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Oder sollen sie kritisiert werden? Weil der Gegner erneut viel zu schnell zu einem klaren Vorsprung kam, den er vor allem auch durch viele Fehler und Unkonzentriertheiten der Leipziger erreichte und es ihm somit viel zu leicht gemacht wurde. Es muss schon viel passieren, damit ein Kontrahent anschließend den Sieg noch aus der Hand gibt. Wenn es sich dabei noch um die Löwen handelt, wird es umso schwieriger. Sie verfügen über genügend Qualität, um sich mit ihrer Kulisse im Rücken noch über die Zeit zu retten. Und dass die zweite Halbzeit gewonnen wurde, hat an der leeren Ausbeute nichts geändert.

Für beide Möglichkeiten gibt es gute Gründe. Wer kann schon ruhig bleiben, wenn der Ball immer wieder nicht beim Mitspieler landet und kurz danach fast folgerichtig im eigenen Tor? Und wer wird nicht gefesselt, wenn dann die Reihen viel geschlossener wirken und Tor um Tor aufgeholt wird, weil nicht wie in der Anfangsphase Risiko mit Leichtsinn verwechselt wird? So fragt man sich zwangsläufig: Warum nicht gleich so?

Dann würde sich der Zuschauer in der immer enger werdenden Endphase womöglich auch nicht so heftig über merkwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter ärgern, als das Spiel vielleicht tatsächlich noch gedreht werden konnte. Was nichts mit einer Leipziger Brille zu tun hat, denn die Drei-Schritt-Regelung gilt im Handball bekanntlich für beide Seiten, also auch für den Gastgeber.

Doch darüber zu lamentieren - was die Leipziger ausdrücklich nicht tun -, bringt bekanntlich nichts und wäre im konkreten Fall angesichts der Vorgeschichte auch fehl am Platz, da die eigenen Fehler im Vergleich eindeutig überwogen.

Dass sich die Mannschaft von Cheftrainer André Haber am Dienstagabend wieder einmal nicht belohnte, sollte sie schon ärgern. Wenngleich dafür nicht lange Zeit bleibt, denn am Sonntag geht es im Heimspiel gegen Ludwigshafen. Die Eulen gehören bekanntlich nicht zu den Top-Teams der Bundesliga wie etwa die Rhein-Neckar Löwen. Doch daraus zu folgern, es werde für den SC DHfK demzufolge eine eher leichte Angelegenheit, könnte sich als fatale Fehleinschätzung erweisen. Habers Männer wissen das, sie haben im Hinspiel bekanntlich eine deutliche und verdiente 27:34-Pleite bezogen. Dort verlor später auch der deutsche Meister aus Flensburg, kam Melsungen im Februar nur zu einem Remis und entließ danach Trainer Heiko Grimm. Auswärts ist die Mannschaft von Ben Matschke auch keine Laufkundschaft, ihre letzte Partie in fremder Halle gewann sie beim Auftritt in Erlangen. Kurz darauf trennten sich die Franken von Interimscoach Rolf Brack, womit die Eulen also schon zwei Cheftrainern zum Verhängnis wurden. Das wird sie jedoch weniger interessieren als vielmehr ihre neun Punkte aus den letzten neun Spielen, womit sie die Abstiegsplätze verließen. Es kann kein Zweifel bestehen, dass sie in Leipzig eine Attacke versuchen.

Eine Niederlage würde für den Gastgeber eine erhebliche Enttäuschung bedeuten. Sein ausgeglichenes Punktverhältnis wäre dann negativ und die bisherige sehenswerte Bilanz nicht mehr so sehenswert. Angesichts des nicht ganz einfachen Restprogramms - unter anderem kommen noch Flensburg, Kiel und Melsungen, zum Abschluss geht es nach Hannover - sollte am Sonntag also besser gewonnen werden. Und der Start in die Partie möglichst nicht verschlafen werden.

Erstellt von Winfried Wächter

Doch irgendwie fehlte den Leipzigern in der Anfangsphase das Feuer. Zwar brachte der polnische Auswahlspieler Maciej Gebala den SC DHfK mit 0:1 in Führung, doch dann ging gar nichts mehr. Durch einen 7:0-Lauf führten die Rhein-Neckar Löwen nach acht Spielminuten mit 7:1. „Wir müssen die Dummheiten weglassen!“, mahnte Chefcoach André Haber bei seiner ersten Auszeit. Tatsächlich hatten seine Männer einige unkluge Entscheidungen getroffen, hatten Fehlpässe gespielt, waren durch den Kreis gelaufen oder hatten sich schlechte Abschlüsse geleistet.

Nach 10 Minuten erlöste Luca Witzke endlich die lange Leipziger Durststecke und traf in den gegnerischen Kasten, dennoch sollte der Rückstand noch weiter anwachsen. Der mehrfache Bundesliga-MVP Andy Schmid düpierte die Leipziger Abwehr das ein oder andere Mal und erzielte allein in der ersten Viertelstunde der Begegnung sechs Tore.

Niclas Pieczkowski kam nun aufs Feld um die Spielsteuerung zu übernehmen und mehr Struktur ins Leipziger Angriffsspiel zu bringen. Der Spielmacher war auch gleich mit seiner ersten Wurfaktion erfolgreich, jedoch leistete er sich anschließend auch einen schlimmen Passfehler, sodass die Löwen postwendend zum nächsten Tor kamen. Noch vor der 20. Spielminute musste André Haber seine zweite Auszeit nehmen. Beim Zwischenstand von 13:5 war die Partie bereits zehn Minuten vor dem Seitenwechsel gewissenmaßen entschieden.

