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Zur Arena ist es für mich nicht weit, vielleicht sind es 200 m. Ich könnte also sieben, acht Minuten vor Anwurf, so habe ich ausgerechnet, aus dem Haus gehen und wäre immer noch rechtzeitig in der Halle. Meistens gehe ich aber eine halbe Stunde vorher, um vor dem Eingang noch eine Bratwurst zu essen. Das ist wie ein Ritual. Ebenso, dabei den Gesprächen zuzuhören, wenn die Fans die Chancen ihrer Grün-Weißen, deren letztes Spiel und die Stärken des Gegners diskutieren.

Beides fehlte am Sonntag, die Fans und der Bratwurststand. Ein paar Spaziergänger verliefen sich an jener Stelle, wo sonst riesiges Gedränge herrscht. Doch auch der Ost-Klassiker gegen den SC Magdeburg fand ohne Zuschauer statt. Abgesehen natürlich von denen, die die Fernsehübertragungen live traditionell bei Sky oder diesmal auch beim MDR verfolgten.

Auf dem Weg zur Pressetribüne - ich hatte eine Akkreditierung - begegnete mir: niemand. Der ganze lange Gang, wo ich sonst immer viele Freunde und Bekannte treffe, war menschenleer, alles wirkte surreal. Dass es aber auch unter solchen Umständen möglich ist, sportliche Höchstleistungen zu vollbringen, hat das Derby gezeigt, das ein volles Haus mehr als verdient gehabt hätte. Und dass es für die Leipziger mit einem Sieg endete, ist angesichts ihrer schwierigen Vorgeschichte um so erfreulicher. Wie kaum ein anderes Team waren sie bekanntlich von Corona betroffen und hatten daher nach wie vor wichtige Spieler nicht zur Verfügung. So mussten zwangsläufig andere in die Bresche springen und taten das hervorragend.

Gregor Remke ist dafür vielleicht das beste Beispiel. Sein Mut - im Angriff und in der Abwehr - war auch insofern bemerkenswert, als ihm in den letzten Spielen nicht alles so gelungen war, wie er es sich vorgenommen hatte. Diejenigen, die ihn schon lange kennen, wissen, was er kann. Jetzt wissen es alle, die dieses Spiel gesehen habe. Auch der Auftritt von Niclas Pieczkowski, der aus einer langwierigen Verletzung kommt, war mehr als bemerkenswert. Über Joel Birlehms Paraden, mit denen er in der Schlussphase den Magdeburger Schützen den Zahn zog, war ich dagegen weniger überrascht. Das klingt möglicherweise merkwürdig, aber für mich gehört er ohnehin zu den besten deutschen Torhütern in der Bundesliga. Weshalb ich auch nicht verstanden habe, dass er von Bundestrainer Alfred Gislason nicht für den erweiterten EM-Kader nominiert wurde. Doch das ist ein anderes Thema.

Den drei Genannten ist der prestigeträchtige Erfolg natürlich nicht alleine zu verdanken. Dazu gehörten alle, die auf dem Feld standen oder auf der Bank saßen und dort für Stimmung sorgten. Auch die wenigen zugelassenen Trommler aus dem Helferteam des Vereins gaben alles und verdienten sich auch die Anerkennung von Gäste-Trainer Bennet Wiegert, weil sie ein bisschen Handball-Atmosphäre schufen.

Vor der Saison, als schon Geisterspiele drohten, sagte mir Lukas Binder, dass er sich das überhaupt nicht vorstellen könne. „Ich habe schließlich immer vor Zuschauern gespielt. Schon als ich anfing, waren Verwandte und Freunde immer da“, erklärte er. Nach dem Sonntag-Triumph fand er, dass es geht. „Und zwar dann, wenn man einmal im Kampfmodus ist.“  Vor dicht gefüllten Rängen falle das freilich leichter.

Doch die blieben nun mal leer, und alle wüschen sich, dass dieser Zustand möglichst schnell vorbeigehen möge. Dabei wissen sie auch, dass sich ihr Wusch wohl nicht so schnell erfüllt. Weil aber die Männer von Cheftrainer André Haber die harte Woche mit drei Spielen nunmehr positiv (zwei Unentschieden, ein Sieg) gestaltet haben, können sie daraus viel Positives mitnehmen. Gesteigertes Selbstbewusstsein und Vertrauen in eine großartige Moral sollten bleiben. Ohne natürlich davon auszugehen, dass nun jedes Spiel gewonnen wird.

Als die Partie zu Ende war, saß Karsten Günther noch minutenlang alleine auf der Auswechselbank, auf der zuvor der SCM Quartier bezogen hatte. Von der Gegenseite war der Geschäftsführer nicht sofort zu erkennen - Masken erschweren das zurzeit. Doch er war es, und seine Haltung verriet, welche Last von ihm abgefallen war. Man konnte förmlich sehen, welche Verantwortung auf seinen Schultern ruht. Am liebsten hätte ich ihm sofort eine Bratwurst geholt.

Der Bann ist gebrochen! Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben nach mehr als viereinhalb Jahren wieder einen Derbysieg gegen den SC Magdeburg eingefahren. Seit dem letzten Sieg im Februar 2016 – damals hatten die Grün-Weißen in ihrer Premieren-Saison in der ersten Bundesliga sogar beide Spiele gegen Magdeburg für sich entschieden – warten alle Anhänger des SC DHfK sehnsüchtig auf einem Erfolg gegen den Kontrahenten aus Sachsen-Anhalt. Besonders bei den letzten drei Heimspielen hatte es mit 22:23, 24:25 und 25.26 sehr schmerzliche Last-Minute-Niederlagen gegeben. Obwohl die Fans in der ARENA leider nicht dabei sein durften, war das heutige 33:29 (16:14) nach einer unglaublich starken Mannschaftsleistung Balsam auf die grün-weiße Fanseele.

