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Parallel zur bevorstehenden Handball-Weltmeisterschaft in Ägypten lud DHfK-Cheftrainer André Haber seine Spieler am Montag zur ersten Trainingseinheit des Jahres 2021. Zu Beginn legt Haber den Fokus auf das Athletik-Training, möchte aber auch sehr zeitnah Einheiten mit dem Ball einbringen. „Wir haben dafür jetzt genügend Zeit. Ich freue mich auf die vier Vorbereitungswochen“, so der 34-Jährige. Im Plan stehen Trainingseinheiten in Leipzig sowie mehrere Testspiele, die über den athletischen Zustand der Spieler und die spielerischen Abläufe in der Mannschaft mehr Aussagen geben können. „Wir sind mit Testspielen ausgestattet, so dass wir alles, was wir uns handballerisch erarbeiten, auch in die Erprobung bringen können,“ sagt André Haber mit dem Blick auf die kommenden Wochen.

Zu Beginn der Wintervorbereitung kann der Leipziger Cheftrainer auf alle Profis zurückgreifen, ausgenommen der WM-Teilnehmer Philipp Weber (Deutschland), Marko Mamic (Kroatien), Maciej Gebala (Polen) und Kristian Saeveras (Norwegen) sowie Kapitän Alen Milosevic, der nach einem Lehrgang mit der schweizer Nationalmannschaft noch ein paar freie Tage genießen darf und zum Ende dieser Woche wieder zum SC DHfK stößt. Auch die lange verletzten Spieler Luca Witzke, Bastian Roscheck und Maximilian Janke werden in der Vorbereitungsphase nach und nach an das volle Mannschaftstraining herangeführt. Alle drei könnten bei den geplanten Testspielen wieder in den Wettkampfmodus zurückkehren. Zum Zustand der Rückkehrer äußerte André Haber: „Ich habe große Hoffnung, dass Bastian Roscheck und Luca Witzke sehr schnell und nachfolgend auch Max Janke einsteigen können und schon zu den Testspielen einsatzfähig sind.“

Die vier Nationalspieler, die sich diese Woche nach Ägypten begeben, stehen dem Trainer erst nach der Weltmeisterschaft wieder zur Verfügung. Für Philipp Weber lief die Vorbereitung auf das internationale Turnier sehr erfolgreich. Er gewann zusammen mit dem DHB-Team 36:27 (in Graz) und 34:20 (in Köln) gegen Österreich. Damit ist die deutsche Nationalmannschaft sicher für die Europameisterschaft qualifiziert. Maciej Gebala konnte mit der polnischen Nationalmannschaft ebenfalls zweimal (29:24 und 35:24) in der EM-Qualifikation gegen die Türkei gewinnen. Das norwegische Team mit Kristian Saeveras duellierte sich in der WM-Vorbereitung zweimal mit Titelverteidiger Dänemark. In zwei Spielen auf Augenhöhe gab es eine 28:31-Niederlage sowie einen 36:34-Sieg. Marko Mamic und das kroatische Team konnten vor der WM nur einen Test absolvieren. Mit einem 31:28-Erfolg gegen Spanien im Gepäck reist der Rückraumspieler nach Ägypten.

Zur Weltmeisterschaft 2021 hat sich die Geschäftsstelle des SC DHfK Handball wieder etwas einfallen lassen, damit das Event für alle Leipziger Handballfans trotz geltender Hygieneregeln und Ausgangsbeschränkungen zu einem gemeinsamen Erlebnis werden kann. Informationen zu dieser Aktion folgen in einem Pressegespräch am Donnerstag.