Allerdings zeigten die Handballer des SC DHfK Leipzig in dieser Partie auch noch ein ganz anderes Gesicht. Vize-Europameister Marko Mamic, der in seiner ersten Offensivaktion noch sehr unglücklich ausgesehen hatte, demonstrierte plötzlich pure Entschlossenheit und hämmerte binnen zwei Minuten drei knallharte Rückraumwürfe ins Löwengehäuse. Außerdem parierte der inzwischen eingewechselte Joel Birlehm zahlreiche Würfe, wodurch sich die Grün-Weißen bis zur Halbzeit zumindest auf 14:10 herankämpften.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel machten die DHfK-Männer genau dort weiter und stellten nun auch den Angriff der Rhein-Neckar Löwen vor immer größere Probleme. Maciej Gebala verkürzte auf 18:15, Lucas Krzikalla verwandelte einen Siebenmeter sicher zum 18:16. Auf einmal lagen die Sachsen nur noch zwei Tore hinten. Joel Birlehm, der gerade mal seit 30 Minuten auf der Platte stand, konnte zu diesem Zeitpunkt schon 11 Paraden verbuchen, am Ende des Spiels sollten es insgesamt 14 sein. Erneut Lucas Krzikalla war es dann, der zwei weitere Male auf zwei Tore verkürzte (20:18 bzw. 21:19), und es hätte sogar noch enger werden können.

Allerdings ließen die Leipziger einige Großchancen weg, zudem wurde in der Leipziger Drangphase auf der einen Seite ein Treffer von Luca Witzke zurückgepfiffen, auf der anderen Seite ein Schrittfehler von Steffen Fäth nicht geahndet. So reichte es am Ende nicht mehr für die ganz große Überraschung vor den 6182 Zuschauern in der SAP Arena. Trotz großer Leistungssteigerung verloren die DHfK-Handballer das Spiel schlussendlich mit 26:23. In fünf Tagen gibt es aber bereits die Gelegenheit, wieder zwei Punkte einzufahren, wenn die Leipziger am Sonntag um 16 Uhr die Eulen aus Ludwigshafen empfangen.

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir haben heute die ersten zehn Minuten gehörig verschlafen und lagen völlig zu Recht so hoch zurück. Danach habe ich ein Bundesligaspiel gesehen, in dem keine Mannschaft besser war als die andere. Leider lagen wir da schon hoch zurück und mussten uns wieder herankämpfen. Das haben wir auch geschafft und waren bei zwei Treffern Rückstand wieder auf Tuchfühlung. Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr ordentlich gedeckt, mit einem starken Joel Birlehm im Tor. Trotz des schlechten Starts hatten wir noch die Chance, hier etwas mitzunehmen. Leider haben wir uns ein paar Stolpersteine selbst in den Weg gelegt.“

Martin Schwalb (Trainer Rhein-Neckar Löwen): „Wir haben heute losgelegt wie die Feuerwehr und sind richtig gut in die Partie gekommen. Nach 22 Minuten lagen wir mit 14:6 in Führung, das war ein echtes Brett. Wir haben das Tempo bestimmt und eine stabile Abwehr gestellt. Aber danach haben wir uns etwas schwergetan. Das lag auch daran, das Leipzig dann einige Sachen besser gemacht hat als wir. Aber wir haben dieses Spiel gewonnen und die Stresssituationen für uns entschieden, auch durch eine tolle Torhüterleistung. Das war ein sehr schweres Spiel nach einer anstrengenden Woche.“

Rhein-Neckar Löwen – SC DHfK Leipzig 26:23 (14:10)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (6/2), Kirkeløkke (3), Lagarde, Tollbring (6/1), Abutovic, Mensah (1), Fäth (1), Groetzki (2), Guardiola, Petersson (3), Gislason (1), Ganz, Kohlbacher (3), Kessler

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Birlehm; Semper (3), Wiesmach, Witzke (1), Krzikalla (5/3), Binder, Janke (2), Pieczkowski (1), Roscheck, Weber (1), Mamic (3), Remke (1), Gebala (4), Milosevic (1), Santos (1)

Strafminuten: Löwen 4 Min, Leipzig 2 Min

Siebenmeter: Löwen 3/5, Leipzig 3/3

Zuschauer: 6182 Handballfans in der SAP Arena

Erstellt von JW

An das letzte Duell in der großen SAP Arena haben die Leipziger noch gute Erinnerungen, denn beim 24:24 holten die DHfK-Männer in der vergangenen Saison erstmals einen Punkt gegen die Löwen. Noch besser lief es beim darauffolgenden Heimspiel, als der SC DHfK am letzten Spieltag der Saison 2018/19 sogar den ersten Sieg gegen den deutschen Meister von 2016 und 2017 feiern konnten. Und auch in der aktuellen Saison zeigten die Messestädter, dass sie mit den Löwen durchaus mithalten können. Am 13. Spieltag präsentierte sich der SC DHfK vor heimischer Kulisse auf absoluter Augenhöhe mit Gensheimer & Co und kassierte erst wenige Sekunden vor Schluss den bitteren Treffer zur 28:29-Niederlage.