Hoffnung hatte schon eine Nachricht vor dem Spiel verbreitet. Linksaußen Lukas Binder meldete sich überraschend einsatzbereit, nachdem er am Morgen „mit einem guten Gefühl“ aufgestanden war. Die Tage zuvor war an einen Derbyeinsatz eigentlich nicht zu denken gewesen, schließlich hatte sich der 28-Jährige vor drei Tagen in Balingen einen heftigen Pferdekuss eingefangen. Doch der Leitwolf wollte das Derby auf keinen Fall verpassen und ließ sich den kompletten Oberschenkel tapen.
In der achten Spielminute wurde Binder von seinen Teamkollegen dann erstmals in Szene gesetzt und traf umgehend in den Magdeburger Kasten zum Zwischenstand von 4:4. Zuvor waren die Gäste etwas besser in die Partie gekommen und hatten in der Anfangsphase geführt. Als Patrick Wiesmach aber anschließend zur ersten DHfK-Führung traf (5:4), waren die Leipziger endgültig richtig gut drin in diesem Derby.

So vergrößerten sie ihren Vorsprung bis zur 15. Minute auf 10:7 und hatten damit mehr als dreimal so viele Treffer erzielt, als in der Anfangsviertelstunde drei Tage zuvor beim Auswärtsspiel in Balingen. Besonders die Kreisanspiele auf Maciej Gebala funktionierten hervorragend. Vier Tore gingen in der ersten Viertelstunde auf das Konto des polnischen Nationalspielers. Zwar vergaben Lukas Binder und Bastian Roscheck zwei große Gelegenheiten zur möglichen 16:11-Führung und der SCM legte vor dem Seitenwechsel den deutlich besseren Schlussspurt hin, aber immerhin nahmen die Grün-Weißen eine Zwei-Tore-Führung (16:14) mit in die Pause.
Die Magdeburger mussten den zweiten Durchgang in Unterzahl beginnen, doch sie waren nicht abzuschütteln. 16:15, 18:17, 19:17 lauteten die weiteren Zwischenstände. Dann trumpfte Joel Birlehm einmal mehr auf. Der 23-Jährige entschärfte drei SCM-Würfe nacheinander und so konnte sich Leipzig wieder ein leichtes Polster verschaffen (21:18 nach 40 Minuten). Diesen Vorsprung nahmen die körperkulturellen Handballer auch mit in die 50. Spielminute. Mit 27:24 ging es in die Endphase dieses Ostderbys.

Verlassen konnte sich der SC DHfK über die nahezu komplette Spielzeit auf seinen Rückraum. Drei Tore kamen von Marko Mamic und vier von Philipp Weber, doch besonders Gregor Remke (5 Treffer) und Niclas Pieczkowski (6 Tore) avancieren zu echten „Waffen“. Als Niclas Pieczkowski den Ball zweieinhalb Minuten vor dem Ende zum beruhigenden 30:26 ins Tor hämmerte, konnten die Leipziger Fans zu Hause von den Bildschirmen die Sektflaschen schon kaltstellen. Anbrennen sollte hier nämlich nichts mehr und Marko Mamic machte eine Sekunde vor Abpfiff den Deckel auf dieses Derby. Obwohl bis auf wenige Aufbauhelfer keine Zuschauer dieses denkwürdige Geisterderby in der ARENA miterleben durften, ließen sich die grün-weißen Derbyhelden zu Recht minutenlang auf dem Spielfeld für ihren ersten Sieg gegen Magdeburg seit dem 10.02.2016 feiern.

Bennet Wiegert (Trainer SC Magdeburg): „Ich habe mich im Vorfeld auf dieses Spiel sehr gefreut. Dieses Derby ist immer etwas Besonderes. Wir haben ab der ersten Minute ein typisch emotionales Derby gesehen, wo sich beide Mannschaften wenig geschenkt haben. Klar haben sie auch Fehler gemacht, aber ein hohes Engagement war immer vorhanden, denn beide Mannschaften wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Dann hat sich leider das bewahrheitet, was ich vorab gesagt habe. Die Mannschaft, die weniger Fehler macht, weniger Bälle verwirft und das bessere Torhüter-Spiel hat, wird dieses Spiel zu einer hohen Wahrscheinlichkeit gewinnen. Das war heute ganz klar Leipzig. Wir sind an uns und an Joel Birlehm gescheitert. Durch die vielen Fehler geraten wir in Gegenstöße und unser Angriff war heute nicht in der Lage, die Quoten zu erzielen, um in Leipzig erfolgreich zu sein.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig): „Das war heute wieder hoch emotional. Ich darf im neunten Jahr hier beim SC DHfK mit auf der Bank sitzen. Ich habe da schon viele Spiele erlebt und das war heute wieder ein besonderes. Natürlich ist ein Derby immer besonders, aber wenn wir es dann auch gewinnen können, dann macht das etwas mit mir. Das ist etwas, an das ich mich lange erinnern werde. Heute war ausschlaggebend, dass wir einen guten Plan in der Deckung hatten und immer wieder Situationen gefunden haben, in denen wir die Passwege gut verteidigen und zugestellt haben. Dazu hatten wir wieder ein gutes Zusammenspiel aus Abwehr und Torhüter. Und zusätzlich auch ein verbessertes Tempospiel im Vergleich zum letzten Spiel. Wir hatten heute viele Jungs im Angriff, die mutig genug waren gegen die SCM-Deckung zu werfen. Mit der guten Rückraum-Quote plus einer Abwehr, die richtig gebrummt hat, haben wir nun einen sehr guten Abschluss einer langen Woche, die für uns sehr hart war. Dass wir nun das schwerste der letzten drei Spiel gewonnen haben, das macht mich stolz.“

SC DHfK Leipzig gegen SC Magdeburg 33:29 (16:14)

Tore SC DHfK Leipzig: Pieczkowski 6, Remke 5, Gebala 5, Binder 4, Weber 4, Krzikalla 3, Mamic 3, Wiesmach 3

Tore SC Magdeburg: Magnusson 11, Gullerud 4, Pettersson 4, Bezjak 3, Kristjansson 3, Mertens 2, Damgaard 1, O´Sullivan 1

Siebenmeter: Leipzig 3/4, Magdeburg 6/6

Zeitstrafen: Leipzig 6 Min, Magdeburg 2 Min

Schiedsrichter: Baumgart, Fabian/ Wild, Sascha

>>> Video-Zusammenfassung, Pressekonferenz und Stimmen nach dem Spiel <<<

Am Sonntag (1. Advent) empfangen die Handballer des SC DHfK Leipzig den SC Magdeburg. Eine hitzige Atmosphäre auf und neben dem Spielfeld, eine ohrenbetäubende Lautstärke in der Halle und zwei stimmungsvolle Fanlager, die sich auf den Tribünen genauso wenig schenken, wie die Mannschaften auf der Platte! So lässt sich das Ostderby zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg charakterisieren.

