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„Nach der Trainingsverletzung war die Einblutung in Joels Oberschenkel so stark, dass wir ihn bereits am Sonntag punktieren mussten und direkt eine MRT-Diagnostik am Universitätsklinikum Leipzig durchgeführt haben. Die Auswertung hat einen Muskelbündelriss im Bereich des Oberschenkels ergeben, was bedeutet, dass wir mit einer Ausfallzeit von drei bis sechs Wochen rechnen“, so Mannschaftsarzt Prof. Dr. Pierre Hepp.

Mit Torwarttrainer Milos Putera haben die Leipziger aber einen erfahrenen Mann als Vertretung in den eigenen Reihen, der in den kommenden Partien zusammen mit Kapitän Jens Vortmann das Torhüter-Gespann bilden wird. Den Posten des Co-Trainers übernimmt bei den nächsten Spielen U23-Cheftrainer Enrico Henoch.

„Der Ausfall von Joel ist für uns sehr bitter und ich wünsche ihm eine sehr schnelle Genesung. Wir haben aber mit unseren Co- und Torwarttrainer Milos Putera ein super Backup, der bereits gestern kurzfristig eingesprungen ist und sich mit auf die Bank gesetzt hat. Über diese Option, einen so erfahrenen Bundesligatorhüter als Absicherung im Team zu haben, bin ich enorm froh“, sagt Chefcoach André Haber.

Erstellt von JW

Denn Leipzig hatte im weiteren Spielverlauf ordentlich Durchschlagskraft und richtig flinke Füße. Franz Semper und Philipp Weber waren mit ihren Rückraumwürfen kaum zu verteidigen, zudem übernahm Philipp Weber die Verantwortung vom Siebenmeterstrich und verwandelte im Laufe der Begegnung all seine sechs Strafwürfe. Die Leipziger übernahmen die Kontrolle über die Begegnung und erspielten sich über die Stationen 6:3, 10:6 und 12:10 schließlich eine 15:12 Halbzeitführung.

Auch nach der Pause zeichnete sich vor den über 4000 Handballfans, die die ARENA wieder in eine echte Heimspielfestung verwandelten, ein ähnliches Bild ab. Die DHfK-Männer blieben die bestimmende Mannschaft und erspielten sich bereits sechs Minuten nach Wiederanpfiff eine komfortable 5-Tore-Führung (19:14). Eine Viertelstunde vor Schluss erhöhte der SC DHfK in eigener Überzahl gar auf 24:18 – die Vorentscheidung in dieser Partie. Daran änderte auch der ein oder andere Fangfehler oder zwei drei spärliche Abwehraktionen der Leipziger nichts. Besonders im Tempospiel war der Qualitätsunterschied beider Mannschaften deutlich sichtbar. Eulen Trainer Ben Matschke attestierte Leipzig nach der Begegnung sogar, den aktuell „schnellsten Ball der Liga“ zu spielen.

So sollte in dieser Auseinandersetzung keine unnötige Spannung mehr aufkommen. Zwar hatten die Körperkulturellen noch eine kleine Stresssituation zu überstehen, als Ludwigshafen fünf Minuten vor Spielende auf 29:25 verkürzte und sich Leipzig obendrein in doppelter Unterzahl behaupten musste. Aber die Grün-Weißen spielten die Partie souverän zu Ende und gewannen Schlussendlich völlig verdient mit 32:27.

Benjamin Matschke (Trainer Eulen Ludwigshafen):

„Das war auch in der Höhe ein absolut verdienter Sieg für Leipzig, denn der SC DHfK konnte sich permanent absetzen. Wir haben gekämpft, aber Leipzig hat schon in der ersten Halbzeit unsere sieben Fehler mit unfassbarer Bereitschaft und Handlungsschnelligkeit bestraft. Dazu haben wir uns im ersten Durchgang schon fünf Zeitstrafen eingehandelt. Wir haben es in diesem Spiel nie geschafft, Leipzig zu stoppen. Wir bekommen insgesamt 14 Gegentore über schnelles Spiel. Ich finde, Leipzig spielt derzeit den schnellsten Ball der Liga. Gegen Leipzig zu verlieren ist für uns kein Beinbruch und wir werden weiter alles geben für die Chance, uns nächste Saison wiederzusehen.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich hatte vor dem Spiel gesagt, dass es für uns eines der wichtigsten Spiele der Saison ist, weil das letzte Viertel der Saison eingeläutet wird. Wir hatten in Ludwigshafen eine schmerzliche Erfahrung gemacht und Heimspiele sollen bei uns immer Feste sein, wo wir die Punkte holen müssen. Das ist uns heute auch gelungen, weil wir das Spiel unter Kontrolle bekommen haben. Wir waren sehr gut im Tempospiel unterwegs und hatten auch die nötige Bereitschaft. Uns ist zwar der ein oder andere einfache Fehler unterlaufen, aber das war heute egal, weil wir unbedingt gewinnen wollten und das geschafft haben.“

SC DHfK Leipzig – Die Eulen Ludwigshafen 32:27 (15:12)

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Putera; Semper 7, Witzke 1, Krzikalla 4, Binder 5, Janke 2, Pieczkowski, Müller, Roscheck 1, Weber 10/6, Mamic 2, Remke, Gebala, Milosevic, Santos