Geplante Termine in der Wintervorbereitung:

21.01.2021 Testspiel gegen EHV Aue
24.01.2021 Peugeot Cup – Vorbereitungsturnier in Dessau
29.01.2021 Testspiel gegen EHV Aue
31.01.2021 Testspiel gegen HC Elbflorenz 2006

Die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie haben leider nicht nur leere Zuschauerränge in der QUARTERBACK Immobilien ARENA zur Folge, sondern betreffen auch den gesamten Nachwuchsbereich des SC DHfK Handball sowie alle anderen Nachwuchsleistungszentren des Leistungssports. Deshalb musste sich Nachwuchskoordinator Matthias Albrecht für die Jugendmannschaften ein neues Konzept ausdenken, mit dem er den Zusammenhalt stärken, die Fitness erhalten und auch den pädagogischen Ansprüchen weiterhin gerecht werden kann.

Zuallererst bekamen alle Jugendspieler einen Trainingsplan aus dem Bereich Athletik in die Hand, den jeder individuell zu Hause umsetzen konnte. Einige der Trainingseinheiten wurden digital von Athletiktrainer Hagen Pietrek geleitet, zu der sich die Nachwuchsspieler online mit ihm zur Trainingseinheit trafen. Um die mentale Stärke der Spieler zu festigen, wurden zusätzlich Einheiten mit dem Teampsychologen Henning Thrien umgesetzt, die für die Weiterentwicklung der Nachwuchstalente ebenso essenziell sind.

Als Teambuilding-Maßnahmen wurden verschiedene Teamveranstaltungen durch die Trainer der Handball Akademie organisiert, in denen sich die Jugendlichen regelmäßig virtuell trafen und Zeit miteinander verbracht haben. Beim Online- Quizzen und bei Gesellschaftsspielen am PC konnten sie sich miteinander messen und passend zur Weihnachtszeit wurde auch virtuell zusammen gebacken und gekocht. Und natürlich haben die Trainer mit den Nachwuchsspielern zusammen alle Auswärtsspiele der Bundesligaprofis angeschaut, bei denen die Jugendspielern selbst zu Kommentatoren wurden.

Matthias Albrecht (Nachwuchskoordinator & Cheftrainer der Handball-Akademie SC DHfK Leipzig):

„Für uns war es sehr wichtig, auch in dieser Zeit regelmäßig Kontakt zu den Jungs zu haben. Deswegen haben wir neben den virtuellen Trainingseinheiten auch Onlinemannschaftssitzungen abgehalten.  Dort ging es aber in erster Linie um den Spaß, wo die Jungs u.a. gemeinsam gekocht oder auch verschiedene Spiele gemacht haben. In der aktuellen Situation können wir uns zwar nicht persönlich treffen, aber wir wollen die vorhandenen Medien nutzen, um uns zu sehen und uns auszutauschen.  Es ist einfach wichtig, dass wir in dieser Zeit Kontakt zueinander halten.“

Im Eiltempo zum EM-Ticket: Als erster der 32 Qualifikationsteilnehmer hat sich die die deutsche Mannschaft für dien EHF EURO 2022 in Ungarn und die Slowakei qualifiziert. Das 34:20 (19:5) am Sonntag in Köln gegen Österreich war der vierte Sieg im vierten Qualifikationsspiel – und der perfekte Rückenwind für die am Mittwoch beginnenden Weltmeisterschaft in Ägypten, wo die DHB-Auswahl am Freitag gegen Uruguay (18 Uhr, live in der ARD) startet.

Der Erfolg in Köln war zudem der 18. Sieg in Folge in einem EM-Qualifikationsspiel und das 34:20 der vierhöchste Sieg über Österreich im 36. Spiel.. Überragend waren die beiden Torhüter Andy Wolff und Silvio Heinevetter. Bester Werfer war ausgerechnet Debütant Antonio Metzner vom HC Erlangen, der fünf Tore erzielte.

Nach dem ungefährdeten 36:27 (22:16) -Sieg in Graz gegen Österreich bestreitet die deutsche Männer-Nationalmannschaft heute um 18:10 Uhr ihr Rückspiel und somit auch den letzten Test vor der Handball WM in Ägypten. Zu sehen ist das Spiel im Free-TV auf ARD. In der EM-Qualifikation warten in den Rückspielen Bosnien-Herzegowina am 28.04.21 und Estland am 02.05.21 auf die DHB-Handballer.