In diesem Jahr ist allerdings alles anders. Statt vor 7213 Fans – der amtierende Zuschauerrekord für ein Heimspiel des SC DHfK Leipzig wurde natürlich beim Ostderby aufgestellt – wird es am Sonntag zum ersten und hoffentlich letzten Mal ein Derby vor leeren Rängen geben.

Neben der Liveübertragung von Rechte-Inhaber SKY wird das Derby auch im Free-TV beim MDR gezeigt. Und natürlich sendet auch das DHfK-Fanradio der Leutzscher Welle live. Anwurf der Begegnung ist um 14:50 Uhr. Vor dem Spiel (ab 14:15 Uhr) und in der Halbzeitpause wird der SC DHfK Handball zudem wieder live auf Facebook auf Sendung gehen und in der SC DHfK Helden-Ecke verschiedene Gesprächspartner begrüßen.

Wie in den vergangenen beiden Spielen gegen Lemgo und Balingen bleibt die personelle Situation beim SC DHfK Handball angespannt. Hinzu kommt, dass auch ein Einsatz von Lukas Binder für Sonntag äußerst fraglich ist, nachdem der Außenspieler in Balingen nach einem Zusammenstoß ausgewechselt werden musste. Trotz der sehr kurzen Vorbereitungszeit von nur zwei Tagen wollen die Grün-Weißen im Derby alles in die Waagschale werfen und über ihre Schmerzgrenze hinausgehen, um auch im dritten Spiel nach der Corona-Zwangspause ungeschlagen zu bleiben.

Die Einschätzungen beider Cheftrainer:

André Haber (SC DHfK Leipzig): „Wir freuen uns auf das Derby. Das ist der Abschluss einer englischen Woche, die belastend ist und besonders war, da sie für uns nach der Quarantäne-Situation ein Wiedereinstieg in die Saison war und wir zweimal einen Punkt mitnehmen konnten. Das diesmal beim Derby keine Zuschauer da sein können ist schade, weil das Spiel welche verdient hätte. Aber es sind immer hoch emotionale Spiele gegen Magdeburg und von daher wird genug Emotionalität auf der Platte herrschen. Wir müssen uns wieder gut vorbereiten und dazu haben wir nicht viel Zeit. Aber wir werden die wenige Zeit gut nutzen und uns einen Plan zurechtlegen. Wir werden Sonntag versuchen 60 Minuten alles rauszuhauen, was geht.“

Bennet Wiegert (SC Magdeburg): „Ich würde lügen, wenn ich sage, es wäre ein normales Bundesligaspiel. Das ist das einzig wahre Ost-Derby der Handball-Bundesliga. Wir müssen Leipzig am Sonntag kleinhalten. Wir müssen den Angriff der Leipziger um Philipp Weber kleinhalten und bestmöglich verteidigen, sodass wir in unsere Stärken kommen. Da gehe ich von unserer Philosophie nicht ab, auch wenn sie gerade ein wenig in Frage geraten ist.  Es geht um 60 Minuten Tempospiel.“

 

Gemeinsame Fanaktion beim Derby: Die virtuelle DKB Fantribüne

Trotz der Geisteratmosphäre können die Fans beider Mannschaften in der ARENA digital dabei sein. Anhänger des SC DHfK Handball und des SC Magdeburg hatten bis heute die Gelegenheit, Fotos von sich im Fanoutfit an den SC DHfK zu senden, um am Sonntag „Platz zu nehmen“ auf einer 16 m² großen LED-Wand in der QUARTERBACK Immobilien ARENA. Die virtuelle DKB Fantribüne hatte der Club gemeinsam mit der Deutschen Kreditbank und Veranstaltungstechnikpartner BLT Sonnek ins Leben gerufen.

Zudem präsentiert die Deutsche Kreditbank ein großes Halbzeitgewinnspiel, welches live auf der Facebookseite des SC DHfK Handball ausgestrahlt wird. Beim Online-Gewinnspiel wird es hochwertige Preise zu gewinnen geben, wie zwei signierte Originaltrikots der Nationalmannschaft von Philipp Weber und Franz Semper sowie 2x2 Tickets für die Olympia-Qualifikation im März.

Mehr Infos zum Spieltagspräsentator DKB:

Die Deutsche Kreditbank AG (DKB) als Goldsponsor und Talentförderer des SC DHfK Handball mit Hauptsitz in Berlin ist Teil der BayernLB-Gruppe und betreut mit ihren insgesamt 4.150 Mitarbeitenden Geschäfts- und Privatkunden. Die Bilanzsumme der DKB beläuft sich auf 83,8 Milliarden Euro, rund 84 Prozent davon setzt sie als #geldverbesserer in Form von Krediten ein. Als Partner von Unternehmen und Kommunen hat sich die Bank frühzeitig auf zukunftsträchtige Branchen in Deutschland spezialisiert: Wohnen, Gesundheit, Pflege, Bildung, Landwirtschaft und Erneuerbare Energien. In vielen dieser Wirtschaftszweige gehört die DKB zu den Marktführern. Im Privatkundengeschäft ist die DKB die zweitgrößte Direktbank Deutschlands. Sie bietet ihren über 4,4 Millionen Privatkunden seit mehr als 15 Jahren die Möglichkeit, die täglichen Bankgeschäfte online abzuwickeln.