Strafminuten: Leipzig 6 Min, Eulen 14 Min

Siebenmeter: Leipzig 6/8, Eulen 0/1

Zuschauer: 4320 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

Erstellt von JW

Die mit viel Leidenschaft und Herzblut kämpfende Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke gilt als sehr unangenehmer Gegner. Das mussten die DHfK-Handballer im Hinspiel schmerzlich erfahren, als Leipzig in Ludwigshafen mit 34:27 das Nachsehen hatte. Zwar sind auf dem Papier womöglich fast alle Mannschaft in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga den Eulen überlegen und gelten als Favoriten im Duell gegen die Ludwigshafener. Dennoch hat der Underdog in dieser Saison bereits 15 Punkte erkämpft und konnte sich zuletzt sogar auswärts beim HC Erlangen durchsetzen. Das unangefochtene Saison-Highlight war für das Team aus dem Ortsbezirk Friesenheim aber der 25:23-Sieg gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Flensburg.

Mit der Unterstützung der grün-weißen Fans wollen die DHfK-Männer am Sonntag im dritten Heimspiel des Jahres den dritten Sieg einfahren. „Natürlich stehen wir unter Druck, weil wir als klarer Favorit in dieses Spiel gehen und gewinnen müssen. Aber wir haben unsere Halle im Rücken, das bringt uns immer nach vorn. Letztendlich sind wir das bessere Team – und das muss man am Sonntag auch sehen“, so Rückraumspieler Gregor Remke, der zudem betont, dass die Mannschaft „heiß“ sei auf eine Hinspiel-Revanche.

Rund um die Begegnung wird es ein buntes Rahmenprogramm für die ganze Familie geben. Für den DHfK-Kidsclub hat Kindermobil24 das „große Besteck“ vorbereitet, mit Hüpfburg, Fotobox, Torwand, Tischtennisplatte, Tischkicker, Bobby Cars, Pferdchen, Kinderschminken und einer Erlebnisbaustelle mit Bausteinen. Und es wartet noch ein weiteres Highlight: Für alle Kinder mit vollem Stempelheft gibt es in der Halbzeitpause ein Meet & Greet mit Handballprofi Marc Esche.

Am Promotionstand von Spieltagspräsentator Volkswagen Automobile Leipzig haben am Sonntag außerdem alle Fans die Möglichkeit, den nagelneuen Golf zu bewundern und sogar ein Probefahrt-Wochenende zu gewinnen. Anlässlich des Frauentags hält Volkswagen Automobile Leipzig zudem für alle Frauen eine nette Überraschung bereit.

Sky und das DHfK-Fanradio der Leutzscher Welle übertagen die Begegnung LIVE aus der QUARTERBACK Immobilien ARENA. 3800 Tickets sind bereits verkauft. An der Tageskasse, im Onlineshop und allen bekannten Vorverkaufsstellen gibt es bereits ab 10 Euro Tickets für die Partie. www.scdhfk-handball.de/tickets

 

Die Einschätzungen beider Cheftrainer:

André Haber (SC DHfK Leipzig): 

„Mit Ludwigshafen kommt eine Mannschaft zu uns, die sich über eine tolle Moral auszeichnet und immer füreinander kämpft. Ein wichtiger Punkt in unserer Spielvorbereitung waren außerdem ihre zwei Deckungssysteme. Die Eulen werden in Leipzig mit Sicherheit versuchen, uns alles abzuverlangen. Da müssen wir voll dagegenhalten und im Heimspiel dominant auftreten, denn wir müssen dieses Spiel gewinnen, da führt auch kein Weg daran vorbei. Wir hatten bisher immer ein positives oder ausgeglichenes Punkteverhältnis – und das soll gefälligst so bleiben! Darum ist dieses Spiel für mich eines der wichtigsten Spiele der Saison und richtungsweisend für unsere letzten neun Bundesligaspiele.“

Benjamin Matschke (Die Eulen Ludwigshafen):

"In Leipzig tut sich jedes Team der Liga schwer, da die Halle zusammen mit dem Team eine starke Einheit bildet und gerade in der Crunch Time enormen Druck ausübt. Zuletzt haben wir aber auch immer wieder bewiesen, dass wir auch als Gast Punkte mitnehmen können, wie etwa in Erlangen. Ich erwarte ein deutlich engeres Spiel als im Hinspiel und bin mir sicher, dass Andrés Team optimal auf uns eingestellt sein wird. Wenn wir uns an unseren Plan halten und über 60 Minuten an unser Maximum gehen, haben wir aber eine Chance auf Punkte."

Erstellt von JW

Die mit viel Leidenschaft und Herzblut kämpfende Mannschaft von Trainer Benjamin Matschke gilt als sehr unangenehmer Gegner. Das mussten die DHfK-Handballer im Hinspiel schmerzlich erfahren, als Leipzig in Ludwigshafen mit 34:27 das Nachsehen hatte. Das soll am Sonntag ganz anders aussehen. Mit der Unterstützung der grün-Weißen Fans wollen die DHfK-Männer im dritten Heimspiel des Jahres den dritten Sieg einfahren. Bereits fünf Tage vor der Partie waren 3600 Tickets verkauft.

