEN-ECKE oder die VIRTUELLE DKB FANTRIBÜNE, um das Spiel trotz Zuschauerverbot für seine Fans „erlebbar“ zu machen. Auch für das Team auf der Platte soll trotz der leeren Tribünen eine Heimspielatmosphäre erzeugt werden. Die Tribünen in der QUARTERBACK Immobilien ARENA werden am Spieltag auch ohne Fans in grün und weiß erstrahlen.

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Teil-Entwarnung beim SC DHfK Handball: Am gestrigen Montag hatten sich alle Angestellten der SC DHfK Handball Verwaltung GmbH einem weiteren Corona-Test unterzogen, nachdem es in der vergangenen Woche positive Fälle bei Cheftrainer André Haber und einigen Spielern gegeben hatte. Die Auswertung der aktuellen Testreihe im Universitätsklinikum Leipzig ergab, dass sich aktuell kein Mitarbeiter der Geschäftsstelle, Nachwuchstrainer oder Betreuer mit COVID-19 infiziert hat.

Im Kreis der Bundesligamannschaft gab es dagegen weitere positive Befunde, sodass nun insgesamt neun Leipziger Handballprofis betroffen sind. Da sich das komplette Team bereits seit vergangenem Freitag in freiwilliger häuslicher Quarantäne befindet, konnte eine Übertragung auf weitere Personen jedoch frühzeitig ausgeschlossen werden. Alle betroffenen Spieler sind wohlauf und zeigen lediglich leichte Symptome. Alle Profis mit negativem Befund bleiben sozial isoliert und werden durch das engmaschige Testsystem des SC DHfK Handball mit Abstrichen aller zwei Tage weiter überwacht.

Zudem ergab auch die gestern durchgeführte dritte Testreihe des TVB Stuttgart nach dem Punktspiel am vergangenen Donnerstag, dass alle Akteure des TVB Stuttgart negativ getestet sind.

Digitale Mannschaftssitzung und virtuelles Training

Am Dienstagnachmittag spricht Chefcoach Andre Haber erstmals nach seiner Erkrankung bei einer digitalen Mannschaftssitzung wieder zu seiner Mannschaft. Das Trainerteam des SC DHfK Leipzig nutzte die vergangenen Tage, um ein umfangreiches und auf jeden Spieler individuell zugeschnittenes Quarantäne-Trainingsprogramm zu entwickeln. Hierfür wurden die Leipziger Handballprofis zu Hause mit Trainingsgeräten ausgestattet. Das erste virtuelle Videotraining soll am Mittwoch stattfinden.

Kindermobil24 überrascht Kinder der Spieler

Alle DHfK-Profis, die sich derzeit gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Kindern in Familienquarantäne befinden, durften sich zudem am Dienstag über eine nette Überraschung von Kindermobil24 freuen. Um besonders bei den Kleinen für etwas Abwechslung in den heimischen vier Wänden zu sorgen, stellte der DHfK-Bronzepartner den Familien jeweils ein Spielepaket für zu Hause zur Verfügung. "Für mich war es eine schöne Überraschung, als Karsten und die Jungs von Kindermobil24 heute vor unserer Tür die "kleine" Überraschung abgestellt haben. Quarantäne ist vor allem für die Kinder schwierig und man muss kreativ sein. Jetzt hat meine große Tochter zum Beispiel ein riesiges Spielzeugpony, um dass sie sich kümmern kann. So eine tolle Aktion ist bei Weitem nicht selbstverständlich!", freute sich Abwehrchef Bastian Roscheck.

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