Nach den zwei Spielen gegen Österreich muss die deutsche Nationalmannschaft am Dienstag, den 12.01.21, um 10 Uhr morgens nach Gizeh reisen. Damit bleiben dem Trainerteam nur noch zwei Tage zur Vorbereitung im Gastgeberland auf das Spiel gegen Uruguay. Die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft ist damit deutlich kürzer als vor den vergangenen internationalen Turnieren. "Es ist viel zu wenig Zeit. Es ist umso schwerer, weil wir unser gewohntes Gerüst nicht mehr haben, vor allem in der Defensive. Das größte Kopfzerbrechen bereitet mir die Abwehr", sagt der Cheftrainer Gislason zur dezimierten Turniervorbereitung.

Die Handball-Weltmeisterschaft startet am 13.01.2021 mit dem Auftaktspiel des Gastgebers Ägypten gegen Chile um 18:00 Uhr. In der Gruppe A trifft die deutsche Nationalmannschaft auf Kap Verde, Uruguay und Ungarn. Den Auftakt macht dabei das Team aus Südamerika. Anwurf der Begegnung Deutschland – Uruguay ist am 15.01.2021 um 18:00 Uhr.

Im Rahmen der DKB-Talentförderung hat Die Deutsche Kreditbank DKB allen Spielern aus der SC DHfK Handball Akademie besondere Weihnachtsgrüße und Gutscheine unter den Weihnachtsbaum gelegt.

Diese Präsente überraschten die Jugendspieler und sorgten für große Freude. Die Nachwuchsspieler sowie der SC DHfK Handball sagen DANKE!

Auch im neuen Jahr 2021 heißt es #GemeinsamVorbildSein damit wir #GemeinsamVorbilderEntwickeln.

Mit einem ungefährdeten 36:27 (22:16)-Sieg in Graz gegen Österreich ist die deutsche Männer-Nationalmannschaft ins Länderspieljahr 2021 gestartet und hat ihre Erfolgsserie in der EM-Qualifikation fortgesetzt. Durch den Erfolg führt das Team von Bundestrainer Alfred Gislason die Gruppe 2 mit dem Optimum von 6:0 Punkten an, Österreich ist mit nun 2:2 Zählern Zweiter vor Estland und Bosnien-Herzegowina (beide noch punktlos). Erfolgreichster DHB-Werfer am Mittwoch war Linksaußen Marcel Schiller mit elf Toren Toren, sein Länderspieldebüt gab der Erlanger Sebastian Firnhaber.

Schon zur Pause hatte die deutsche Mannschaft mit einem 22:16-Vorsprung die Weichen auf Sieg gestellt. Im 35. Länderspiel der beiden Nachbarn war es der 30. Sieg einer deutschen Auswahl. Mit einem weiteren Erfolg im Rückspiel gegen Österreich am Sonntag in Köln (18.10 Uhr, live in der ARD) hätte die deutsche Mannschaft vor dem Abflug zur Weltmeisterschaft nach Ägypten bereits das Ticket für die EHF EURO 2022 in Ungarn und der Slowakei gebucht.

Dabei hatte Gislason nicht auf seine beste Formation zurückgreifen können: Moritz Preuß spielte wegen Schmerzen im Knie nach einem Zusammenprall im Training nicht, Marian Michalczik hatte die Reise nach Graz wegen einer Augenverletzung nicht angetreten. Daneben verzichtete der Bundestrainer aus seinem 20er-Kader auf Silvio Heinevetter, Christian Dissinger und Antonio Metzner.