Beim morgigen Aufeinandertreffen wird Uwe Gensheimer, der im Hinspiel sechs Tore erzielte, allerdings nicht für die Löwen auf der Platte stehen. Der DHB-Kapitän fehlt den Mannheimern aufgrund einer Fußverletzung. Apropos DHB: Zwei Grün-Weiße können morgen beflügelt in die Partie gehen. Franz Semper und Philipp Weber spielen auch in den Planungen des neuen Bundestrainer Alfred Gislason eine große Rolle. Die zwei Leipziger Rückraumspieler wurden für den DHB-Lehrgang vom 9. bis 13. März in Aschersleben und das Länderspiel gegen die Niederlande nominiert und dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme am Olympia-Qualifikationsturnier im April machen.

„Ich freue mich sehr für die beiden und hoffe, dass ihnen die Nominierung zusätzliches Selbstvertrauen für die beiden Bundesligaspiele in dieser Woche gibt, um dort stabile Leistungen auf hohem Niveau abzurufen“, so Geschäftsführer Karsten Günther. Nach dem Spiel bei den Löwen geht es nämlich schon in dieser Woche zu Hause weiter. Am Sonntag um 16 Uhr empfängt Leipzig die Eulen aus Ludwigshafen. Bereits 3400 Tickets sind verkauft. Sky und das Fanradio der Leutzscher Welle übertragen sowohl am Dienstag als auch am Sonntag live: www.scdhfk-handball.de/fanzone/audio-livestream/

Die Einschätzung von Chefcoach André Haber:

„Das Schöne ist, dass wir mit einem Heimsieg im Gepäck in den Bus steigen. Das fühlt sich gut an, aber wir wissen natürlich um die Schwere der Aufgabe. In den letzten Aufeinandertreffen mit den Rhein-Neckar Löwen haben wir allerdings nachgewiesen, wie knapp wir die Spiele gestalten können und wie nah wir in Einzelspielen an die Löwen herankommen können. Das wünsche ich mir auch diesmal. Dafür braucht es aber eine sehr gute Leistung von uns. Beide Teams waren erst vor zwei Tagen im Einsatz und es wird auch darauf ankommen, wer die Kräfte gut eingeteilt und sich gut regeneriert hat. Ich denke, wir haben da unseren Job sehr gut gemacht und deshalb gehe ich zuversichtlich ins Spiel.“

Erstellt von JW

Mitte der ersten Halbzeit durfte dann Niclas Pieczkowski erstmals nach über neun Monaten wieder das Handballparkett in der QUARTERBACK Immobilien ARENA betreten, und auch Franz Semper konnte nach auskurierter Herzmuskelentzündung wieder ins Geschehen eingreifen. Das änderte jedoch wenig daran, dass die Mindener ihren Vorsprung verwalteten und sogar bis auf vier Treffer davonzogen. Unmittelbar vor der Pause folgte aber noch ein enorm wichtiger Doppelschlag von Lukas Binder: Mit zwei Treffern innerhalb der letzten 30 Sekunden halbierte der Außenspieler den Rückstand von 11:15 auf 13:15, sodass die Seiten mit nur zwei Toren unterschied gewechselt wurden.

Das rüttelte die Leipziger so richtig wach. Erneut war es der starke Lukas Binder, der sieben Minuten nach Wiederanpfiff einen 3:0-Lauf der Leipziger mit dem Ausgleichstreffer zum 17:17 abschloss. Insgesamt gelangen dem Linksaußen an diesem Handballabend sieben Treffer bei sieben Versuchen. Aber nicht nur Lukas mit K, sondern auch Lucas mit C präsentierte sich in bestechender Verfassung. Lucas Krzikalla erzielte insgesamt acht Treffer im Match und verwandelte sieben Strafwürfe, darunter das 22:21 (43. Min) sowie das 24:21 (46. Min). Als die Schlussviertelstunde angebrochen war, erweckten die DHfK-Männer den Eindruck, als hätten sie das umkämpfte Spiel endlich im Sack.

Doch dem war nicht so. Als Lucas Krzikalla zwölf Minuten vor Schluss beim Siebenmeter an Torhüter Malte Semisch scheiterte, war es tatsächlich der einzige Fehlwurf des Leipziger Außen-Trios Binder/Wiesmach/Krzikalla im kompletten Spiel. Angeführt von Marian Michalczik und Christoffer Rambo gelangen den Ostwestfalen in dieser Phase vier Treffer in Serie, sodass der Tabellenfünfzehnte plötzlich wieder vorn lag. Und auf einmal begann unter den 4118 Zuschauern wieder das große Zittern.

Allerdings leisteten sich die Leipziger in der heißen Phase keine Schwächen mehr. Franz Semper war mit zwei wichtigen Rückraumtoren zur Stelle, Wiesmach und Binder bleiben bei ihrer 100-Prozent-Quote und auch Maciej Gebala traf vom Kreis. Dem hatten die Mindener in den letzten Spielminuten nichts mehr entgegenzusetzen und so durfte der SC DHfK Leipzig am Ende gemeinsam mit seinen Fans den nächsten Heimsieg bejubeln.