Am Promotionstand von Spieltagspräsentator Volkswagen Automobile Leipzig haben am Sonntag alle Fans die Möglichkeit, den nagelneuen Golf zu bewundern und sogar ein Probefahrt-Wochenende zu gewinnen. Anlässlich des Frauentags hält Volkswagen Automobile Leipzig außerdem für alle Frauen eine nette Überraschung bereit.

Fakten zum Spiel:

Spielort: QUARTERBACK Immobilien ARENA (Am Sportforum 2, 04105 Leipzig)

Anwurf: 16:00 Uhr

Hallenöffnung: 14:30 Uhr

Vorverkaufs-Zwischenstand: 3600 (Stand 04.03.2020)

Erwartete Zuschauerzahl: 4300 (davon ca. 50 Gästefans)

Spieltagspräsentator: Volkswagen Automobile Leipzig

Tickets: Alle bekannten VVK-Stellen oder online: www.scdhfk-handball.de/tickets

Sicherheitsinformationen: www.scdhfk-handball.de/heimspiel/sicherheitsinformationen/

Infos für Gästefans: www.scdhfk-handball.de/heimspiel/informationen-fuer-gaestefans/

Schiedsrichter: Ramesh Thiyagarajah & Suresh Thiyagarajah (Gummersbach)

Statistik zu den Eulen Ludwigshafen

Turn- und Sportgemeinde 1881 Friesenheim e.V.

Vorgänger: Turnverein Friesenheim von 1881, Turngesellschaft Friesenheim von 1891

Vereinsfarben: rot-weiß Mitglieder: 1000

Sportarten: Federball, Fechten, Handball, Ju Jutsu, Ski, Turnen, Wandern, Yoga, Zumba

Handballteams: 3 Männer, 2 Frauen, 17 Nachwuchs

 

Meister der deutschen Turnerschaft im Handball auf dem Großfeld

1929 Turnverein Friesenheim von 1881

1930 Turnverein Friesenheim von 1881

 

TSG Ludwigshafen-Friesenheim Bundesliga-Handball GmbH

Geschäftsführung: Lisa Heßler

Trainer: Benjamin Matschke

 

Entwicklung 1. Männermannschaft:

1986 Aufstieg Bezirksliga

1988 Aufstieg Verbandsliga

1989 Aufstieg Oberliga

1993 Aufstieg Regionalliga

1995 Aufstieg 2. Bundesliga

2010 Aufstieg 1. Bundesliga

2014 Aufstieg 1. Bundesliga

2017 Aufstieg 1. Bundesliga

 

Abschneiden der letzten zehn Jahre:

2009/2010 2. Bundesliga Süd, 1. Platz, 53:15 Punkte

2010/2011 1. Bundesliga, 18. Platz, 11:57 Punkte

2011/2012 2. Bundesliga, 11. Platz, 37:39 Punkte

2012/2013 2. Bundesliga, 11. Platz, 36:36 Punkte

2013/2014 2. Bundesliga, 1. Platz, 51:19 Punkte

2014/2015 1. Bundesliga, 17. Platz, 25:47 Punkte

2015/2016 2. Bundesliga, 4. Platz, 58:22 Punkte

2016/2017 2. Bundesliga, 3. Platz, 51:25 Punkte

2017/2018 1. Bundesliga, 16. Platz, 15:53 Punkte

2018/2019 1. Bundesliga, 16. Platz, 14:54 Punkte

 

Spielstätte: Friedrich-Ebert-Halle

Kapazität: 2250 Fans

Die Bilanz der beiden Teams gegeneinander:

7 Siege SC DHfK Leipzig, 1 Unentschieden, 3 Eulen-Siege

Hinspiel: 05.09.2019 Bundesliga Die Eulen Ludwigshafen gegen SC DHfK Leipzig 34:27

 

 

Erstellt von JW (Daten: Leutzscher Welle)

Oder sollen sie kritisiert werden? Weil der Gegner erneut viel zu schnell zu einem klaren Vorsprung kam, den er vor allem auch durch viele Fehler und Unkonzentriertheiten der Leipziger erreichte und es ihm somit viel zu leicht gemacht wurde. Es muss schon viel passieren, damit ein Kontrahent anschließend den Sieg noch aus der Hand gibt. Wenn es sich dabei noch um die Löwen handelt, wird es umso schwieriger. Sie verfügen über genügend Qualität, um sich mit ihrer Kulisse im Rücken noch über die Zeit zu retten. Und dass die zweite Halbzeit gewonnen wurde, hat an der leeren Ausbeute nichts geändert.

Für beide Möglichkeiten gibt es gute Gründe. Wer kann schon ruhig bleiben, wenn der Ball immer wieder nicht beim Mitspieler landet und kurz danach fast folgerichtig im eigenen Tor? Und wer wird nicht gefesselt, wenn dann die Reihen viel geschlossener wirken und Tor um Tor aufgeholt wird, weil nicht wie in der Anfangsphase Risiko mit Leichtsinn verwechselt wird? So fragt man sich zwangsläufig: Warum nicht gleich so?