Nach einem ausgeglichenen Beginn fand sich die neuformierte Abwehr der deutschen Mannschaft um Johannes Golla und Sebastian Firnhaber immer besser. Im Angriff war es zunächst die rechte Seite mit Timo Kastening und Kai Häfner, die für die Tore sorgte. Bis zum 14:13 aus deutscher Sicht blieben die Gastgeber am 43. Geburtstag ihres Nationaltrainers Ales Pajovic dran, dann setzte sich die DHB-Auswahl konsequent und dank einer hohen Angriffseffektivität zum Pausenstand von 22:16 ab. Vor allem Linksaußen Schiller, der den Vorzug vor Uwe Gensheimer erhielt, traf in dieser Phase nach Belieben.

„Wir haben in der ersten Hälfte im Angriff schon flüssig gespielt und auch meistens effizient abgeschlossen. Mit 22 Toren in 30 Minuten können wir sehr zufrieden sein. Anfangs hatte unsere Abwehr den österreichischen Angriff nicht stoppen können, aber das lief dann auch besser. Eine Sechs-Tore-Führung zur Pause eines EM-Qualifikationsspiels ist aller Ehren wert“, meinte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Halbzeit in Graz.

In der zweiten Hälfte wechselte Gislason dann auch im Tor, für Andreas Wolff kam Johannes Bitter zwischen die Pfosten - beide konnten in Graz überzeugen. Aber mit dem Neustart im Allgemeinen war der Bundestrainer nicht zufrieden, nahm nach acht Minuten beim Spielstand von 24:21 seine Auszeit. Und vor allem der Göppinger Schiller hatte verstanden, das 27:23 war bereits der achte Treffer des Linksaußen. Mit seinem siebten Siebenmetertreffer sorgte Schiller beim 31:25 für die Vorentscheidung. Zudem brachte sich der Jüngste im Team, der 20-jährige Spielmacher Juri Knorr, sehr gut in die Mannschaft ein. Neun Minuten vor Schluss sorgte Debütant Firnhaber beim 36:26 sogar für die erste Zehn-Tore-Führung der deutschen Mannschaft.

Am Donnerstag reisen beide Mannschaften gemeinsam nach Deutschland, kommende Woche geht es für beide dann im gleichen Flieger zur WM nach Ägypten, wo sowohl Deutschland als auch Österreich ihre Vorrundenspiele - in unterschiedlichen Gruppen - in Gizeh bestreiten.


2020 war
ein völlig verrücktes Jahr!
Wir haben uns viel zu selten gesehen,
mussten neue und unbekannte Wege gehen,
haben bei jedem Schritt riesigen Rückhalt gespürt,
zusammen gekämpft, gelitten, gejubelt und nie lamentiert.
Wir haben geholfen, geforscht und den Weg geebnet für eine bessere Zeit,
und konnten mit heldenhafter Unterstützung auch dieses Jahr Gemeinsam Vorbild Sein!

Wir sagen
voller Stolz
Danke ! ! !

Von Sportjournalist Winfried Wächter:

Ein guter Freund von mir lebt seit einiger Zeit im Altersheim. Ihn zu besuchen, war 2020 ein Kapitel für sich, weil der Zutritt oft verwehrt wurde. Blieb das Telefon, und egal ob wir uns im Sommer - da war ja alles erlaubt - direkt gegenüber saßen - oder zuvor und danach telefonierten, stets lautete eine seiner ersten Fragen: „Wie geht‘s Prokop?“

Mein Freund heißt Rainer Baumann und ist 90 Jahre alt, er war früher erfolgreicher Fußballer bei den Chemikern in Leutzsch (Spitzname Röhre) und ist nach wie vor auch sehr am Handball interessiert. Erst recht wurde er es wieder, als die Leipziger unter Christian Prokop 2015 in die Bundesliga aufgestiegen sind. Dass Prokop Anfang Februar nach einer sehr ordentlichen EM als Bundestrainer entlassen wurde, beschäftigte Baumann das ganze Jahr über. Eine Antwort konnte ich ihm nie geben, weil ich nicht weiß, wie es Prokop geht. Natürlich hoffe ich, dass er die Enttäuschung inzwischen überwunden hat, einigermaßen jedenfalls. Und dass er in den Handball zurückkehrt, sobald wieder normale Zeiten eingezogen sind.