Dem Sport – und insbesondere dem Handball – ist die DKB seit vielen Jahren als Partner eng verbunden. Im Handball engagiert sie sich bereits seit 2006 und unterstützt seitdem an einigen ihrer deutschlandweiten Standorte Handball-Profiklubs. Seit 2009 ist die DKB auch Partner des Deutschen Handballbundes (DHB) und damit Sponsor der deutschen Handballnationalmannschaft. Von der Saison 2012/2013 bis zur vergangenen Spielzeit war die DKB zudem Namensgeber der stärksten Handballliga der Welt, der DKB Handball-Bundesliga. Außerdem zeigte sie als erster Sportsponsor in Deutschland – mit der Handball-WM 2017 in Frankreich – ein sportliches Großereignis per Livestream im Internet. Als wichtiger Partner vom SC DHfK Leipzig ist die DKB schon seit 2013 aktiv und begleitete das Team auf ihrem Weg von der zweiten in die erste Bundesliga.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel

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Eine hitzige Atmosphäre auf und neben dem Spielfeld, eine ohrenbetäubende Lautstärke in der Halle und zwei stimmungsvolle Fanlager, die sich auf den Tribünen genauso wenig schenken, wie die Mannschaften auf der Platte! So kann man das Ostderby zwischen dem SC DHfK Leipzig und dem SC Magdeburg charakterisieren.

In diesem Jahr ist allerdings alles anders. Statt mit bis zu 7213 Fans – der amtierende Zuschauerrekord für ein Heimspiel des SC DHfK Leipzig wurde natürlich beim Ostderby aufgestellt – wird es am 1. Advent zum ersten und hoffentlich letzten Mal ein Derby vor leeren Rängen geben. Doch die Fans können trotzdem virtuell dabei sein und ihre Mannschaft unterstützen!

Die Aktion der virtuellen DKB Fantribüne geht am kommenden Sonntag nämlich in die zweite Runde und wird sogar auf den Gastverein ausgeweitet. Fans des SC DHfK Handball und des SC Magdeburg haben bis zum Freitag um 12 Uhr die Gelegenheit, Fotos von sich im Fanoutfit an den SC DHfK zu senden, um am Sonntag „Platz zu nehmen“ auf der virtuellen DKB Fantribüne, einer 16 m² großen LED-Wand in der QUARTERBACK Immobilien ARENA, die der Club gemeinsam mit der Deutschen Kreditbank und Veranstaltungstechnikpartner BLT Sonnek ins Leben gerufen hatte.

„Die DKB Fantribüne ist ein virtueller Fanblock, der allen Handballfans die Möglichkeit bietet, trotz Geisterkulisse in der Halle präsent zu sein. Beim vergangenen Heimspiel gegen Lemgo haben uns mehr als 150 Fotos von unseren Fans erreicht, wodurch sowohl bei unseren Spielern auf der Platte als auf bei den TV-Zuschauern eine gewisse Heimspielatmosphäre aufkam. Da wir bei den Derbys auch regelmäßig sehr viele Anhänger des SC Magdeburg bei uns in der Halle begrüßen durften, möchten wir auch ihnen die Chance geben, sich an der Aktion zu beteiligen. Die Leipziger und Magdeburger Fans können sich diesmal zwar nicht mit Fangesängen duellieren, dafür aber mit stimmungsvollen Fanbildern, die auch bei den Liveübertragungen von SKY und dem MDR sichtbar werden. Wir sind sehr gespannt, welches Fanlager im Vorfeld der Partie aktiver sein wird“, so DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther.

Über diese Kanäle können die Fans ihre Fotos an den SC DHfK senden:
(Teilnahmeschluss ist Freitag, der 27.11.2020 um 12 Uhr)

Die Handballer des SC DHfK Leipzig haben im ersten Geisterspiel ihrer dreizehnjährigen Vereinsgeschichte einen Punkt gegen den TBV Lemgo Lippe eingefahren. Dabei sah es in der leeren QUARTERBACK Immobilien ARENA am Anfang überhaupt nicht so aus, als kämen die Grün-Weißen nach den vielen ungünstigen Umständen in der Spielvorbereitung für einen Punktgewinn in Frage. Doch die ersatzgeschwächte Mannschaft zeigte Moral und hatte kurz vor Schluss den Sieg vor Augen. In doppelter Unterzahl kassierten die DHfK-Männer am Ende allerdings noch den Ausgleichstreffer zum 32:32 (15:17).

In den ersten 20 Minuten der Begegnung war den Leipzigern deutlich anzumerken, dass sie aufgrund ihrer Quarantäne-Situation dreieinhalb Wochen kein Bundesligaspiel bestritten hatten. In Abwesenheit von Kapitän Alen Milosevic, Kristian Saeveras, Martin Larsen und Marc Esche (noch keine ärztliche Freigabe nach Corona-Infektion) sowie den verletzten Maximilian Janke, Luca Witzke, Julius Meyer-Siebert und Akos Szeles leisteten sich die DHfK-Männer eine Vielzahl von Fehlern. Über die Stationen 0:2 und 4:8 lagen die Leipziger folgerichtig nach 20 Minuten mit 8:14 im Hintertreffen. Zu diesem Zeitpunkt hatten selbst die kühnsten Optimisten auf der virtuellen DKB Fantribüne in der ARENA ihre Zweifel, dass sich das Blatt noch einmal wenden könnte.

Doch dann kam der Hexxer! Eigentlich hatte Milos Putera schon vor 1,5 Jahren seine Torhüter-Karriere beendet und die Co-Trainer Position im Verein übernommen. Doch unmittelbar nach seiner Einwechslung präsentierte er sich fast, als sei er nie weg gewesen und verhalf der Leipziger Abwehr mit all seiner Ruhe und Routine, allmählich zu gewohnter Stabilität zurückzufinden. So kassierte der SC DHfK bis zum Seitenwechsel nur noch drei weitere Gegentore und konnte auf 15:17 verkürzen. „Nach der Niederlage in Stuttgart, für die ich als Cheftrainer verantwortlich war, musste ich heute etwas zurückgeben“, begründete Putera nach dem Spiel seine starke Leistung.