Dann würde sich der Zuschauer in der immer enger werdenden Endphase womöglich auch nicht so heftig über merkwürdige Entscheidungen der Schiedsrichter ärgern, als das Spiel vielleicht tatsächlich noch gedreht werden konnte. Was nichts mit einer Leipziger Brille zu tun hat, denn die Drei-Schritt-Regelung gilt im Handball bekanntlich für beide Seiten, also auch für den Gastgeber.

Doch darüber zu lamentieren - was die Leipziger ausdrücklich nicht tun -, bringt bekanntlich nichts und wäre im konkreten Fall angesichts der Vorgeschichte auch fehl am Platz, da die eigenen Fehler im Vergleich eindeutig überwogen.

Dass sich die Mannschaft von Cheftrainer André Haber am Dienstagabend wieder einmal nicht belohnte, sollte sie schon ärgern. Wenngleich dafür nicht lange Zeit bleibt, denn am Sonntag geht es im Heimspiel gegen Ludwigshafen. Die Eulen gehören bekanntlich nicht zu den Top-Teams der Bundesliga wie etwa die Rhein-Neckar Löwen. Doch daraus zu folgern, es werde für den SC DHfK demzufolge eine eher leichte Angelegenheit, könnte sich als fatale Fehleinschätzung erweisen. Habers Männer wissen das, sie haben im Hinspiel bekanntlich eine deutliche und verdiente 27:34-Pleite bezogen. Dort verlor später auch der deutsche Meister aus Flensburg, kam Melsungen im Februar nur zu einem Remis und entließ danach Trainer Heiko Grimm. Auswärts ist die Mannschaft von Ben Matschke auch keine Laufkundschaft, ihre letzte Partie in fremder Halle gewann sie beim Auftritt in Erlangen. Kurz darauf trennten sich die Franken von Interimscoach Rolf Brack, womit die Eulen also schon zwei Cheftrainern zum Verhängnis wurden. Das wird sie jedoch weniger interessieren als vielmehr ihre neun Punkte aus den letzten neun Spielen, womit sie die Abstiegsplätze verließen. Es kann kein Zweifel bestehen, dass sie in Leipzig eine Attacke versuchen.

Eine Niederlage würde für den Gastgeber eine erhebliche Enttäuschung bedeuten. Sein ausgeglichenes Punktverhältnis wäre dann negativ und die bisherige sehenswerte Bilanz nicht mehr so sehenswert. Angesichts des nicht ganz einfachen Restprogramms - unter anderem kommen noch Flensburg, Kiel und Melsungen, zum Abschluss geht es nach Hannover - sollte am Sonntag also besser gewonnen werden. Und der Start in die Partie möglichst nicht verschlafen werden.

Erstellt von Winfried Wächter

Doch irgendwie fehlte den Leipzigern in der Anfangsphase das Feuer. Zwar brachte der polnische Auswahlspieler Maciej Gebala den SC DHfK mit 0:1 in Führung, doch dann ging gar nichts mehr. Durch einen 7:0-Lauf führten die Rhein-Neckar Löwen nach acht Spielminuten mit 7:1. „Wir müssen die Dummheiten weglassen!“, mahnte Chefcoach André Haber bei seiner ersten Auszeit. Tatsächlich hatten seine Männer einige unkluge Entscheidungen getroffen, hatten Fehlpässe gespielt, waren durch den Kreis gelaufen oder hatten sich schlechte Abschlüsse geleistet.

Nach 10 Minuten erlöste Luca Witzke endlich die lange Leipziger Durststecke und traf in den gegnerischen Kasten, dennoch sollte der Rückstand noch weiter anwachsen. Der mehrfache Bundesliga-MVP Andy Schmid düpierte die Leipziger Abwehr das ein oder andere Mal und erzielte allein in der ersten Viertelstunde der Begegnung sechs Tore.

Niclas Pieczkowski kam nun aufs Feld um die Spielsteuerung zu übernehmen und mehr Struktur ins Leipziger Angriffsspiel zu bringen. Der Spielmacher war auch gleich mit seiner ersten Wurfaktion erfolgreich, jedoch leistete er sich anschließend auch einen schlimmen Passfehler, sodass die Löwen postwendend zum nächsten Tor kamen. Noch vor der 20. Spielminute musste André Haber seine zweite Auszeit nehmen. Beim Zwischenstand von 13:5 war die Partie bereits zehn Minuten vor dem Seitenwechsel gewissenmaßen entschieden.

Allerdings zeigten die Handballer des SC DHfK Leipzig in dieser Partie auch noch ein ganz anderes Gesicht. Vize-Europameister Marko Mamic, der in seiner ersten Offensivaktion noch sehr unglücklich ausgesehen hatte, demonstrierte plötzlich pure Entschlossenheit und hämmerte binnen zwei Minuten drei knallharte Rückraumwürfe ins Löwengehäuse. Außerdem parierte der inzwischen eingewechselte Joel Birlehm zahlreiche Würfe, wodurch sich die Grün-Weißen bis zur Halbzeit zumindest auf 14:10 herankämpften.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel machten die DHfK-Männer genau dort weiter und stellten nun auch den Angriff der Rhein-Neckar Löwen vor immer größere Probleme. Maciej Gebala verkürzte auf 18:15, Lucas Krzikalla verwandelte einen Siebenmeter sicher zum 18:16. Auf einmal lagen die Sachsen nur noch zwei Tore hinten. Joel Birlehm, der gerade mal seit 30 Minuten auf der Platte stand, konnte zu diesem Zeitpunkt schon 11 Paraden verbuchen, am Ende des Spiels sollten es insgesamt 14 sein. Erneut Lucas Krzikalla war es dann, der zwei weitere Male auf zwei Tore verkürzte (20:18 bzw. 21:19), und es hätte sogar noch enger werden können.