 

Frank Carstens (Trainer GWD Minden):       

„Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft, denn sie hat einen großen Kampf geliefert und eine riesen Leistung gebracht. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und hätten eigentlich mit einem höheren Vorsprung in die Pause gehen können, aber leider sind uns zwei drei dusselige Fehler passiert. Die zweite Halbzeit war wieder hochintensiv und wir kommen nach einem 24:21-Rückstand nochmal zurück, aber Leipzig konnte heute vielleicht die Kräfte etwas besser verteilen und hatte letztlich das bessere Ende für sich.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich finde, das war ein echt starkes Bundesligaspiel von zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wir hatten die deutlich schlechtere erste Hälfte. Da waren wir nicht breit genug und irgendwie gehemmt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Ruder herumgerissen. Leider hatten wir beim 24:21 eine Phase, wo wir viermal nacheinander beim Torabschluss scheitern und Minden das sofort ausnutzt. Mit einer fantastischen Halle im Rücken haben wir es nach dem 24:25-Rückstand geschafft, zum zweiten oder dritten Mal im Spiel zurückzukommen und das macht mich stolz auf meine Mannschaft. Es war für uns ein wichtiger Heimsieg mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte.“

SC DHfK Leipzig gegen GWD Minden 31:28 (13:15)

SC DHfK Leipzig: Vortmann; Birlehm; Semper (3); Wiesmach (5); Witzke (1); Krzikalla (8/7); Binder (7); Janke; Pieczkowski; Roscheck (2); Weber (1); Mamic (1); Remke; Gebala (3); Milosevic; Santos

GWD Minden: Christensen; Semisch; Meister (1); Ritterbach; Savvas; Rambo (9/2); Korte (3); Padshyvalau (1); Knorr (3); Pusica; Gullerud; Michalczik (5); Staar; Reißky (1); Gulliksen (5)

Siebenmeter: Leipzig 7/8; Minden 2/3

Strafminuten: Leipzig 2 Min; Minden 4 Min

Zuschauer: 4118 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

Erstellt von JW

Die konservative Behandlung seiner Wurfschulter verlief anschließend vielversprechend, doch mit dem Start in die Saisonvorbereitung folgte dann während des Trainingslagers der große Rückschlag: Der Europameister von 2016 musste unters Messer. Am Universitätsklinikum Leipzig wurde Mitte August seine abgelöste Gelenklippe wieder befestigt, es folgte eine langwierige Reha-Phase. Mehr als neun Monate nach seinem letzten Heimspiel steht der 41-malige Nationalspieler nun am Samstag um 20:45 Uhr gegen Minden endlich vor seinem Heimspiel-Comeback. Bereits in der vergangenen Woche beim Auswärtsspiel in Magdeburg durfte der 30-Jährige für zwei Angriffe auf die Platte.

Im Interview spricht Niclas Pieczkowski über den steinigen Weg zurück aufs Handballfeld und die Vorfreude auf das Spiel gegen Minden.

 

Frage: Niclas, du hast die gesamte Saison geackert, um endlich wieder auf die Platte zurückzukehren. Wie blickst du auf die letzten neun Monate zurück?

 

Niclas Pieczkowski: „Es ist nicht unbedingt schön, über Verletzungen zu sprechen. Aber sie gehören nun mal im Sport leider dazu. Ich möchte mich auf diesem Weg einfach bei allen bedanken, die mir in all diesen schwierigen Monaten geholfen haben. Allen voran natürlich bei unseren Mannschaftsärzten Prof. Dr. Pierre Hepp und Dr. René Toussaint, denen ich in erster Linie zu verdanken habe, jetzt endlich wieder richtig angreifen zu können. Aber da sind natürlich auch unsere Physios, die mich immer wieder angetrieben und motiviert haben, wenn es doch noch nicht so geklappt hat, wie ich es mir gewünscht hatte.“

 

Frage: Was hat dir in den Momenten geholfen, in denen die Fortschritte eher klein waren?

 

Niclas Pieczkowski: „Da ist vor allem Geduld ganz wichtig. Sie aber immer aufzubringen und nicht unruhig zu werden, ist allerdings in der täglichen Praxis auch nicht so ganz einfach. Am wichtigsten bleibt aber die eigene Familie.“

 

Frage: Hast du es im Nachhinein bereut, dass du dich nicht bereits im Mai der Operation unterzogen hast?

 

Niclas Pieczkowski: Überhaupt nicht. Sich sofort unters Messer zu legen, sollte nicht unbedingt der erste Schritt sein. Konkret hatte es bei mir ja sogar schon im Dezember 2017 angefangen mit den Schulterproblemen, als die Schmerzen vor allem beim Wurf immer größer wurden. Das ist natürlich für jeden Handballer eine enorme Einschränkung, weil seine wichtigste Waffe irgendwie stumpf wird. Nachdem ich mich am Ende der vergangenen Saison dann wieder an meiner Schulter verletzt hatte, habe ich zusammen mit unseren Ärzten die Entscheidung getroffen, die Verletzung konservativ zu behandeln. Leider hat meine Schulter dann während unseres Trainingslagers in Aschersleben wieder einen Rückschritt gemacht, so dass alles in allem keine andere Wahl als die Operation blieb. Man kann jetzt natürlich sagen, dass ich Zeit verloren habe, weil der Eingriff nicht sofort erfolgte. Ich halte es aber für richtig, erst nach anderen Möglichkeiten zu suchen und bin sehr dankbar dafür, dass diese auch angewandt wurden, obwohl sie nicht den gewünschten Erfolg brachten.“

 

Frage: Und nach der OP ist die Heilung planmäßig verlaufen?