2020 war bekanntlich wenig bis nichts normal, die meisten werden den Schlusspfiff für dieses Jahr daher wohl nicht bedauern. Dem Handball wurde zunächst im Frühjahr die Rote Karte gezeigt, und im Herbst wurden die Zuschauer ausgeschlossen. Leere Ränge waren der Preis dafür, dass überhaupt gespielt werden durfte. Bei den Profis, wohlgemerkt. Amateuren und Nachwuchs blieben die Hallen schließlich ganz verwehrt, um ja die zweite Welle der Pandemie zu brechen. Die zweite Welle kannte ich bislang im Wesentlichen nur aus dem Handball, wenn nach dem ersten - erfolglosen - Konterläufer durch den oder die schnellen Nachrücker noch einmal Druck auf die Abwehr ausgeübt wird.

In dieser Hinsicht hat der SC DHfK in den letzten Monaten unter André Haber beachtliche Qualitäten entwickelt. Kein Gegner bekommt eine Ruhepause, er muss nach Ballverlust und selbst nach erfolgreichem Angriff mit sofort davonsprintenden Leipzigern rechnen. Leider konnten sie vor allem im letzten Spiel des Jahres gegen Flensburg diese Stärke nicht abrufen, verloren verdient und gehen somit als Sechster in die WM-Pause. Das klingt nicht schlecht, doch angesichts der Auftritte zuvor in Minden und den Pleiten in Stuttgart und Erlangen ist mit Blick auf die Tabelle unschwer zu erkennen, dass eine noch bessere Ausbeute möglich war. Die Widersprüche schienen unerklärlich und warfen Fragen auf.

Was der Mannschaft fehlte, war Konstanz - ohne natürlich verletzungs- und Corona-bedingte Ausfälle zu unterschlagen. Welches Potenzial in diesem Team steckt, hat es vor allem bei seinen Siegen in Mannheim gegen die Rhein-Neckar und zu Hause gegen Magdeburg gezeigt. Wenn die Mannschaft geschlossen agiert, nicht nur zwei oder drei Spieler ihre Normalform erreichen, kann sie jeden Gegner jedenfalls richtig ärgern und sogar schlagen. Diese Geschlossenheit wurde zu oft vermisst, wie auch die Quote der technischen Fehler oft viel zu hoch ausfiel. Da half es dann auch nicht, dass die Abwehr - so beim Spiel in Minden - durchaus überzeugte. In der Defensive liegt also nicht das Problem des SC DHfK. Es sind in erster Linie die einfachen Ballverluste, die in zu großer Zahl passieren und den Kontrahenten daher als unerwartete Geschenke präsentiert werden. Wenn es ab 6. Februar - zum Auftakt wartet allerdings der phänomenale neue Champions-League-Sieger THW Kiel - gelingt, diese Schwächen abzustellen, sollte vieles möglich sein. Weil ohnehin nicht anzunehmen ist, dass die Grün-Weißen ihre kämpferischen und emotionalen Tugenden vernachlässigen, die ihnen im Blut zu liegen scheinen.

Aber jetzt wird erst einmal die WM in Ägypten gespielt, deren Austragung auf große Vorbehalte stößt. Viel zu gefährlich sei ein solch großes Turnier in Zeiten einer Pandemie, sagen Kritiker. Wichtige deutsche Spieler haben daher ihre Teilnahme abgesagt. Der Handball brauche diese wichtige öffentliche Bühne, halten die Befürworter dagegen und vertrauen dem Hygienekonzept der Organisatoren. Nun ist es schwer vorstellbar, dass für die 32 Mannschaften während der WM eine solche Blase geschaffen werden kann, dass es zu keinen positiven Fällen kommen wird. In erster Linie werden die Partien also immer mit der Hoffnung begleitet, dass alles gut gehen möge, die richtigen Maßnahmen getroffen werden und alle Spieler wieder gesund nach Hause kommen. Zwischendurch werde ich mit meinem Freund Baumann die Spiele und die Lage telefonisch erörtern. Ich weiß, was er mich wieder fragen wird.