Allerdings ließen die Leipziger einige Großchancen weg, zudem wurde in der Leipziger Drangphase auf der einen Seite ein Treffer von Luca Witzke zurückgepfiffen, auf der anderen Seite ein Schrittfehler von Steffen Fäth nicht geahndet. So reichte es am Ende nicht mehr für die ganz große Überraschung vor den 6182 Zuschauern in der SAP Arena. Trotz großer Leistungssteigerung verloren die DHfK-Handballer das Spiel schlussendlich mit 26:23. In fünf Tagen gibt es aber bereits die Gelegenheit, wieder zwei Punkte einzufahren, wenn die Leipziger am Sonntag um 16 Uhr die Eulen aus Ludwigshafen empfangen.

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Wir haben heute die ersten zehn Minuten gehörig verschlafen und lagen völlig zu Recht so hoch zurück. Danach habe ich ein Bundesligaspiel gesehen, in dem keine Mannschaft besser war als die andere. Leider lagen wir da schon hoch zurück und mussten uns wieder herankämpfen. Das haben wir auch geschafft und waren bei zwei Treffern Rückstand wieder auf Tuchfühlung. Wir haben in der zweiten Halbzeit sehr ordentlich gedeckt, mit einem starken Joel Birlehm im Tor. Trotz des schlechten Starts hatten wir noch die Chance, hier etwas mitzunehmen. Leider haben wir uns ein paar Stolpersteine selbst in den Weg gelegt.“

Martin Schwalb (Trainer Rhein-Neckar Löwen): „Wir haben heute losgelegt wie die Feuerwehr und sind richtig gut in die Partie gekommen. Nach 22 Minuten lagen wir mit 14:6 in Führung, das war ein echtes Brett. Wir haben das Tempo bestimmt und eine stabile Abwehr gestellt. Aber danach haben wir uns etwas schwergetan. Das lag auch daran, das Leipzig dann einige Sachen besser gemacht hat als wir. Aber wir haben dieses Spiel gewonnen und die Stresssituationen für uns entschieden, auch durch eine tolle Torhüterleistung. Das war ein sehr schweres Spiel nach einer anstrengenden Woche.“

Rhein-Neckar Löwen – SC DHfK Leipzig 26:23 (14:10)

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka; Schmid (6/2), Kirkeløkke (3), Lagarde, Tollbring (6/1), Abutovic, Mensah (1), Fäth (1), Groetzki (2), Guardiola, Petersson (3), Gislason (1), Ganz, Kohlbacher (3), Kessler

SC DHfK Leipzig: Vortmann, Birlehm; Semper (3), Wiesmach, Witzke (1), Krzikalla (5/3), Binder, Janke (2), Pieczkowski (1), Roscheck, Weber (1), Mamic (3), Remke (1), Gebala (4), Milosevic (1), Santos (1)

Strafminuten: Löwen 4 Min, Leipzig 2 Min

Siebenmeter: Löwen 3/5, Leipzig 3/3

Zuschauer: 6182 Handballfans in der SAP Arena

Erstellt von JW

An das letzte Duell in der großen SAP Arena haben die Leipziger noch gute Erinnerungen, denn beim 24:24 holten die DHfK-Männer in der vergangenen Saison erstmals einen Punkt gegen die Löwen. Noch besser lief es beim darauffolgenden Heimspiel, als der SC DHfK am letzten Spieltag der Saison 2018/19 sogar den ersten Sieg gegen den deutschen Meister von 2016 und 2017 feiern konnten. Und auch in der aktuellen Saison zeigten die Messestädter, dass sie mit den Löwen durchaus mithalten können. Am 13. Spieltag präsentierte sich der SC DHfK vor heimischer Kulisse auf absoluter Augenhöhe mit Gensheimer & Co und kassierte erst wenige Sekunden vor Schluss den bitteren Treffer zur 28:29-Niederlage.

Beim morgigen Aufeinandertreffen wird Uwe Gensheimer, der im Hinspiel sechs Tore erzielte, allerdings nicht für die Löwen auf der Platte stehen. Der DHB-Kapitän fehlt den Mannheimern aufgrund einer Fußverletzung. Apropos DHB: Zwei Grün-Weiße können morgen beflügelt in die Partie gehen. Franz Semper und Philipp Weber spielen auch in den Planungen des neuen Bundestrainer Alfred Gislason eine große Rolle. Die zwei Leipziger Rückraumspieler wurden für den DHB-Lehrgang vom 9. bis 13. März in Aschersleben und das Länderspiel gegen die Niederlande nominiert und dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf eine Teilnahme am Olympia-Qualifikationsturnier im April machen.