 

Niclas Pieczkowski: „Ja, ich liege aktuell sogar ein paar Wochen über dem Plan. Dass wir mit Prof. Pierre Hepp einen Spezialisten für solche Fälle im Team haben, war natürlich ein großer Vorteil. Ich konnte alles fragen, was mich bewegte. Er nahm sich viel Zeit. Das gilt auch für die Phase danach als Dr. René Toussaint das Programm für meine Reha zusammenstellte und ich mit den geduldigen Physios eine Menge Zeit verbrachte. Ich kann mich für diese umfassende Betreuung und die gute Kommunikation nur bedanken. In Leipzig ist alles da, was sich ein Sportler in solchen Fällen wünscht. Vor allem auch kurze Wege.“

 

Frage: Wie war das für dich, die vielen Spiele nur als Zuschauer verfolgen zu können?

 

Niclas Pieczkowski: „Als die Saison startete, ich hinter der Bank saß und nichts anderes tun konnte als anzufeuern, war es natürlich nicht einfach. Es freute mich aber auch, dass sich regelmäßig so viele Leute bei mir nach meinen Genesungsfortschritten erkundigt haben. Das machen die Mannschaftskameraden sowieso, es kamen aber auch viele Fans und fragten nach. Es tut gut zu wissen, dass man nicht vergessen wird, wenn solche Situationen entstehen.“

 

Frage: Nun durftest du in der vergangenen Woche beim Auswärtsspiel in Magdeburg dein erstes Saisonspiel bestreiten. Was war das für ein Gefühl?

 

Niclas Pieczkowski: „Mein Einsatz war natürlich noch sehr kurz, ich war nur für zwei Angriffe drauf. Aber allein wieder auf dem Spielfeld zu stehen, mal wieder das Adrenalin zu spüren, auch schon beim Warmmachen, das tat einfach gut.“

 

Frage: Wie hast du gemerkt, wann der richtige Zeitpunkt ist, um auf die Platte zurückzukehren?

 

Niclas Pieczkowski: „Ich habe den vollen Fokus darauf gelegt, in mich reinzuhören und ohne zeitlichen Druck zu schauen, wann ich dem Wettkampfmodus wieder gewachsen bin. Es war ein sehr langer Weg, den ich so noch nicht kannte. In meiner Karriere hatte ich zum Glück noch nie so eine lange Abstinenz vom Handball. Aber in den letzten Wochen habe ich mir im Mannschaftstraining meine Sicherheit zurückgeholt.“

 

Frage: Jetzt steht am Samstag dein erstes Heimspiel nach über neun Monaten bevor. Wie groß ist die Vorfreude und was erwartest du für ein Spiel?

 

Niclas Pieczkowski: „Ich freue mich natürlich riesig, endlich wieder vor unseren tollen Fans spielen zu dürfen. Neun Monate sind verdammt lang, jede Frau, die schonmal ein Kind bekommen hat, wird das bestätigen können (lacht). Nach so langer Zeit ist mein Hunger auf Handball wieder voll da. Ich denke, wir gehen am Samstag als Favorit ins Spiel. Aber in dieser Liga kann jeder jeden schlagen, wenn man nicht an sein Leistungsoptimum herankommt. Wir müssen unsere Heimstärke und die Atmosphäre in der Halle nutzen und einfach konsequent unser Spiel machen. Wenn wir das schaffen, werden wir das Spiel auch gewinnen.“

 

Erstellt von JW & Winfried Wächter

Für das Aufeinandertreffen der beiden grün-weißen Teams sind bereits 3700 Tickets verkauft. Auf Seiten der Leipziger wird der 41-malige Nationalspieler Niclas Pieczkowski nach über neun Monaten Verletzungspause sein Heim-Comeback geben. Auch Nationalspieler Franz Semper soll am Samstag nach überstandener Herzmuskelentzündung wieder auf der Platte stehen.

Einer, der sich mit dem kommenden Gegner bestens auskennt, ist Torhüter Joel Birlehm. Der 22-Jährige durchlief die Nachwuchsstationen von GWD Minden und bestritt unter Trainer Frank Carstens in der Saison 2016/17 sein erstens Bundesligaspiel für den zweifachen Deutschen Meister. „Das ist auf jeden Fall ein besonderes Spiel für mich. Ich bin mit 15 Jahren nach Minden gekommen, habe alle wichtigen Schritte des Erwachsenwerdens dort gemacht, mit Marian Michalczik und Mats Korte spielen zwei meiner besten Freunde dort und auch meine Freundin kommt aus Minden. Aber am Ende des Tages ist es ein Bundesligaspiel und wir wollen nach 60 Minuten als Sieger von der Platte gehen“, so Joel Birlehm.

Im Rahmen des Spiels wird der SC DHfK Leipzig gemeinsam mit Spieltagspräsentator Hofmann Personal außerdem umfangreich auf die Initiative „Kein Fan ohne Job“ aufmerksam machen. Sky und das Fanradio der Leutzscher Welle übertragen die Partie LIVE: www.scdhfk-handball.de/fanzone/audio-livestream/

>>> Zum Video-Vorbericht

Bereits um 18 Uhr empfangen die U23-Handballer des SC DHfK in der kleinen Arena den GSV Eintracht Baunatal. Gegen Vorlage eines Minden-Tickets oder einer DHfK-Dauerkarte ist der Besuch dieses Drittligaspiels KOSTENLOS!