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben eine Überraschung verpasst und das letzte Spiel des Jahres gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 24:29 verloren. Dabei zeigten die Leipziger ein beherztes Spiel, konnten aber die Offensivpower des Tabellenführers vor allem in der ersten Halbzeit (17 Gegentore) nicht ausschalten. Mit 17:13 Punkten überwintern die Grün-Weißen Handballer somit auf dem 6. Tabellenplatz in der stärksten Liga der Welt.

Der Start in diese Begegnung verlief äußerst vielversprechend. Marko Mamic und Alen Milosevic brachten den SC DHfK mit 2:0 in Führung und Torhüter Joel Birlehm war von Beginn an auf dem Posten. Mit einem freien Konterlauf – eigentlich das Spezialgebiet von Lukas Binder – hatte der Linksaußen sogar die große Gelegenheit, seine Mannschaft mit 4:1 in Führung zu bringen. SG-Keeper Torbjørn Bergerud wusste dies allergings zu verhindern und so verliefen die ersten zehn Minuten dieser Begegnung über die Stationen 3:3, 4:4 und 5:5 äußerst ausgeglichen.

So ging es auch weiter. Nachdem der hohe Favorit aus Flensburg erstmals mit zwei Treffern vorn lag (5:7), packte Marko Mamic einen schönen Heber aus und Lucas Krzikalla, der einen Siebenmeter an die Torlatte setzte, holte sich entschlossen den Abpraller und netzte ein. Auch Patrick Wiesmach und Maciej Gebala reihten sich anschließend in die Torjägerliste ein, wodurch beide Teams mit 8:8 bzw. 9:9 weiter im Gleichschritt marschierten. Dann schlich sich jedoch bei den Gastgebern eine kurze Phase ein, die von dem einen oder anderen Fehler geprägt war. Prompt zog der Tabellenführer auf 9:13 davon. Bei 11:14 nahm Leipzigs Trainer André Haber seine erste Auszeit, was aber nichts daran änderte, dass seine Mannschaft bis zum Seitenwechsel nicht mehr aufschließen konnte. Mit einem Zwischenstand von 13:17 ging es in die Kabine. Obendrein hatte Leipzig wenige Minuten vor dem Pausenpfiff seinen Innenblock-Anker Maciej Gebala verloren. Der polnische Nationalspieler war nach einem Griff in den Wurfarm von Jim Gottfridsson von den Unparteiischen Adrian Kinzel und Sebastian Grobe des Feldes verwiesen worden.

In der zweiten Halbzeit war dann Kristian Saeveras ein ganz wichtiger Faktor. Der DHfK-Torhüter war inzwischen für Joel Birlehm ins Leipziger Gehäuse gekommen und brachte es in den ersten 20 Minuten seiner Einsatzzeit auf herausragende acht Paraden bei 50 Prozent gehaltener Bälle. Angetrieben von diesem sicheren Rückhalt konnte der SC DHfK auf 17:19 verkürzen. Flensburgs Trainer Maik Machulla war zu seiner zweiten Auszeit gezwungen.

Da jedoch auch Torbjørn Bergerud, norwegischer Nationalmannschafts-Kollege von Kristian Saeveras, immer wieder gute Leipziger Chancen vereitelte, wie beispielsweise einen Tempogegenstoß durch Patrick Wiesmach, hielt die SG Flensburg-Handewitt ihren knappen Vorsprung. Als in der 48. Spielminute Lukas Binder am Pfosten scheiterte, Flensburg im Gegenzug auf 18:23 erhöhte und Leipzig obendrein noch in Unterzahl agieren musste, war die Vorentscheidung gefallen. Die grün-weißen hatten zwar noch einmal eine Chance, die Partie wieder richtig spannend zu machen, doch beim Spielstand von 22:25 und eigenem Ballbesitz gelang es den Leipzigern nicht, Flensburg ihren Atem spüren zu lassen. So brachte der Deutsche Meister der Jahre 2018 und 2019 das Spiel abgeklärt nach Hause und gewann schlussendlich verdient mit 24:29 Toren in der Messestadt.