„Ich freue mich sehr für die beiden und hoffe, dass ihnen die Nominierung zusätzliches Selbstvertrauen für die beiden Bundesligaspiele in dieser Woche gibt, um dort stabile Leistungen auf hohem Niveau abzurufen“, so Geschäftsführer Karsten Günther. Nach dem Spiel bei den Löwen geht es nämlich schon in dieser Woche zu Hause weiter. Am Sonntag um 16 Uhr empfängt Leipzig die Eulen aus Ludwigshafen. Bereits 3400 Tickets sind verkauft. Sky und das Fanradio der Leutzscher Welle übertragen sowohl am Dienstag als auch am Sonntag live: www.scdhfk-handball.de/fanzone/audio-livestream/

Die Einschätzung von Chefcoach André Haber:

„Das Schöne ist, dass wir mit einem Heimsieg im Gepäck in den Bus steigen. Das fühlt sich gut an, aber wir wissen natürlich um die Schwere der Aufgabe. In den letzten Aufeinandertreffen mit den Rhein-Neckar Löwen haben wir allerdings nachgewiesen, wie knapp wir die Spiele gestalten können und wie nah wir in Einzelspielen an die Löwen herankommen können. Das wünsche ich mir auch diesmal. Dafür braucht es aber eine sehr gute Leistung von uns. Beide Teams waren erst vor zwei Tagen im Einsatz und es wird auch darauf ankommen, wer die Kräfte gut eingeteilt und sich gut regeneriert hat. Ich denke, wir haben da unseren Job sehr gut gemacht und deshalb gehe ich zuversichtlich ins Spiel.“

Erstellt von JW

 Die favorisierten Leipziger hatten das Duell vor 153 Fans in der kleinen Arena-Halle nach einer Viertelstunde fest im Griff, denn sie lagen 9:6 in Front und gingen mit einem klaren Vorsprung in die Pause. Obwohl die Gäste nach den Seitenwechsel schnell verkürzten (16:19/36.), blieben die Hausherren unbeeindruckt, denn sie bauten die Führung wieder aus - und hatten mit 30:21 in der 52. Minute die Differenz komfortabel aufgestockt. Nach diesem Zwischenstand zweifelte niemand mehr daran, dass die Partie vorzeitig klar entschieden ist.

Doch das Geschehen nahm eine völlig überraschende Wende. Während die Hessen alle Reserven mobilisierten und kräftig nachlegten, lief dagegen bei den Grün-Weißen nichts mehr rund - sie gerieten in der vorletzten Minute durch den Anschlusstreffer der Gäste (30:31) arg in Bedrängnis - konnten aber den Zittersieg noch rechtzeitig ins Ziel steuern. Beste Werfer waren Julius Meyer-Siebert und Thomas Oehlrich mit je fünf Toren. DHfK-Trainer Enrico Henoch resümierte: „Unsere Team hat zwar über weite Strecken einen ordentlichen Auftritt geboten, aber leider fahrlässig an den sicheren Erfolg geglaubt. Meine Freude am Sieg ist daher stark eingetrübt, weil ich über unsere Schlussphase sehr verärgert bin.“

DHfK II: Guretzky 1, Simonsen; Ruoff 1, Uhlig 2, Meyer-Siebert 5, Oehlrich 5, Hönicke 4, Neumann 3, Fritsche, Szep-Kis 1/1, Gansau 4, Reißmann, Neudeck 3, Hellmann 2, Fujita 1, Langer.

7-m: 2/1 : 4/3.

Strafminuten: 10 : 4.

 

Erstellt von Horst Hampe

Mitte der ersten Halbzeit durfte dann Niclas Pieczkowski erstmals nach über neun Monaten wieder das Handballparkett in der QUARTERBACK Immobilien ARENA betreten, und auch Franz Semper konnte nach auskurierter Herzmuskelentzündung wieder ins Geschehen eingreifen. Das änderte jedoch wenig daran, dass die Mindener ihren Vorsprung verwalteten und sogar bis auf vier Treffer davonzogen. Unmittelbar vor der Pause folgte aber noch ein enorm wichtiger Doppelschlag von Lukas Binder: Mit zwei Treffern innerhalb der letzten 30 Sekunden halbierte der Außenspieler den Rückstand von 11:15 auf 13:15, sodass die Seiten mit nur zwei Toren unterschied gewechselt wurden.

Das rüttelte die Leipziger so richtig wach. Erneut war es der starke Lukas Binder, der sieben Minuten nach Wiederanpfiff einen 3:0-Lauf der Leipziger mit dem Ausgleichstreffer zum 17:17 abschloss. Insgesamt gelangen dem Linksaußen an diesem Handballabend sieben Treffer bei sieben Versuchen. Aber nicht nur Lukas mit K, sondern auch Lucas mit C präsentierte sich in bestechender Verfassung. Lucas Krzikalla erzielte insgesamt acht Treffer im Match und verwandelte sieben Strafwürfe, darunter das 22:21 (43. Min) sowie das 24:21 (46. Min). Als die Schlussviertelstunde angebrochen war, erweckten die DHfK-Männer den Eindruck, als hätten sie das umkämpfte Spiel endlich im Sack.