Die Einschätzungen beider Cheftrainer:

André Haber (SC DHfK Leipzig): „Minden stellt eine sehr robuste und starke Abwehr und hat ihr Tempospiel als Waffe. Es ist eine Mannschaft mit vielen jungen, aber auch erfahrenen Spielern, die uns alles abverlangen wird. Mit Christoffer Rambo verfügen sie außerdem über einen außergewöhnlichen Schützen. Wir müssen höllisch auf ihre eingespielten Achsen aufpassen, aber wir haben unsere Lehren aus dem Spiel in Magdeburg gezogen und freuen uns auf eine rappelvolle Arena.“

Frank Carstens (GWD Minden): „Ich erwarte einen intensiven Handballfight, wie in den letzten Jahren eigentlich immer, wenn sich Leipzig und Minden gegenüberstanden. Der SC DHfK Leipzig ist sehr gut eingespielt und spielt mit einem hohen Ballfluss und sehr viel Tempo. Es wird entscheidend sein, wie wir uns im 1:1 und den 2:2-Situationen verhalten. Außerdem müssen wir uns auf die individuellen Qualitäten einiger Spieler wie Franz Semper und Philipp Weber einstellen. Wir werden weiter um jeden einzelnen Punkt kämpfen, um in der Liga zu bleiben.“

Fakten zum Spiel:

Spielort: QUARTERBACK Immobilien ARENA (Am Sportforum 2, 04105 Leipzig)

Anwurf: 20:45 Uhr

Hallenöffnung: 19:15 Uhr

Vorverkaufs-Zwischenstand: 3700 (Stand 27.02.2020)

Erwartete Zuschauerzahl: 4200 (davon ca. 30 Gästefans)

Spieltagspräsentator: Hofmann Personal

Tickets: Alle bekannten VVK-Stellen oder online: www.scdhfk-handball.de/tickets

Sicherheitsinformationen: www.scdhfk-handball.de/heimspiel/sicherheitsinformationen/

Infos für Gästefans: www.scdhfk-handball.de/heimspiel/informationen-fuer-gaestefans/

Schiedsrichter: Tanja Kuttler (Oberteuringen) und Maike Merz (Meckenbeuren)

Erstellt von JW

In jedem Fall sind es nur sportliche Schlagzeilen, die der SC DHfK produziert, während anderswo erhebliche Unruhe herrscht. In Erlangen, Melsungen und bei den Rhein-Neckar Löwen wurden Habers Cheftrainer-Kollegen entlassen. Dabei war aus Nordhessen noch kurz vorher zu hören, dass Heiko Grimm ein Ultimatum von drei Spielen gesetzt würde. Aber nach dem Remis am Wochenende beim Vorletzten Ludwigshafen zogen die MT-Verantwortlichen ihre Entscheidung vor.

In Mannheim übernimmt mit Martin Schwalb überraschend ein alter Bekannter das Amt von Kristjan Andresson. Er kehrt nach fast sechs Jahren Pause ins Trainer-Geschäft zurück.

Das hätte sich der bisherige Sky-Experte und Berater des Zweitligisten HSV Hamburg, mit dem er unter anderem die deutsche Meisterschaft (2011) und die Champions League (2013) gewann, schon früher vorstellen können. Ein passendes Angebot wurde ihm aber nicht unterbreitet. Dass der 193-fache Nationalspieler gerne Bundestrainer geworden wäre, gilt als offenes Geheimnis. Doch nach dem Rücktritt von Dagur Sigurdsson fiel 2017 die Wahl bekanntlich auf Christian Prokop, dessen Entlassung unter vielen Fans nach wie vor heftig diskutiert wird.

Ein Wunder ist das nicht, denn was sich der Deutsche Handball-Bund in dieser Angelegenheit leistete, dürfte nahezu beispiellos sein und noch eine Weile nachklingen. Wer seinem Bundestrainer nach vorherigen Treueschwüren nur wenige Tage später die Rote Karte zeigt, der wirkt nicht nur unglaubwürdig, der ist es auch. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Hier wird nicht etwa die Qualität von Prokop-Nachfolger Alfred Gislason infrage gestellt, die ist über jeden Zweifel erhaben. Wenn aber über Nacht Absprachen nichts mehr wert sind, herrscht nur noch Fassungslosigkeit.

Minden, nächster Gegner der Leipziger, hat zuletzt ebenfalls für Aufsehen gesorgt, in positiver Hinsicht. Ende des letzten Jahres wurde ihre legendäre Kampa-Halle wegen bau- und brandschutztechnischer Mängel geschlossen, und die Spiele müssen nun im benachbarten Lübbecke ausgetragen werden. Das hat die Mannschaft von Trainer Frank Carstens sehr gut bewältigt, in ihrer neuen Umgebung ist sie noch ungeschlagen. Die bisherigen beiden Heimspiele gegen Göppingen (27:26) und die Füchse (30:25) wurden gewonnen. Es gibt nicht viele Teams, die  die Berliner in dieser Saison zweimal bezwangen, Minden gehört dazu.