Und es ging vielversprechend weiter. Direkt nach Wiederanpfiff gelang Marko Mamic das Anschlusstor, in der 38. Spielminute vollendete schließlich Philipp Weber einen 3:0-Lauf der Leipziger zum 20:20-Ausgleich. Zwei Treffer vom sehr stark aufspielenden Patrick Wiesmach leiteten einen weiteren 3:0-Lauf der Grün-Weißen ein – und plötzlich waren die DHfK-Männer mit 23:21 in Führung. Insgesamt brachte es Wiesmach als bester Torschütze der Begegnung auf acht Treffer. Sinnbildlich für den großen Fight der ersatzgeschwächten DHfK-Truppe war aber besonders ein Nachwuchssportler. Der 17-jährige Finn-Lukas Leun „rockte“ regelrecht das erste Bundesligaspiel seiner Karriere. Der mutig aufspielende Linkshänder aus der SC DHfK Handball Akademie traf zum 25:23, 27:24 und 29:26. Um ein Haar wäre das märchenhafte Debüt des A-Jugend-Spielers mit zwei Punkten für den SC DHfK belohnt worden, denn die Sachsen gingen mit einer 32:29-Führung in die letzten vier Minuten der Begegnung.

Bei allem Kampf konnten die Leipziger den Vorsprung in doppelter Unterzahl jedoch nicht über die Zeit bringen. Alexander Reimann traf für den TBV zum 32:32-Ausgleich und ein finaler Freiwurf von Philipp Weber landete leider nur am Pfosten. Lange nachtrauern können die Leipziger der verpassten Sieg-Chance jedoch nicht. Bereits am Donnerstag wird das verlegte Auswärtsspiel beim HBW Balingen-Weilstetten nachgeholt.

Florian Kehrmann (Trainer TBV Lemgo Lippe):

„Für uns war es heute ein Punkt fürs Gefühl. Es ist ein verdienter Punkt, denn wir haben von Anfang an mit der 6:0 gut verteidigt und in der ersten Halbzeit kaum etwas zugelassen. Während der ersten Hälfte haben wir aber leider ein paar Bälle im Tempospiel weggeschmissen, wo wir Leipzig hätten mehr bestrafen müssen. So lassen wir Leipzig im Spiel. Zusätzlich taten wir uns gegen die 5:1 Abwehr schwer und Leipzig hat unsere Fehler über die schnelle Mitte oder Tempogegenstöße bestraft. In der 50. Minute lagen wir mit drei Toren hinten und dann haben die letzten Maßnahmen, wie die Manndeckung gegen Weber, geholfen, um das Ding ordentlich zu Ende zu spielen. Insgesamt ist es ein verdienter Punkt, aber wir wissen auch, dass wir mit der ersten Halbzeit das Spiel hätten gewinnen können.“

André Haber (Trainer SC DHfK Leipzig):

„Meine Gefühlslage ist gemischt. Es war sehr schade ohne Zuschauer antreten zu müssen. Fakt ist, dass das Spiel für uns eine Ungewissheit hatte, da wir nach drei Wochen ohne Punktspiel nicht wussten, wie wir reinkommen. Dann sind wir auch nicht so gut gestartet, wie wir uns das eigentlich vorgenommen hatten. Nach den ersten 20 Minuten kann das Spiel schon für uns weg sein, so ehrlich müssen wir sein. Wir haben uns aber zurück gekämpft und zur Halbzeit mit nur zwei Toren zurückgelegen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann ein anderes Gesicht gezeigt und verdeutlicht, dass wir wieder auf dem Bundesliga-Level sind. Die Partie hatte in der zweiten Halbzeit ein richtiges Bundesliga-Feeling auf der Platte. Es gab viel Kampf und viele emotionale Aktionen, das war schön zu sehen, trotz des Geisterspiels. Aber ich möchte den Leipziger Fans sagen, dass wir sie vermissen und wir hätten gerne vor ihnen in der Halle gespielt. Zum Schluss ist zu sagen, dass wir die meiste Zeit in der zweiten Halbzeit geführt haben, aber das Ende sehr ärgerlich war. Trotzdem bin ich alles andere als unzufrieden mit dem Punkt. Das die Jungs in der Kabine sitzen und enttäuscht sind zeigt, welchen Anspruch sie an sich selbst haben.“

SC DHfK Leipzig gegen TBV Lemgo Lippe 32:32 (15:17)

Tore SC DHfK Leipzig: Wiesmach 8, Weber 5, Binder 4, Gebala 4, Leun 3, Pieczkowski 3, Remke 2, Mamic 2, Krzikalla 1

Tore TBV Lemgo Lippe: Guardiola G. 6, Elisson 5, Suton 5, Guardiola I. 4, Cederholm 4, Kogut 3, Timm 1, Hangstein 1, Reimann 1, Zerbe 1, Schagen 1

Siebenmeter: Leipzig 1/1, Lemgo 3/3

Zeitstrafen: Leipzig 8 Min, Lemgo 8 Min

Rote Karte: Suton (Lemgo/ 50. Min)

Zuschauer: keine

Schiedsrichter: Tönnies, Tobias / Schulze, Robert

>>> Hier geht's zur Pressekonferenz, dem Video-Spielbericht und unserem digitalen Flugblatt

Die Handballer des SC DHfK Leipzig stehen vor dem ersten „Geisterspiel“ ihrer Vereinsgeschichte. Am Sonntag um 16 Uhr empfangen die grün-weißen Handballer vor leeren Rängen den TBV Lemgo Lippe. Wie es der Zufall will, war Lemgo auch jener Gegner, gegen den der SC DHfK Handball unmittelbar nach seiner Neugründung im Jahre 2007 zum ersten Mal vor vollem Haus spielen durfte. Der Name TBV Lemgo wird also für immer in Verbindung stehen mit dem ersten ausverkauften Spiel und zugleich dem ersten Geisterspiel der grün-weißen Handballer.