Doch dem war nicht so. Als Lucas Krzikalla zwölf Minuten vor Schluss beim Siebenmeter an Torhüter Malte Semisch scheiterte, war es tatsächlich der einzige Fehlwurf des Leipziger Außen-Trios Binder/Wiesmach/Krzikalla im kompletten Spiel. Angeführt von Marian Michalczik und Christoffer Rambo gelangen den Ostwestfalen in dieser Phase vier Treffer in Serie, sodass der Tabellenfünfzehnte plötzlich wieder vorn lag. Und auf einmal begann unter den 4118 Zuschauern wieder das große Zittern.

Allerdings leisteten sich die Leipziger in der heißen Phase keine Schwächen mehr. Franz Semper war mit zwei wichtigen Rückraumtoren zur Stelle, Wiesmach und Binder bleiben bei ihrer 100-Prozent-Quote und auch Maciej Gebala traf vom Kreis. Dem hatten die Mindener in den letzten Spielminuten nichts mehr entgegenzusetzen und so durfte der SC DHfK Leipzig am Ende gemeinsam mit seinen Fans den nächsten Heimsieg bejubeln.

 

Frank Carstens (Trainer GWD Minden):       

„Ich bin trotz der Niederlage stolz auf meine Mannschaft, denn sie hat einen großen Kampf geliefert und eine riesen Leistung gebracht. Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und hätten eigentlich mit einem höheren Vorsprung in die Pause gehen können, aber leider sind uns zwei drei dusselige Fehler passiert. Die zweite Halbzeit war wieder hochintensiv und wir kommen nach einem 24:21-Rückstand nochmal zurück, aber Leipzig konnte heute vielleicht die Kräfte etwas besser verteilen und hatte letztlich das bessere Ende für sich.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Ich finde, das war ein echt starkes Bundesligaspiel von zwei Mannschaften auf Augenhöhe. Wir hatten die deutlich schlechtere erste Hälfte. Da waren wir nicht breit genug und irgendwie gehemmt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann das Ruder herumgerissen. Leider hatten wir beim 24:21 eine Phase, wo wir viermal nacheinander beim Torabschluss scheitern und Minden das sofort ausnutzt. Mit einer fantastischen Halle im Rücken haben wir es nach dem 24:25-Rückstand geschafft, zum zweiten oder dritten Mal im Spiel zurückzukommen und das macht mich stolz auf meine Mannschaft. Es war für uns ein wichtiger Heimsieg mit einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte.“

SC DHfK Leipzig gegen GWD Minden 31:28 (13:15)

SC DHfK Leipzig: Vortmann; Birlehm; Semper (3); Wiesmach (5); Witzke (1); Krzikalla (8/7); Binder (7); Janke; Pieczkowski; Roscheck (2); Weber (1); Mamic (1); Remke; Gebala (3); Milosevic; Santos

GWD Minden: Christensen; Semisch; Meister (1); Ritterbach; Savvas; Rambo (9/2); Korte (3); Padshyvalau (1); Knorr (3); Pusica; Gullerud; Michalczik (5); Staar; Reißky (1); Gulliksen (5)

Siebenmeter: Leipzig 7/8; Minden 2/3

Strafminuten: Leipzig 2 Min; Minden 4 Min

Zuschauer: 4118 Handballfans in der QUARTERBACK Immobilien ARENA

Erstellt von JW

Die konservative Behandlung seiner Wurfschulter verlief anschließend vielversprechend, doch mit dem Start in die Saisonvorbereitung folgte dann während des Trainingslagers der große Rückschlag: Der Europameister von 2016 musste unters Messer. Am Universitätsklinikum Leipzig wurde Mitte August seine abgelöste Gelenklippe wieder befestigt, es folgte eine langwierige Reha-Phase. Mehr als neun Monate nach seinem letzten Heimspiel steht der 41-malige Nationalspieler nun am Samstag um 20:45 Uhr gegen Minden endlich vor seinem Heimspiel-Comeback. Bereits in der vergangenen Woche beim Auswärtsspiel in Magdeburg durfte der 30-Jährige für zwei Angriffe auf die Platte.

Im Interview spricht Niclas Pieczkowski über den steinigen Weg zurück aufs Handballfeld und die Vorfreude auf das Spiel gegen Minden.

 

Frage: Niclas, du hast die gesamte Saison geackert, um endlich wieder auf die Platte zurückzukehren. Wie blickst du auf die letzten neun Monate zurück?

 

Niclas Pieczkowski: „Es ist nicht unbedingt schön, über Verletzungen zu sprechen. Aber sie gehören nun mal im Sport leider dazu. Ich möchte mich auf diesem Weg einfach bei allen bedanken, die mir in all diesen schwierigen Monaten geholfen haben. Allen voran natürlich bei unseren Mannschaftsärzten Prof. Dr. Pierre Hepp und Dr. René Toussaint, denen ich in erster Linie zu verdanken habe, jetzt endlich wieder richtig angreifen zu können. Aber da sind natürlich auch unsere Physios, die mich immer wieder angetrieben und motiviert haben, wenn es doch noch nicht so geklappt hat, wie ich es mir gewünscht hatte.“

 

Frage: Was hat dir in den Momenten geholfen, in denen die Fortschritte eher klein waren?