Der Hinspiel-Auftritt des SC DHfK Ende August in Minden ist deshalb noch in guter Erinnerung, weil der Verlauf einer Fieberkurve glich. Zunächst lagen die Sachsen 1:8 zurück, um am Ende 25:21 zu triumphieren. Vor allem dank der zehn Tore von Franz Semper und ihres ehemaligen Mindeners im Tor. Joel Birlehm erwischte einen Sahnetag, wovon ich allerdings nichts mehr mitbekam. Aus Enttäuschung hatte ich angesichts des hohen Rückstandes die Sky-Übertagung beendet - und diesen Schritt natürlich bitter bereut. Ich habe mich danach nie wieder vorher ausgeklinkt, also auch nicht aus der Übertragung aus Magdeburg. Man ist ja lernfähig. Die Rückkehr-Qualitäten des SC DHfK wurden 2019/20 schließlich zu seinem Markenzeichen.

Erstellt von Winfried Wächter

Trotzdem ließen sich die Leipziger zunächst nicht abschütteln und schafften nach einer Viertelstunde durch Treffer von Patrick Wiesmach und Marko Mamic wieder das Anschlusstor (7:6). Dann folgte vielleicht die Schlüsselszene der ersten Halbzeit. Die Leipziger Abwehr eroberte einen weiteren Ball und leitete das Tempospiel ein. Lukas Binder hatte die Chance, per Konter den Ausgleich zu besorgen, doch der Linksaußen konnte das Laufduell um den Ball nicht für sich entscheiden. Statt 7:7 holte sich Magdeburg die 8:6-Führung und es gab obendrein noch eine Zweiminutenstrafen gegen Marko Mamic.

Der zweite Teil der ersten Halbzeit gehörte dann ganz klar den Gastgebern. Als DHfK-Coach André Haber nach etwas mehr als 20 Minuten beim Spielstand von 11:7 seine erste Auszeit nahm, hatte allein Magdeburgs Tim Hornke schon fünf Treffer zu Buche stehen. Auch nach dieser Auszeit leisteten sich die Messestädter noch ein paar unglückliche Aktionen und scheiterten mehrfach an Jannick Green, sodass Magdeburg mit einer verdienten Führung in die Kabine ging, wenngleich der Halbzeitstand mit 15:9 wohl ein paar Tore zu hoch ausfiel.

Als Magdeburg nach der Pause noch einen draufsetzte und mit 18:11 in Führung lag, drohte der SC DHfK richtig unter die Räder zu kommen. Schließlich hatte sich Marko Mamic wegen Meckerns eine 2x2-Minutenstrafe eingehandelt – was zeitgleich eine rote Karte für ihn bedeutete – sodass die Leipziger weitere vier Minuten mit einem Mann weniger auf der Platte standen. Mit insgesamt 16 Strafminuten musste der SC DHfK in der Partie insgesamt sogar satte zehn Minuten mehr in Unterzahl agieren als der Gegner.

Diese Vierminutenstrafe verfehlte ihre Wirkung nicht. Allerdings wirkte sich die Unterzahlsituation nicht so auf das Spielgeschehen aus, wie es die meisten Handballexperten unter den 6600 Zuschauern erwartet hatten. Denn zur Freude der 200 mitgereisten DHfK-Fans spornte die Dezimierung die Leipziger Truppe regelrecht an. Remke, Milosevic und Binder versenkten den Ball im SCM-Kasten und die Leipziger Abwehr überstand die Unterzahl völlig unbeschadet mit einem 3:0-Lauf.

Kaum waren die grün-weißen wieder komplett, netzte auch noch Maximilien Janke zum neuen Spielstand von 18:16. Auch der inzwischen eingewechselte Jens Vortmann parierte jetzt immer mehr Bälle, wodurch der Gaube an den ersten Sieg in Magdeburg seit über vier Jahren plötzlich wieder lebte. Und nach einem Doppelschlag von Patrick Wiesmach zum Anschlusstreffer war es dann tatsächlich geschehen. Die Leipziger hatten sich mit einer unfassbaren Moral sensationell zurückgekämpft in ein eigentlich längst verloren geglaubtes Derby. Erneut war es Patrick Wiesmach, der mit einem weiteren Tor – sozusagen mit einem lupenreinen Hattrick – den umjubelten 24:24 Ausgleichstreffer markierte.

Ein gutes Drehbuch wäre an dieser Stelle eigentlich zu Ende geschrieben. Doch dieses packende Handballmatch hatte noch fünf weitere Spielminuten zu bieten. Drei Minuten vor Ultimo beim Stand von 25:25 war noch immer nicht absehbar, in welche Richtung das Pendel ausschlagen würde. Während die Magdeburger in den finalen 180 Sekunden ihre zwei wichtigsten Angriffe der Begegnung in zwei Treffer ummünzten, fabrizierten die DHfK-Männer in ihren zwei wichtigsten Angriffen zwei Fehler. Vielleicht hatten die unglaubliche Aufholjagd und die vielen Unterzahlsituationen ja doch zu viele Körner gekostet. So mussten die Grün-Weißen mal wieder mit leeren Händen aus Magdeburg abreisen – in einem Derbyspektakel, was so schnell keiner vergessen wird.