Damals, am 19. September 2007, mussten sich die Leipziger (zu diesem Zeitpunkt noch Viertligist) deutlich mit 21:37 geschlagen geben. Ein solch klares Ergebnis ist für die Partie am Sonntag keineswegs zu erwarten, denn beide Teams sind derzeit direkte Tabellennachbarn. Die DHfK-Männer haben allerdings durch die Spielverlegungen gegen Essen und Balingen erst zwei Partien weniger gespielt.

Nachdem beim SC DHfK mehr als die halbe Mannschaft durch das Coronavirus außer Gefecht gesetzt und bis vor wenigen Tagen noch gar nicht absehbar war, welche Spieler Chefcoach André Haber am Sonntag überhaupt auf die Platte schicken kann, hat sich die Lage inzwischen etwas entspannt. Mit Bastian Roscheck, Niclas Pieczkowski, Lukas Binder und Gregor Remke haben nach umfangreichen medizinischen Untersuchungen im Universitätsklinikum Leipzig bereits weitere vier betroffene Spieler eine Freigabe von Mannschaftsarzt Prof. Dr. Pierre Hepp erhalten und ihre ersten Trainingseinheiten mit dem Team absolviert. Trainer André Haber hofft, dass sich bis zum Spiel noch der eine oder andere Profi dazugesellt. Voraussetzung für einen Einsatz am Sonntag ist jedoch die Teilnahme an mindestens einem Mannschaftstraining.

André Haber bedankt sich ausdrücklich beim Nachwuchs und der medizinischen Abteilung

„Dass wir am Sonntag überhaupt antreten können, haben wir zum einen der fantastischen Arbeit unserer medizinischen Abteilung zu verdanken, angefangen von unseren Mannschaftsärzten Prof. Pierre Hepp und Dr. René Toussaint sowie den Ärzten am Universitätsklinikum Leipzig bis hin zu unseren Physios. Zum anderen muss ich auch unseren Nachwuchssportlern und Nachwuchstrainern ein Riesenkompliment machen. In den letzten anderthalb Wochen haben wir gemeinsam mit vielen Spielern aus der A-Jugend und U23 trainiert, die gewährleistet haben, dass wir unsere Trainingsabläufe beibehalten und auch 6 gegen 6 nachstellen konnten. Ich bin total dankbar, dass das so funktioniert hat. Nur durch unseren Nachwuchs und die medizinische Abteilung konnten wir diese Sondersituation so gut meistern und es zeigt einmal mehr, wie gut dieser Verein aufgestellt ist, sodass ich heute sagen kann: Wir wollen das Spiel am Sonntag gewinnen und wir haben auch eine Chance!“

Für Gästetrainer Florian Kehrmann ist das Auswärtsspiel in Leipzig eine kleine Wundertüte: „Wir wissen, dass Leipzig eine längere Zeit nicht gespielt hat und teilweise nicht trainieren konnte. Wir wissen aber, dass sie gerade zu Hause sehr stark sind und mit einer sehr guten Defensive spielen. Leipzig hat immer ein sehr körperliches und präsentes Spiel. Sie werden versuchen, den Angriff unter Druck zu setzen und daraus Gegenstöße zu spielen. Darauf werden wir uns einstellen. “

Heimvorteil trotz leerer Ränge

Der SC DHfK Leipzig macht das erstes Geisterspiel der Vereinsgeschichte zum großen Event für alle Fans und die Mannschaft. So hat sich der Verein zahlreiche Aktionen überlegt, wie die SC DHfK HELDEN-ECKE oder die VIRTUELLE DKB FANTRIBÜNE, um das Spiel trotz Zuschauerverbot für seine Fans „erlebbar“ zu machen. Auch für das Team auf der Platte soll trotz der leeren Tribünen eine Heimspielatmosphäre erzeugt werden. Die Tribünen in der QUARTERBACK Immobilien ARENA werden am Spieltag auch ohne Fans in grün und weiß erstrahlen.

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Sowohl das kommende Heimspiel des SC DHfK Leipzig gegen Aufsteiger TUSEM Essen (ursprünglicher Termin 12.11.2020) als auch das nächste Auswärtsspiel bei HBW Balingen-Weilstetten (14.11.2020) werden verlegt!

Da sich mehr als die Hälfte der Bundesligamannschaft des SC DHfK Handball bis mindestens 14.11. in verordneter Quarantäne befindet und die übrigen Spieler vorsorglich in sozialer Isolation verbleiben, wurde eine Verlegung unumgänglich. Der Verein trat am Montag umgehend in den Austausch mit der Handball-Bundesliga GmbH.

„Ich freue mich, dass wir mit der Liga, den Vereinen Essen und Balingen sowie TV-Partner Sky sehr konstruktive Gespräche führen konnten, um schnelle Lösungen für die Verlegung der beiden Spiele zu finden“, sagt DHfK-Geschäftsführer Karsten Günther und ergänzt: „Es wäre ohnehin unverantwortlich gewesen, die Jungs nach einer 14-tägigen Quarantäne direkt wieder aufs Spielfeld zu schicken. Wir werden sie vorher auf jeden Fall kardiologisch checken und ab jetzt bestmöglich auf das nächste Spiel vorbereiten.“

Nächstes Spiel findet am 22.11. gegen Lemgo statt

Die Verlegung der kommenden beiden Bundesligaspiele, für die momentan Ersatztermine gesucht werden, hat zur Folge, dass die Handballer des SC DHfK das nächste Spiel nach Beendigung ihrer Quarantäne am Sonntag, den 22. November (16 Uhr) zu Hause gegen den TBV Lemgo Lippe bestreiten werden. Nach den Beschlüssen der Bundesregierung und auf Grundlage der neuen Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung muss der SC DHfK seine Heimspiele im November OHNE ZUSCHAUER austragen.