 

Niclas Pieczkowski: „Da ist vor allem Geduld ganz wichtig. Sie aber immer aufzubringen und nicht unruhig zu werden, ist allerdings in der täglichen Praxis auch nicht so ganz einfach. Am wichtigsten bleibt aber die eigene Familie.“

 

Frage: Hast du es im Nachhinein bereut, dass du dich nicht bereits im Mai der Operation unterzogen hast?

 

Niclas Pieczkowski: Überhaupt nicht. Sich sofort unters Messer zu legen, sollte nicht unbedingt der erste Schritt sein. Konkret hatte es bei mir ja sogar schon im Dezember 2017 angefangen mit den Schulterproblemen, als die Schmerzen vor allem beim Wurf immer größer wurden. Das ist natürlich für jeden Handballer eine enorme Einschränkung, weil seine wichtigste Waffe irgendwie stumpf wird. Nachdem ich mich am Ende der vergangenen Saison dann wieder an meiner Schulter verletzt hatte, habe ich zusammen mit unseren Ärzten die Entscheidung getroffen, die Verletzung konservativ zu behandeln. Leider hat meine Schulter dann während unseres Trainingslagers in Aschersleben wieder einen Rückschritt gemacht, so dass alles in allem keine andere Wahl als die Operation blieb. Man kann jetzt natürlich sagen, dass ich Zeit verloren habe, weil der Eingriff nicht sofort erfolgte. Ich halte es aber für richtig, erst nach anderen Möglichkeiten zu suchen und bin sehr dankbar dafür, dass diese auch angewandt wurden, obwohl sie nicht den gewünschten Erfolg brachten.“

 

Frage: Und nach der OP ist die Heilung planmäßig verlaufen?

 

Niclas Pieczkowski: „Ja, ich liege aktuell sogar ein paar Wochen über dem Plan. Dass wir mit Prof. Pierre Hepp einen Spezialisten für solche Fälle im Team haben, war natürlich ein großer Vorteil. Ich konnte alles fragen, was mich bewegte. Er nahm sich viel Zeit. Das gilt auch für die Phase danach als Dr. René Toussaint das Programm für meine Reha zusammenstellte und ich mit den geduldigen Physios eine Menge Zeit verbrachte. Ich kann mich für diese umfassende Betreuung und die gute Kommunikation nur bedanken. In Leipzig ist alles da, was sich ein Sportler in solchen Fällen wünscht. Vor allem auch kurze Wege.“

 

Frage: Wie war das für dich, die vielen Spiele nur als Zuschauer verfolgen zu können?

 

Niclas Pieczkowski: „Als die Saison startete, ich hinter der Bank saß und nichts anderes tun konnte als anzufeuern, war es natürlich nicht einfach. Es freute mich aber auch, dass sich regelmäßig so viele Leute bei mir nach meinen Genesungsfortschritten erkundigt haben. Das machen die Mannschaftskameraden sowieso, es kamen aber auch viele Fans und fragten nach. Es tut gut zu wissen, dass man nicht vergessen wird, wenn solche Situationen entstehen.“

 

Frage: Nun durftest du in der vergangenen Woche beim Auswärtsspiel in Magdeburg dein erstes Saisonspiel bestreiten. Was war das für ein Gefühl?

 

Niclas Pieczkowski: „Mein Einsatz war natürlich noch sehr kurz, ich war nur für zwei Angriffe drauf. Aber allein wieder auf dem Spielfeld zu stehen, mal wieder das Adrenalin zu spüren, auch schon beim Warmmachen, das tat einfach gut.“

 

Frage: Wie hast du gemerkt, wann der richtige Zeitpunkt ist, um auf die Platte zurückzukehren?

 

Niclas Pieczkowski: „Ich habe den vollen Fokus darauf gelegt, in mich reinzuhören und ohne zeitlichen Druck zu schauen, wann ich dem Wettkampfmodus wieder gewachsen bin. Es war ein sehr langer Weg, den ich so noch nicht kannte. In meiner Karriere hatte ich zum Glück noch nie so eine lange Abstinenz vom Handball. Aber in den letzten Wochen habe ich mir im Mannschaftstraining meine Sicherheit zurückgeholt.“

 

Frage: Jetzt steht am Samstag dein erstes Heimspiel nach über neun Monaten bevor. Wie groß ist die Vorfreude und was erwartest du für ein Spiel?

 

Niclas Pieczkowski: „Ich freue mich natürlich riesig, endlich wieder vor unseren tollen Fans spielen zu dürfen. Neun Monate sind verdammt lang, jede Frau, die schonmal ein Kind bekommen hat, wird das bestätigen können (lacht). Nach so langer Zeit ist mein Hunger auf Handball wieder voll da. Ich denke, wir gehen am Samstag als Favorit ins Spiel. Aber in dieser Liga kann jeder jeden schlagen, wenn man nicht an sein Leistungsoptimum herankommt. Wir müssen unsere Heimstärke und die Atmosphäre in der Halle nutzen und einfach konsequent unser Spiel machen. Wenn wir das schaffen, werden wir das Spiel auch gewinnen.“

 

Erstellt von JW & Winfried Wächter
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