SC Magdeburg gegen SC DHfK Leipzig 28:26 (15:9)

Torschützen SCM: Damgaard 8, Hornke 7, Mertens 4, Smits 3, Preuss 2, O'Sullivan 1, Steinert 1, Kuzmanovski 1, Schmidt 1,

Torschützen SC DHfK: Wiesmach 6, Binder 3, Krzikalla 3, Mamic 3, Witzke 2, Roscheck 2, Weber 2, Milosevic 2, Janke 1, Remke 1, Gebala 1

Siebenmeter: Magdeburg 5/6, Leipzig 3/4

Zeitstrafen: Magdeburg 6 Min, Leipzig 16 Min

Rote Karte: Mamic (Leipzig/35. Min)

Zuschauer: 6600 Handballfans in der GETEC-Arena (ausverkauft)

 

Erstellt von JW

Selbstverständlich ist die Magdeburger GETEC-Arena restlos ausverkauft und auch aus Leipzig werden 200 Gästefans erwartet. „Ein Auswärtsspiel in Magdeburg ist natürlich aufgrund der Halle, der hitzigen Atmosphäre und des Derbycharakters etwas ganz Besonderes“, macht DHfK-Chefcoach André Haber die Brisanz dieser Partie deutlich. Sein bester Torschütze Franz Semper (87 Saisontreffer) steht dem Leipziger Trainer zwar weiterhin nicht zur Verfügung, dafür könnte ein anderer Nationalspieler sein langersehntes Comeback feiern. Fast neun Monate konnte Spielmacher Niclas Pieczkoswki aufgrund einer Schulterverletzung kein Bundesligaspiel für den SC DHfK Leipzig bestreiten, doch der 30-Jährige hat sich zurückgekämpft und ist pünktlich zum Ostgipfel bereit für seine ersten Einsatzzeiten der Saison. „Ich habe mir in den letzten Wochen die Sicherheit im Training zurückgeholt und freue mich einfach, dass ich jetzt wieder auf die Platte zurückkehren kann. Nach so einer langen Zeit ohne Wettkampf ist der Hunger natürlich riesig“, so der 41-malige Nationalspieler.

Obwohl die Magdeburger im Kalenderjahr 2020 noch auf ihren ersten Bundesligasieg warten (Niederlagen gegen Flensburg und Berlin sowie Unentschieden gegen Hannover), gehen die Männer von Trainer Bennet Wiegert zu Hause als großer Favorit in die Partie. Schließlich konnte der SCM seine Heimspiele gegen Leipzig in den vergangenen beiden Jahren deutlich gewinnen. Überhaupt wartet der SC DHfK nun schon seit über vier Jahren auf einen Sieg gegen den großen Rivalen aus Sachsen-Anhalt. „In Anbetracht dessen, wie lange wir nicht gegen Magdeburg gewinnen konnten und wie viele Spiele wir in dieser Saison ganz knapp gegen Top-Mannschaften abgegeben haben, wären wir durchaus mal wieder dran mit einem Coup“, zeigt sich Leipzigs Trainer André Haber optimistisch. „In unserem Entwicklungsprozess sind wir inzwischen an einem Punkt, wo wir in jede Halle fahren und wissen, dass wir da etwas holen können.“

Ein wesentlicher Aspekt kommt den Leipzigern am Donnerstag zugute. Während der SC DHfK erst zwei Pflichtspiele in diesem Jahr bestreiten musste, sind es bei den Magdeburgern bereits fünf. „Dadurch konnten wir uns in Sachen Belastungssteuerung natürlich besser vorbereiten. Aber Magdeburg verfolgt immer einen sehr klaren Matchplan, verfügt über viel Struktur im Positionsangriff und ist von mehreren Positionen gefährlich. Wir müssen gut decken und ein gutes Rückzugsverhalten an den Tag legen. Wir wollen aber vor allem unser eigenes Spiel durchziehen. Wir sind inzwischen eine der gefährlichsten Tempomannschaften der Liga und das werden wir auch morgen nicht vergessen“, so André Haber.

SKY und das DHfK-Fanradio übertragen das Derby wie immer live: https://www.scdhfk-handball.de/fanzone/audio-livestream/

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Die Gastgeber verdoppelten ihren Vorsprung auf 19:13 (44.). Damit war die Gegenwehr der Grün-Weißen gestoppt, denn sie fanden keine Mittel, um die vorzeitige Entscheidung abzuwenden, sondern mussten den Hessen am Ende einen souveränen Heimsieg mit zweistelliger Differenz überlassen.

DHfK-Trainer Enrico Henoch ärgerte sich über den Auftritt seines Teams: „Wir hatten zwar eine starke Startphase, sind aber in der zweiten Halbzeit völlig eingebrochen. Durch den Druck des Gegners ist unsere junge Truppe nervös geworden. Die Angriffe wurden nicht mehr mutig mit Tempo, sondern mit technischen Fehlern sowie unvorbereiteten Würfen abgeschlossen.“

DHfK II: Guretzky, Simonsen; Neumann 5/1, Meyer-Siebert 1, Szep-Kis 2, Seidler 1, Wenzel 1, Fujita 2, Oehlrich, Gansau 3, Uhlig 1, Ruoff 1, Neudeck,  Reißmann, Langer.

7-m: 2/2 : 2/1.   

Strafminuten: 2 : 6.

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Nach zweiwöchiger Pause steht am 29. Februar (18 Uhr, kleine Arena-Halle) das nächste Heimspiel des SC DHfK II gegen Eintracht Baunatal auf dem Programm.

Erstellt von Horst Hampe
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