Maik Machulla (Trainer SG Flensburg-Handewitt):

„Es ist immer schön, das letzte Spiel im Jahr zu gewinnen. Mit diesem Sieg im Rucksack können wir mit einem guten Gefühl in die längere Pause gehen. Es macht mich unglaublich stolz, welche Mentalität wir wieder gezeigt haben. Wir waren wieder bereit, mental und körperlich über Grenzen zu gehen. Unser Kader ist sehr dezimiert, ich hatte heute nur drei Rückraumspieler zur Verfügung. Wir haben über 60 Minuten eine große Moral und einen großen Kampf gezeigt. Wir wussten natürlich, dass Leipzig viel über Aggressivität und über ihre Abwehr kommt, die versucht, Auftaktbewegungen im Keim zu ersticken. Damit hatten wir am Anfang große Probleme und waren nicht richtig im Spiel. Das kann ich der Mannschaft aber entschuldigen, da ich weiß, welches Programm wir in den letzten Wochen hatten. Von daher bin ich froh, wie wir uns in das Spiel reingekämpft haben. Es war am Ende eine Willensleistung dieses Spiel zu gewinnen.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Wir haben in der ersten Halbzeit schon gut verteidigt. Aber in den entscheidenden Momenten nicht. Ich bin nicht zufrieden, dass wir mit 17 Gegentreffern in die Halbzeitpause gehen, da hätten wir ein paar weniger verdient. Das liegt an ein paar Kleinigkeiten. In der zweiten Halbzeit haben wir dann gezeigt, dass wir das besser verteidigen können. Kristian Saeveras kommt in der zweiten Hälfte dazu, der ein gutes Spiel gemacht hat. Daraufhin hatten wir ein wenig im Innenblock zu basteln, weil uns dort Maciej Gebala nicht mehr zur Verfügung stand. Im Angriff waren wir über die 60 Minuten nicht stark genug, um noch mehr Druck auf die SG Flensburg-Handewittt aufzubauen. Da hätten wir eine bessere Quote spielen müssen und hätten vielleicht drei vier Nadelstiche mehr im Tempo gebraucht. Das haben wir heute nicht so geschafft, wie wir es schon in anderen Spielen gezeigt haben. Deshalb steht unterm Strich ein verdienter Sieg für Flensburg.“

SC DHfK Leipzig gegen SG Flensburg-Handewitt 24:29 (13:17)

Tore SC DHfK Leipzig: Milosevic 6, Mamic 4, Wiesmach 4, Krzikalla 3, Remke 2, Binder 2, Gebala 1, Weber 1, Pieczkowski 1

Tore SG Flensburg-Handewitt: Wanne 9, Rod 6, Gottfridsson 5, Larsen 4, Golla 2, Sogard 2, Svan 1

Siebenmeter: Leipzig 2/4, Flensburg 6/6

Zeitstrafen: Leipzig 6 Min, Flensburg 6 Min

Rote Karten: Gebala (Leipzig, 27. Min), Hald Jensen (Flensburg, 37. Min)

Schiedsrichter: Grobe, Sebastian/ Kinzel, Adrian

Jahresendspiel in der QUARTERBACK Immobilien ARENA: Die Handballer des SC DHfK Leipzig müssen vor der Winter- und WM-Pause noch einmal ran – und das letzte Handballmatch des Jahres 2020 hat es nochmal so richtig in sich. Am Sonntag (27.12.) um 14:40 Uhr empfangen die Männer von Chefcoach André Haber den aktuellen Tabellenführer SG Flensburg-Handewitt.