Teil-Entwarnung beim SC DHfK Handball: Am gestrigen Montag hatten sich alle Angestellten der SC DHfK Handball Verwaltung GmbH einem weiteren Corona-Test unterzogen, nachdem es in der vergangenen Woche positive Fälle bei Cheftrainer André Haber und einigen Spielern gegeben hatte. Die Auswertung der aktuellen Testreihe im Universitätsklinikum Leipzig ergab, dass sich aktuell kein Mitarbeiter der Geschäftsstelle, Nachwuchstrainer oder Betreuer mit COVID-19 infiziert hat.

Im Kreis der Bundesligamannschaft gab es dagegen weitere positive Befunde, sodass nun insgesamt neun Leipziger Handballprofis betroffen sind. Da sich das komplette Team bereits seit vergangenem Freitag in freiwilliger häuslicher Quarantäne befindet, konnte eine Übertragung auf weitere Personen jedoch frühzeitig ausgeschlossen werden. Alle betroffenen Spieler sind wohlauf und zeigen lediglich leichte Symptome. Alle Profis mit negativem Befund bleiben sozial isoliert und werden durch das engmaschige Testsystem des SC DHfK Handball mit Abstrichen aller zwei Tage weiter überwacht.

Zudem ergab auch die gestern durchgeführte dritte Testreihe des TVB Stuttgart nach dem Punktspiel am vergangenen Donnerstag, dass alle Akteure des TVB Stuttgart negativ getestet sind.

Digitale Mannschaftssitzung und virtuelles Training

Am Dienstagnachmittag spricht Chefcoach Andre Haber erstmals nach seiner Erkrankung bei einer digitalen Mannschaftssitzung wieder zu seiner Mannschaft. Das Trainerteam des SC DHfK Leipzig nutzte die vergangenen Tage, um ein umfangreiches und auf jeden Spieler individuell zugeschnittenes Quarantäne-Trainingsprogramm zu entwickeln. Hierfür wurden die Leipziger Handballprofis zu Hause mit Trainingsgeräten ausgestattet. Das erste virtuelle Videotraining soll am Mittwoch stattfinden.

Kindermobil24 überrascht Kinder der Spieler

Alle DHfK-Profis, die sich derzeit gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Kindern in Familienquarantäne befinden, durften sich zudem am Dienstag über eine nette Überraschung von Kindermobil24 freuen. Um besonders bei den Kleinen für etwas Abwechslung in den heimischen vier Wänden zu sorgen, stellte der DHfK-Bronzepartner den Familien jeweils ein Spielepaket für zu Hause zur Verfügung. "Für mich war es eine schöne Überraschung, als Karsten und die Jungs von Kindermobil24 heute vor unserer Tür die "kleine" Überraschung abgestellt haben. Quarantäne ist vor allem für die Kinder schwierig und man muss kreativ sein. Jetzt hat meine große Tochter zum Beispiel ein riesiges Spielzeugpony, um dass sie sich kümmern kann. So eine tolle Aktion ist bei Weitem nicht selbstverständlich!", freute sich Abwehrchef Bastian Roscheck.

Die Profi-Handballer des SC DHfK Leipzig haben sich im Zuge einer Vorsichtsmaßnahme geschlossen in häusliche Quarantäne begeben. Seit Beginn der neuen Bundesliga-Saison werden die Spieler, Trainer und Betreuer der Leipziger Handballer laut Hygienekonzept und in Abhängigkeit vom aktuellen Pandemielevel ein- bis dreimal pro Woche auf COVID-19 getestet. Bei einem solchen Routinetest war in dieser Woche vor dem Auswärtsspiel in Stuttgart bei Chefcoach André Haber erstmals ein positiver Fall registriert worden. Alle weiteren Testergebnisse fielen negativ aus. Die Partie am vergangenen Donnerstag beim TVB Stuttgart konnte nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt stattfinden.

Nach ihrer Rückkehr nach Leipzig unterzog sich die DHfK-Mannschaft am Freitag einer weiteren Testreihe. Nachdem die Auswertung der Abstriche im Universitätsklinikum Leipzig weitere positive Corona-Fälle ergab, wurden nicht nur die betroffenen Akteure, sondern vorsorglich das gesamte Bundesligateam umgehend in häusliche Quarantäne geschickt.

 

DHfK-Handballer verzichten auf Länderspielreise

Als weitere Konsequenz dieser Schutzmaßnahme können am Montag auch keine Spieler des SC DHfK Leipzig zu ihren Nationalmannschaften reisen. Bundestrainer Alfred Gislason hatte Rückraumspieler Philipp Weber in den DHB-Kader berufen. Darüber hinaus waren Alen Milosevic (Schweiz), Marko Mamic (Kroatien), Maciej Gebala (Polen) und Kristian Saeveras (Norwegen) für ihre Auswahlteams nominiert.

Auch das erste Heimspiel nach der Länderspielpause am 12. November gegen TUSEM Essen steht vor einer Absage. Verein und Liga werden sich dazu am Montag abstimmen.

„Am wichtigsten ist, dass es allen gut geht und wir verantwortungsbewusst handeln, um niemanden im mittelbaren und unmittelbaren Umfeld zu gefährden. Die Jungs zeigen aktuell keinerlei Symptome und auch André geht es schon besser. Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren und gemeinsam mit dem Gesundheitsamt und unserer medizinischen Abteilung die nächsten Schritte abzustimmen. Dabei können wir auf unser engmaschiges Testsystem sowie das umfassende Hygienekonzept bauen. Zudem werden wir die Jungs nach besten Kräften zu Hause unterstützen, um auch in der Quarantäne fit zu bleiben und bestmöglich durch die nächsten zwei Wochen zu kommen“, erklärt Geschäftsführer Karsten Günther.

Erstellt von JW

Die Handballer des SC DHfK Leipzig waren mit 7:1 Punkten nahezu perfekt in die Saison gestartet. Beim Blick auf den weiteren Spielplan – es standen vermeintlich machbare Partien gegen Göppingen und Stuttgart auf dem Programm – träumten einige grün-weiße Anhänger gar von einem epischen Saisonstart mit 11:1 Zählern. Da Wunschdenken im Handballsport allerdings keinerlei Relevanz besitzt, finden Uralt-Weisheiten wie „Das nächste Spiel ist immer das Schwerste“ auch heute noch Anwendung. Vielleicht hatten sich auch die Profi-Handballer des SC DHfK zu sehr mit einer möglichen Tabellenführung nach sechs Spieltagen beschäftigt. Jedenfalls kassierten die Leipziger nach der ärgerlichen Heimpleite gegen FRISCH AUF! Göppingen am Donnerstagabend gegen den TVB Stuttgart eine weitere Niederlage und sind mit nunmehr 7:5 Punkten wieder auf dem Boden der Realität angekommen.