„Zu Weihnachten gegen Flensburg hätten wir mit Sicherheit mehr als 10.000 Karten verkaufen können“, macht André Haber die Besonderheit dieses Duells deutlich. Beim großen Highlight zum Jahresausklang dürfen zwar leider erneut keine Zuschauer in der Halle dabei sein, dafür werden aber mehr als 100.000 Handballfans an den TV-Bildschirmen mitfiebern. Der MDR überträgt das Kracher-Spiel LIVE im Free-TV. Außerdem senden SKY (Sky Sport HD 2) und das DHfK-Fanradio der Leutzscher Welle live: www.scdhfk-handball.de/live

Dass Leipzig in der Lage ist, eine Spitzenmannschaft wie Flensburg an einem guten Tag zu besiegen, darüber sind sich die Handballexperten einig. Nicht umsonst ist der SC DHfK in dieser Saison gegen die Spitzenteams Rhein-Neckar Löwen, Füchse Berlin und SC Magdeburg noch ungeschlagen. Außerdem erinnern sich die Leipziger gern an das Jahr 2017 zurück, als sie ihr erstes und bisher einziges Spiel gegen Flensburg gewinnen konnten (25:22). Auf Seiten des SC DHfK Leipzig werden wie schon in den vergangenen Spielen Maximilian Janke, Bastian Roscheck und Luca Witzke nicht zur Verfügung stehen. Ob Gregor Remke (Blessuren aus dem letzten Spiel gegen Minden) und Patrick Wiesmach wieder mitwirken können, entscheidet sich erst am Spieltag.

Das Top-Team aus dem hohen Norden hat sich nach dem ersten Saisondrittel in eine vielversprechende Ausgangsposition im Kampf um die Deutsche Meisterschaft gebracht. Lediglich eine Saisonniederlage (am 4. Spieltag beim THW Kiel) musste die Mannschaft von Coach Maik Machulla bisher einstecken. Das Wiedersehen auf der Platte mit dem langjährigen Leipziger Franz Semper muss allerdings leider ausfallen. Semper hatte sich Anfang des Monats einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Operation wurde im Übrigen am Leipziger Universitätsklinikum vorgenommen. Seine Reha absolviert Semper ebenfalls in seiner ehemaligen Heimat Leipzig.

Die Trainerstimmen vor der Partie:

André Haber (SC DHfK Leipzig): „Die SG Flensburg-Handewitt ist derzeit das Nonplusultra in der Bundesliga und kann mit ihrer Qualität auch in Europa ein großes Wörtchen mitreden. Die Mannschaft zeichnet ihre Beständigkeit aus, denn ein großer Teil des Teams spielt schon länger zusammen. Sie hat in ihrer Spielweise eine eigene DNA entwickelt mit hoher Passgeschwindigkeit und einem breiten Angriffsspiel. Aber nicht nur gegen ihre Offensive, sondern auch gegen ihre Deckung brauchen wir einen guten Plan. Wir freuen uns auf dieses Heimspiel, selbst vor leeren Rängen. Es zeigt den Gemeinschaftsgeist in unserem Verein, dass beispielsweise Matthias Abrecht, bis vor anderthalb Jahren noch Co-Trainer der Bundesligamannschaft, oder unser Sportkoordinator Philipp Müller, wieder gemeinsam mit den Geschäftsstellenmitarbeitern an der Trommel für Stimmung sorgen werden.“

Maik Machulla (SG Flensburg-Handewitt): „Das ist eine große Hürde und alles andere als eine dankbare Auswärtsaufgabe. Der SC DHfK Leipzig ist eine Mannschaft, die sich jedes Jahr weiter in der Liga etabliert und immer einen Schritt nach vorn macht. Besonders zu Hause spielen die Leipziger mit ganz viel Wille, Leidenschaft und Aggressivität. Wir wollen unser Selbstvertrauen und den Rückenwind mit in dieses Spiel nehmen und dagegenhalten. Wir müssen gegen Leipzig alles abrufen, vor allem die richtige Einstellung und den nötigen Fokus.“

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