Das Auswärtsspiel vor 500 zugelassenen Zuschauern in der Porsche-Arena hatte für die Leipziger bereits unter denkbar ungünstigen Umständen begonnen. Aufgrund eines positiven Corona-Tests einen Tag vor dem Bundesligamatch mussten die DHfK-Männer kurzfristig ohne ihren Chefcoach André Haber nach Baden-Württemberg reisen. Zudem fehlten mit Maciej Gebala, Luca Witzke, Nicolas Neumann und Maximilian Janke vier Spieler verletzungsbedingt. Letzterer fand sich dennoch auf dem Spielprotokoll wieder, denn Mittelmann Maximilian Janke schlüpfte in die Rolle des Assistenztrainers, während Milos Putera zum ersten Mal in seiner Laufbahn bei einem Bundesligaspiel als Cheftrainer an der Seitenlinie stand.

Seine Mannschaft hatte allerdings schon von Beginn an wenig zu lachen. Lucas Krzikalla scheiterte gleich in der Anfangsphase zweimal vom Siebenmeterstrich an Nationaltorhüter Johannes Bitter. Da sich die Stuttgarter auch mehrere technische Fehler leisteten, konnte der SC DHfK den Spielstart dennoch ausgeglichen gestalten und nach 2:0-Rückstand durch Martin Larsen das 2:2 erzielen. Dennoch taten sich die Leipziger im Angriff erneut schwer, nachdem sie schon im Spiel zuvor gegen Göppingen lediglich 22 Treffer erzielen konnten. Durch gute Kreisanspiele gelang es den Grün-Weißen aber wenigstens, zahlreiche Siebenmeterpfiffe zu erzwingen. Im dritten Versuch gelang es dann auch endlich, Jogi Bitter auf sieben Metern zu überwinden. Patrick Wiesmach hatte den Ball souverän unter die Torlatte geknallt. Doch kurz darauf musste auch er sich vom Strich gegen Weltmeister Bitter geschlagen geben. Der TVB-Keeper setzte sich mehr und mehr in den Köpfen der Leipziger fest.

So musste der SC DHfK seinen Gegner nach einer ausgeglichenen Anfangsviertelstunde (6:6) allmählich etwas wegziehen lassen. Stuttgart erspielte sich durch gute Pässe klare Einschussmöglichkeiten und schob zwischendurch auch mal ein sehenswertes Kempa-Anspiel ein. Daraus resultierte nach 23 Spielminuten erstmals ein Drei-Tore-Vorsprung für die Gastgeber (12:9). Drei Tore Unterschied waren es dann auch zur Pause, denn die Seiten wurden bei einem Halbzeitstand von 15:12 gewechselt.

Nach Wiederanpfiff wuchs die Führung der Bittenfelder rasch auf fünf Tore an. Der Grund dafür war schnell gefunden. Leipzig erarbeitete sich zwar zahlreiche gute Chancen, doch Torwart Jogi Bitter parierte nahezu alles. Während des zweiten Abschnittes hatte er teilweise eine Statistik von unglaublichen 50 Prozent gehaltener Bälle vorzuweisen. Auch das Strafwurfduell gegen den TVB-Schlussmann war längst in die nächste Runde gegangen. Nach Krzikalla und Wiesmach durfte nun Philipp Weber immer wieder sein Glück gegen den Nationaltorwart versuchen.

Vorweggenommen: An Weber sollte es am Ende nicht liegen, denn er verwandelte all seine fünf Siebenmeter sehr sicher und zeigte auch aus dem Spiel heraus eine sehr gute Leistung. Insgesamt brachte es Weber in der Begegnung auf zehn Tore. Er erhielt jedoch an diesem Abend einfach viel zu wenig Unterstützung von seinen Teamkollegen. Es keimte zwar noch einmal etwas Hoffnung auf, nachdem Kristian Saeveras im Leipziger Tor eingewechselt wurde und mit acht Paraden in der zweiten Halbzeit dazu beitrug, dass Leipzig von 20:14 nochmal auf 20:18 bzw. 23:21 verkürzen konnte, doch näher sollten die DHfK-Männer nicht mehr herankommen. Schlussendlich gewann der TVB Stuttgart die Partie nicht nur verdient mit 30:24, sondern übernahm auch völlig überraschend vorübergehend die Tabellenführung in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga.

Milos Putera: (Co-Trainer SC DHfK Leipzig):

„Stuttgart hat heute verdient gewonnen, denn wir lagen das gesamte Spiel hinten. Jogi Bitter hat uns viele wichtige Bälle geklaut und war immer zur Stelle, wenn wir die Chance hatten, wieder näher heranzukommen. Wir konnten heute unsere Effizienz und Angriffseffektivität nicht auf die Platte bringen und haben zu viele technische Fehler gemacht.“

TVB Stuttgart gegen SC DHfK Leipzig 30:24 (15:12)

Tore TVB Stuttgart: Kristjansson 7/4, Pfattheicher 6, Peshevski 5, Lönn 4, Zieker 4, Häfner 2, Röthlisberger 1, Weiß 1

Tore SC DHfK Leipzig: Weber 10/5, Binder 3, Larsen 2, Mamic 2, Milosevic 2, Pieczkowski 2, Wiesmach 2/1, Roscheck 1

Siebenmeter: Stuttgart 4/5, Leipzig 6/9

Zeitstrafen: Stuttgart 6 Min, Leipzig 2 Min

Zuschauer: 500 Handballfans in der Porsche-Arena

Schiedsrichter: Kern, Thomas / Kuschel, Thorsten

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